Donnerstag, 2. März 2023

Nachträge zur (eigenen) Datenanalyse, Corona-Krise

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+++ Nachtrag vom 25.5.2023 +++



+++ Nachtrag vom 29.4.2023 +++

"Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, verkündete ... in Genf die Aufhebung der höchsten Alarmstufe, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann."

Damit wäre es offiziell vorbei. Die Fallzahlen stagnieren, wie man am RKI-Dashboard ablesen kann. Doch die Sterblichkeit steigt weiterhin an und zeigt, dass es im "Dunkeln" nach wie vor eine grassierende Erkrankungswelle gibt. 

20 Mio. Tote mindestens weltweit. Deutschland hat bis heute 173 Tsd. Sterbefälle gemeldet -- knapp unter 1 %. 

+++ Nachtrag vom 2.3.2023 +++

Heute, vor drei Jahren, fing ich mit meiner Datenauswertung der Pandemie an. Zuerst in Excel, dann in Google-Spreadsheets. 


Jetzt, nach drei Jahren, wird das (voraussichtliche) "Ende" der Pandemie regelrecht gefeiert. Die Bars, Restaurants und Cafes sind voll, die Menschen drängeln sich in den Schlangen beim Einkauf, man braucht wieder Urlaub und Freizeit. Sollte es dagegen irgendwo nicht klappen, hat es meistens finanzielle Gründe. 

In den Einrichtungen der sozialen Leistungserbringer brauchen die Beschäftigten keine Masken mehr tragen im Umgang mit den Menschen, aber Besucher müssen noch bis zum 7. April zurechtgewiesen werden. 

Die Datenauswertung wird von daher bald zu einem Ende kommen. 

+++ Nachtrag vom 19.1.2023 +++

Es gibt immer wieder Neues.

Zum dritten Mal liegt der Anteil der Sterblichkeit an den Fallzahlen in diesem Jahr über der des Vorjahres. Und das, obwohl im Vorjahr die Fallzahlen nur so stiegen. 

Ein möglicher Grund dafür könnte darin liegen, dass ein Versterben immer sehr viel zeitverzögerter eingetreten ist. Ein anderer Grund könnte auch darin liegen, dass es mittlerweile sehr viele Erkrankungen gegeben hat, die statistisch nicht mehr erfasst werden. Der Wiederholungsfall müsste es sowieso nicht. Aber weil die Infrarstruktur erheblich reduziert worden ist, wird sehr wahrscheinlich vieles gar nicht gemeldet. 


In den 100 Tagen (das ist rein willkürlich) zuvor lag der Anteil der Sterblichkeit bei knapp 0,46 %. Bis heute hat sich dieser Wert leicht reduziert auf 0,43 %. Nimmt man diese Werte und rechnet man damit von den jeweiligen Tages-Ständen hoch, ergeben sich mehr und mehr höhere Fallzahlen. Per heute könnte es also sein, dass mind. 300.000 Personen zwar erkrankt, aber nicht erfasst worden sind. 

Das mag vielleicht unplausibel sein. In jedem Fall wird die Kennzahl zur Sterblichkeit als Anteil an den Fallzahlen immer unbrauchbarer. Es kann nicht sein, dass es heutzutage schon fast 2 % sein sollen, während es im letzten Jahr ein Wert nahe der Null-Linie war. Würde man aber einen derart niedrigen Wert verwenden, würde sich die Dunkelziffer ins Unermessliche steigern. In jedem Fall zeigt sich nach meinem Dafürhalten ein baldiges Ende bei der Datenerfassung und Aufbereitung. 
 
+++ Nachtrag vom 7.1.2023 +++

Eigentlich sollte das mit der Pandemie und der täglichen Auswertung nun langsam vorbei sein. Hört man die aktuellen Nachrichten aus dem Großreich China, muss man genau das Gegenteil befürchten. Die Menschen verlassen mit dem Virus im Gepäck ihre Ballungsgebiete und schleppen die tödliche Krankheit in die anderen Landesteile. Wird das Virus und seine neuen Varianten dort bleiben? Oder bekommen wir in einem halben Jahr wieder eine neue Krankheitswelle zu spüren?


Momentan gibt es einen leicht höheren Anteil der Sterblichkeit an den Fallzahlen. Dieser Anteil ist gewachsen, so dass man diese Entwicklung nicht mit der "Dunkelziffer" abtun kann. Nachmeldungen wären dagegen eine Erklärung, da das Meldewesen aufgrund der Feiertage nicht zeitnah funktionierte. In dem Fall müsste es, vom Wochenende mal abgesehen, eine Normalisierung bzw. eine Rückkehr zu alten Ständen geben. 

Die rote Linie trifft (aktuelle Daten), wie man schön sehen kann, immer wieder die Null-Linie, was auf die Pausen im Meldewesen zurückzuführen ist. Noch vor einem Jahr wurde dagegen täglich gemeldet (blaue Linie); auch am Wochenende und zu den Feiertagen. 
 
+++ Nachtrag vom 26.12.2022 +++

Am 26.12.2022 schlagzeilen verschiedene Medien, dass die Corona-Pandemie vorbei sei. Der Virologe Prof. Dr. Drosten hält nach Angaben der Tagesschau und dem Tagesspiegel die Corona-Pandemie in Deutschland für überwunden. "Es gebe in diesem Winter die erste endemische Welle", soll er gesagt haben. Und prompt kommt schon die Forderung aus der Politik, alle Maßnahmen zu beenden. 

Die 7-Tage-Inzidenz liegt bundesweit bei 245. Doch in einzelnen Landkreisen, z.B. Uelzen in Niedrsachsen, wird noch heute eine Inzidenz von 822 (eigene Berechnungen =  821) gemeldet. Das ist zwar ein Spitzenwert, nach wie vor liegt die Mehrzahl der Meldedaten jedoch bei Werten über 200. Und ganz besonders in Regionen mit einer Einwohnerschaft von > 150 Tsd. liegen die verschiedenen Kategorie-Mittelwerte in der Bandbreite 273 bis 337 bei den Inzidenzen.  

Es normalisiert sich, es gibt allerdings auch Regionen mit einem (Dauer-) Ausbruchsgeschehen. 

+++ Nachtrag vom 23.12.2022 +++

Corona ist anscheinend nun fester Bestandteil in unseren Leben geworden. Es normalisiert sich alles. Die Entwicklung der Sterbefälle aufgrund von SARS-CoV2 ist für mich Beweis dafür.



Es gab drei Phasen mit Übertreibungen, doch seit Anfang 2022 gibt es eine Beständigkeit, gegen die kein Mittel hilft --- noch nicht zumindest. Die Impfquote in Deutschland hat sich ebenfalls eingependelt und liegt bei grundimmunisierten 76,3 % Bevölkerungsanteil. Das ist nicht viel und zeigt, dass die Kampagnen des Öffentlichen Gesundheitsschutzes an Wirkung verloren haben.


(Aus eigener Erfahrung kann ich heute sagen, dass mich die drei Impfungen nicht vor zwei Ansteckungen mit Corona bewahrt haben. Dagegen ist Long-COVID bei mir kein Thema.)

+++ Nachtrag vom 30.11.2022 +++

Die Impfpflicht ist Geschichte, aber die bereits ausgesprochenen Anordnungen damit nicht automatisch außer Kraft. Der Grund für die Beendigung des Ganzen soll aber in den neuen Varianten des Corona-Virus liegen. Man erkrankt an COVID, obwohl man eigentlich vollständig geimpft sei? Dann macht diese Impflicht ja gar keinen Sinn.

Eine Studie, die am 18.10.2022 veröffentlicht wurde auf JAMA Network, stellt klar, dass noch nach dem siebten Tag unter den getesteten Athleten eines College 27 % positiv waren. Damit wird klar der Behauptung widersprochen, man könnte schon ungetestet schon nach fünf Tagen wieder losziehen. Zwar muss es nicht gleich ein PCR sein, aber das Frei-Testen sollte weiter beachtet werden.

In einem Artikel auf MEDSCAPE vom 4.11.2022 wird berichtet über einen Mann, der erst nach 411 Tagen endlich negativ getestet wurde. Die Erstinfektion geschah im Dezember 2020. Seine Ärzte fanden heraus, dass die erste Variante, die sehr nah vom Original-Wuhan-Infekt abstammte, weiter im Patienten mutierte. Ein anderer Patient überlebte seine Infektion nach 505 Tagen dagegen nicht.

+++ Nachtrag vom 7.11.2022 +++

Haben wir es jetzt mit der "Dunkelziffer" zu tun?


Die Fallzahl-Meldungen nehmen schon seit einigen Tagen in Bezug zum Vortag ab (rote Linie). Es handelt sich dabei um einen Prozentsatz, und es wird die neue Anzahl an Fällen zu denen des Vortags gesetzt. Wie gesagt, dieser Wert geht stetig zurück und zeigt, dass sich die Kurvenentwicklung langsam abflacht (Null-Linie = keine neuen Fälle mehr). Im Vorjahr hatte man zu dieser Zeit dagegen einen Anstieg in der Kurve gemeldet. Und das lässt zuerst einmal glauben, dass es in diesem Winter nicht mehr so schlimm ist mit Corona.


Die gleiche Analyse kann man auch mit der Sterblichkeitsentwicklung machen. Dort zeigt sich allerdings, dass der Verlauf der prozentualen Entwicklung in diesem Jahr so ziemlich gleich ist mit dem von vor einem Jahr zur selben Zeit. 

Wenn die Sterblichkeit sich unverändert zeigt, die Fallzahlen dagegen abnehmen, die Sterblichkeit aber in Bezug auf die Erkrankung eine sich eigentlich verkleinernde Größe sein sollte (die medizinische Versorgung wird zudem ja immer besser, noch mehr Menschen sind geimpft), dann fehlt etwas bei den Fallzahlen.

+++ Nachtrag vom 29.10.2022 +++

Eine kleine Region in Rheinland-Pfalz, umgeben von Hoch-Inzidenz-Gebieten, trotzt dem Virus und bringt die Sieben-Tage-Inzidenz erfolgreich zu Fall: in fünf Landkreisen liegt diese bei nahe Null (lt Dashboard sogar bei Null). 


Es sind: 
Frankenthal (Pfalz) Kreisfreie Stadt
Ludwigshafen am Rhein Kreisfreie Stadt
Rhein-Pfalz-Kreis Landkreis
Speyer Kreisfreie Stadt

+++ Nachtrag vom 20.10.2022 +++

Bei den Fallzahl-Meldungen hatten wir nun im Jahresvergleich einen Höchststand erlebt. Der muss aber wieder ein wenig relativiert werden, weil die Meldungen nicht mehr groß tagesaktuell erfolgen. Die Krise hat sich weiter "normalisiert". Dass es wieder in den Krisenmodus wechseln könnte, lassen die aktuellen Daten zur Entwicklung der Fallzahlen und Sterblichkeit vermuten; wobei man auch an der Stelle relativieren muss, weil die Sterblichkeit (über alle Bevölkerungsschichten) im Vergleich zum Geschehen im letzten Jahr nur noch ein Fragment darstellt. Nach wie vor gibt es Personen, die einem viel größeren Risiko unterliegen, so dass deren Schutz weiterhin eine Top-Priorität darstellt. 


Wie man sieht, entwickeln sich die Fallzahlen heute (rote Linie) mit der fast gleichen Steigerungsrate, wie vor einem Jahr. Die etwas höheren Ausschläge sind allerdings auf die Nachmeldungen von den Wochenend-Tagen zuvor zurückzuführen. Aufgrund dieser Ähnlichkeit könnte jedoch eine Saisonalität vermutet werden. Weil vor einem Jahr die Fallzahlen noch viel niedriger lagen, würde eine gleichartige Entwicklung auf dem jetzigen hohen Niveau sehr viel gravierender ausfallen. 

In einer Schlagzeile war erst kürzlich zu lesen, dass viele Arbeitnehmer sogar "mit Corona" zur Arbeit kommen. Und in vielen anderen Beiträgen wird die Signifikanz von Long-COVID hinsichtlich der Qualität (= Lebensbeeinträchtigung) und Quantität (= Ausprägung und Dauerhaftigkeit) diskutiert. Das alles zeigt, dass zwar Bewältigungsstrategien nun am Zuge sind, die Risiken und Gefahren sich nun auch auf ganz andere Bereiche auswirken. 


Die Sterblichkeit entwickelt sich nun ebenfalls im Gleichklang mit der von vor einem Jahr (rot = heute; blau = vor einem Jahr), wobei sich dieser Vergleich nur auf Daten zur Entwicklung beschränkt: das sind nicht die absolut gemessenen Daten. Da es ebenfalls Nachmeldungszeiten gibt, sind die Ausschläge nach oben nicht bedeutend. Und das wiederum deutet auf eine abnehmende Tödlichkeit dieser Krankheit über alle Schichten in der Bevölkerung hin (leider ist eine Analyse bezogen auf die sog. vulnerablen Personen nicht möglich). 


Vergleicht man nun die Sterblichkeit als Anteil an den täglichen Fallzahlen von heute (rote Linie) zu denen von vor einem Jahr (blaue Linie), sieht man ganz gut, dass dieser Anteil nur noch einen Bruchteil ausmacht. Das kann auf eine bessere medizinische Versorgung hinweisen (Medikamente, Pflege, Intensiv-Kapazitäten), das kann aber auch auf die weniger gefährlichen Subvarianten von COVID verweisen. 

Vergleicht man die absoluten Daten, kann sogar behauptet werden, dass (etwa) 8-mal so viele Menschen erkranken und 2-mal so viele Menschen versterben an COVID. 

+++ Nachtrag vom 11.10.2022 +++

Wird es womöglich doch einen "heißen" Herbst geben? Die Inzidenzen bewegen sich jedenfalls wieder nach oben. Im Vergleich der Entwicklungen von vor einem Jahr gab es in den letzten Tagen eine deutliche Zunahme bei den Fallzahlen. Dagegen ist die Sterblichkeit als Anteil an den Fallzahlen nach wie vor relativ gering. 

Der BMG rechnet mit einer baldigen Maskenpflicht, über 60jährige sollen zur nächsten Impfung kommen, in München (Platz 7 im eigenen Ranking, aber beispielsweise im Saarland ist die Inzidenz um mind. 50 % höher) wird es ein Zurück zu den Maßnahmen geben. 

+++ Nachtrag vom 3.10.2022 +++

München nimmt bei den Inzidenzen den 1. Platz ein. 

Das Oktoberfest ist zuende gegangen: bei bestem Wetter, leckeren Weißwürschten und Virus. Schade.



+++ Nachtrag vom 29.9.2022 +++

"Der Infektionsdruck nimmt jetzt im Herbst in allen Altersgruppen der Allgemeinbevölkerung wieder deutlich zu", bilanziert das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht vom Donnerstagabend.

+++ Nachtrag vom 21.9.2022 +++

Am 15.9.2022 beschrieb ein Betroffener die Ähnlichkeiten zwischen seiner Dauererkrankung ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) und Menschen, die mit Long-COVID zu tun haben (Quelle: Medscape WebMD, Brian Vastag). Und heute gab es einen Kurzbeitrag im NDR-Fernsehen (im Corona-News-Ticker: Viele Erkrankte leiden unter chronischer Erschöpfung). 

Die Infektionszahlen gehen weiter zurück. Ein neuer Impfstoff wird bald herauskommen, der vor der aktuellsten Corona-Virus-Variante schützen wird. Man kann sich jetzt die Zeit nehmen, um etwas mehr über die Langzeitfolgen zu sprechen. In Anbetracht dieser vermutlich lebenslangen oder dauerhaften Folgen einer Erkrankung mit Corona, sollten die früheren Überlegungen zu der sogenannten Herden-Immunität noch mal kritisch erörtert werden. 

Angeblich sollen "25-30% aller SARS-CoV-2-Infizierten", die keinen guten Immunschutz aufweisen, noch nach 6 Monaten mit den Folgen der Ansteckung zu tun haben (Quelle: LCD e.V.). Und an anderer Stelle wird ein Anteil von "10 %" aller Infizierter genannt. Inwiefern diese Behauptungen belastbar sind, soll vorerst dahingestellt bleiben. Es zeigt sich allerdings, dass für viele Genesene eine Dauer-Belastung eingetreten ist und damit weitere Ressourcen gebraucht werden für die Bekämpfung dieser Erkrankung. 

Das wiederum bedeutet, dass man noch viel intensiver solche Pandemien bekämpfen muss. 

+++ Nachtrag vom 14.9.2022 +++

Alles ganz harmlos?

Vor einem Jahr gab es zu dieser Zeit eine deutliche Zunahme der Fallzahlen. Und in diesem Jahr scheint nichts zu passieren. Schaut man sich die prozentuale Entwicklung der täglichen Fallzahlen an, ist es vergleichsweise wirklich ruhig (blaue Linie zeigt Vorjahres-Daten). 


Dass es vergleichsweise ruhig zugeht, lässt sich bei den gemeldeten Todesfällen ebenso ablesen, wie im Tagesreport des DIVI-Intensivregisters erkennen. Die intensivmedizinisch behandelten COVID19-Patienten haben um fast 90 % abgenommen, die Bettenkapazität ist wieder auf einem normalen Niveau. 


Und trotzdem mehren sich Beobachtungen, dass es bei den gefährdeten Personen in Wohngruppen wieder zu Ausbrüchen kommt; zwar nicht mit den drastischen, gesundheitlichen Folgen, dennoch wird die Versorgungslage schwierig. Wenn sich wieder altbekannte Krankheitserreger dazugesellen, dann könnte man tatsächlich von Normalität und Harmlosigkeit sprechen -- zynisch.

+++ Nachtrag vom 2.9.2022 +++

Gibt es eine Dunkelziffer?

Ganz bestimmt, aber so ganz gravierend ist diese scheinbar nicht, auch wenn der BMG stets warnt und ermahnt. Sicher ist, dass die Anzahl der Testungen insbesondere aufgrund der fehlenden (bislang dauerpräsenten) Testmöglichkeiten und dem Interesse, entscheidend abgenommen haben. Sicher ist auch, dass die Sterblichkeit nicht mehr so drastisch auftritt, weil die Vorsichtsmaßnahmen funktionieren und die Behandlung effizienter passiert. Schaut man sich nun die Entwicklung des Verhältnisses an von Sterblichkeit an den gemeldeten Fallzahlen (wie immer nicht identisch mit dem Erkrankungszeitpunkt), liegt die aktuelle Entwicklung unterhalb von der von vor einem Jahr (blaue Linie); und das, obwohl es an den Wochenenden keine Meldungen mehr gibt (Nullpunkt). 


+++ Nachtrag vom 15.8.2022 +++

In Schleswig-Holstein hat das neue Schuljahr begonnen und man darf gespannt sein, wie es sich mit der "Pandemie", die mittlerweile Normalität erreicht hat, verhalten wird. Die gute Nachricht vorweg, im Landkreis Ostholstein gab es eine Korrektur, die die Fallzahlen um drei Personen reduzierte; Korrekturen gibt es immer wieder, nur fiel es diesmal auf, weil es aufgrund des Wochenendes ansonsten keine Mitteilungen gab.



+++ Nachtrag vom 29.7.2022 +++

Vor einem Jahr fand eine Überarbeitung der Daten beim RKI-Dashboard statt, so dass die Fallzahlen und Sterblichkeiten neu festgestellt werden mussten. Schaut man sich die Entwicklungsdaten an, gibt es einen Dip unter die Null-Linie. 

Und während Corona "normal" wird, vermeldet man neue Varianten des Monkeypox-Erregers. 

+++ Nachtrag vom 28.7.2022 +++

Vor einem Jahr gab es einen Anstieg bei den Fallzahlen, der für Überraschung sorgte. In der Betrachtung der Fallzahl-Entwicklung auf der Grundlage von Erkrankungsdaten, relativierte es sich (die Inzidenzen wären schon vorher am Steigen gewesen). Das Meldewesen funktionierte nicht mehr, weil es im bisherigen System eine Dauer-Belastung gab und an vielen Stellen die Urlaubszeit nun zuende ging. Dass es zu einem Anstieg überhaupt kam, wurde den Lockerungen und der Unbekümmertheit zugeschrieben -- und das kann man nach wie vor so sagen.

Corona gehört zur Normalität, und damit wäre eigentlich Schluss mit dem Sammeln von Daten. Es stellt sich mir dennoch die Frage, wie es jetzt mit dem baldigen Schulbeginn und im Herbst weitergehen wird. Wie werden sich die Fallzahlen weiter entwickeln? 

Natürlich wird es eine weitere Welle geben. Die Auswirkungen dieser noch grassierenden Pandemie verursachen Unsicherheiten und Ängste, und damit bleiben ein Risiko-Gefühl und (mein) Interesse erhalten. Das kann man übrigens auch an den Finanz-Börsen gut sehen: Es sind weniger die Leitzinserhöhungen, die die Kurse bestimmen, vielmehr sind es die Sorgen über die weitere Ausbreitung von Krankheiten und die Gefahren aus dem Zusammenbruch von Lieferketten und Personalmangel (neu: Monkeypox). 

+++ Nachtrag vom 21.7.2022 +++

Am heutigen Tag kam die Eilmeldung: Laut einer Studie war bis Ende 2021 jeder zehnte Erwachsene in Deutschland mit Corona infiziert. 

Erkrankt galten am 31.12.2021 insgesamt 7.150.422. Vergleicht man diesen Wert mit dem heutigen Meldestand, also knapp sieben Monate später, sind es mit 30.131.303 Menschen weit mehr -- wir können somit jetzt schon von jedem Dritten sprechen. 
 
+++ Nachtrag vom 18.7.2022 +++

Mitten in den Sommerferien: Die Fallzahlen steigen, die Sterblichkeit scheint zu verharren, die berichtenden Stellen gehen es entspannt an. Corona ist normal geworden.

Zum Vorjahr ist die Erkrankungsrate um das 8-fache höher, weiter steigend. Es hat sich zwar kein Fatalismus eingebürgert, aber die Erkenntnis darüber, dass man die Virus-Verbreitung nicht mehr verhindern kann, ist bestimmend geworden. Hat man eine Warnung auf seiner CWA (Corona-Warn-App) in Form einer roten Kachel, soll man sich testen lassen (3 Euro). Und erst wenn sich die da etwas bestätigt, ist der PCR-Test zur weiteren Absicherung erforderlicher -- allerdings kümmern sich anscheinend immer weniger Menschen darum. 

Test-Stellen und Impf-Zentren sind nicht mehr flächendeckend vorhanden, die gesundheitlichen Belastungen werden als nicht mehr gravierend empfunden. Überhaupt ist die Zahl der gemeldeten Erkrankten sehr viel langsamer am Steigen, als es noch vor einiger Zeit der Fall war. Von daher kann man den Herbst vielleicht doch nicht als so "schlimm" befürchten. Oder?



+++ Nachtrag vom 24.6.2022 +++

Der Virologe Drosten befürchtet nach den Sommerferien hohe Corona-Zahlen, so die Schlagzeile. "Wir sehen tatsächlich schon wieder einen exponentiellen Anstieg der Fallzahlen", weist er darauf hin. Und genau das kann man mittlerweile nicht nur sehr gut sehen, im Jahr-zu-Jahr-Vergleich ist der Anstieg mit dem vom August 2021 vergleichbar - also in einer Zeit, als die Sommerferien zuende gingen. 

Es könnte hierzulande vielleicht einen Dämpfer geben bei den Fallzahl-Entwicklungen, man darf sich aber nichts vormachen. Sobald Tests etwas kosten und nicht mehr verfügbar sind, werden Bürger nicht mehr sich testen lassen. 

+++ Nachtrag vom 22.6.2022 +++

Die Maskenpflicht im ÖPNV sowie in den Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe soll beibehalten werden. Das ist angesichts der erneut ansteigenden Zahlen eigentlich noch weit entfernt vom Mindestenden. Die Testpflicht wird noch immer gebraucht, und vielleicht wird die einrichtungsbezogene Impfpflicht wieder stärker sanktioniert. 

Die Fallzahlen beweisen es jedenfalls, dass sich die Entwicklung wieder beschleunigt. Es geht wieder "bergauf".


+++ Nachtrag vom 11.6.2022 +++

Die Zahlen sind rückläufig gewesen. Die Normalisierung, die sich dank des Wegfalls vieler Beschränkungen, z.B. Maskenpflicht, nun durchgesetzt hat, lässt allerdings ein höheres Risiko wieder zu. Und mit der neuen Variante, von der man bislang wenig gehört hat, könnte es jetzt einen "heißen" Sommer ganz anderer Art geben. 

Im Vergleich zum Vorjahr steigt die relative Fallzahl-Entwicklung, was meiner Ansicht nach auf eine neue Welle hinweist. Bei der Sterblichkeit hat dagegen eine Abflachung eingesetzt.



+++ Nachtrag vom 18.5.2022 +++

Die Zahlen sind rückläufig. Es "normalisiert" sich zunehmends, das Risiko fällt.

Schaut man sich die prozentuale Entwicklung an, d.h. um wie viel Prozent die Fallzahlen zum Vortag zugenommen haben, und vergleicht diese Daten mit denen des Vorjahres, bekommt man ein Gefühl der Saisonalität. Die Abnahme der Prozentsätze ist sehr ähnlich, die weitere Entwicklung (wenn man den jeweiligen Meldestand zum Ausgangspunkt = 100 % macht) fast gleich. 



Was sich ebenfalls zeigt, ist einerseits eine leicht zeitliche Versetzung. Die rote Linie für den aktuellen Zeitraum beginnt ggü. der blauen Linie für das Vorjahr früher anzusteigen. Möglicherweise ist dieser zeitliche Vorsprung auf ein besseres Meldewesen zurückzuführen. Andererseits gibt es auch vermehrt "fast Null" Anstiege, so dass man durchaus vermuten kann, es wird nicht immer etwas gemeldet, weil es entweder nichts zu melden gibt oder weil man schlichtweg pausiert.

Wenn das richtig sein sollte, wird die Pandemie sich in diesem Jahr genauso verhalten wie im letzten. 

+++ Nachtrag vom 2.5.2022 +++


Das Besondere an diesem Screenshot: "Keine neuen Todesfälle".

+++ Nachtrag vom 26.4.2022 +++



Der Wochenvergleich fällt erscheckend aus, wenn man sich nur die Zahlen ansieht und übersieht, dass wir letzte Woche das Osterfest gerade hinter uns gebracht hatten. Letzte Woche war der Dienstag der erste Arbeitstag in der neuen Woche. Heute wäre der Dienstag der zweite Arbeitstag in der Woche.

Eigentlich sieht es momentan eher nach einem Abflauen der Welle aus, und dann sogar viel schneller, als noch vor einem Jahr. Aber das sind noch Nuancen in den Grafiken. Wirklich bedeutsam sind sie nicht. Die Omikron-Variante ist so mild im Verlauf und gleichzeitig schnell ansteckend, viele Menschen wollen nicht in einer Quarantäne festsitzen, so dass die Dunkelziffer vermutlich sehr viel mehr an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus werden die Test-Kapazitäten kontinuierlich abgebaut - wo soll man sich noch testen lassen?

Wie aussagekräftig sind dann noch die RKI-Daten? 

+++ Nachtrag vom 23.4.2022 +++

Die Osterfeiertage führten zu einer "Beruhigung" bei den Fallzahlen, auch wenn der Wochenvergleich immer nun wieder etwas dramatisch wirkt. Im Jahresvergleich gibt es eine Parallele bei der relativen Entwicklung der Fallzahlen zu sehen. Und das lässt darauf schließen, dass eine Saisonalität eingetreten ist. 


Also alles ganz normal!?

Corona ist ein Virus, welches einen verheerenden Effekt auf Vorerkrankte und Hochbetagte haben kann. Eine einfache Atemwegserkrankung wird es bei Gesunden und Jungen sein, bei Älteren ist es der Anfang vom Ende -- Impfungen verhindern vielleicht die Intensivstation, die Nachwirken des POST-COVID sind aber ebenfalls sehr schlimm, und zwar auf eine lange Zeit hin. 

Corona kostet uns Kapazitäten, Lebensfreude und Möglichkeiten. Mittlerweile können die Ungeimpften mit dem Risiko gut leben. Diejenigen aber, die sich zu schützen versuchten, werden nach wie vor mit der Gefahr leben müssen. 


Gegenüber dem letzten Jahr mit seiner Delta-Variante sind jetzt 8-mal mehr Menschen infiziert, und zweimal mehr, die daran sterben. Die neuen Varianten des Omikron sind also in der Mortalität nicht so schlimm, in der Morbidität viel ansteckender.

+++ Nachtrag vom 16.4.2022 +++

In einigen Bundesländern werden Fallzahlen nicht mehr täglich an das RKI gemeldet, zumindest lassen die teils unveränderten Tages-Stände dies so vermuten. Auf die Aussagekraft im RKI-Dashboard hat ein solches Vorgehen nur bedingt einen Einfluss, da die Meldungen sich immer auf das Erkrankungsdatum beziehen; die Auswertungen hier an dieser Stelle differenzieren da nun nicht, was somit schon zu einer Fehleinschätzung bei der 7-Tages-Inzidenz führen könnte.

Dramatisch sind diese "Verwerfungen" allerdings nicht, da man sich mittlerweile an die Corona-Pandemie und die hohen Inzidenzen gewöhnt hat. Das bedeutet jetzt nicht, dass das Tragen der Masken ohne Vorbehalt und einfach so hingenommen wird, nach zwei Jahren im Krisen-Modus gibt es kein Ausbruchsgeschehen, was die Menschen schockiert oder an einen "Brennpunkt" fesselt. Diese neue Normalität zeigt, dass man als Gesellschaft lernt, mit dem Virus zu leben. 

Die Impfkampagnen stagnieren. Dreiviertel der Bevölkerung gilt als grundimmunisiert, knapp 60 % sind mit einer Auffrischungsimpfung versehen (Quelle: https://impfdashboard.de/; letzter Aufruf am 16.4.2022). Eine bedeutende Menge an Impfstoff muss vernichtet werden, weil die Nachfrage ausgeblieben ist. Die Impfpflicht im Pflegebereich sowie im Sozial- und Erziehungsdienst führte zwar zu einigen Aufregern, aber den sehnlichst erwarteten Schub der Geimpften im Dienst mit vulnerablen Personen erreichte man keineswegs. Was also noch tun?

Warten auf die nächste Welle. 

+++ Nachtrag vom 11.4.2022 +++

Die gute Nachricht ist wohl die, dass der Gipfel des Infektionsgeschehens überschritten ist. Die schlechte Nachricht wäre dagegen die, dass es mit der Pandemie noch lange nicht vorbei ist. Und wie immer streitet man sich, welche Lockerungen oder Lockdown-Maßnahmen angemessen sind. 

Erstmalig wieder gibt es eine Pause bei den Meldungen an das RKI zu beobachten. Wie diese Pause zustande gekommen ist, bleibt vorerst unbeantwortet. Sie hat sich aber in der Breite ergeben, so dass man durchaus von einer Übermüdungs-Reaktion sprechen könnte -- immerhin müssen die Gesundheitsämter nun auch die nach § 20a IfSG gemeldeten Ungeimpften bearbeiten. Das alles kostet Kapazitäten. Und wenn Ressourcen fehlen, spart man an anderer Stelle. Könnte es also passieren, dass wir erhebliche Nachmeldungen noch kurz vor Ostern erleben müssen?


+++ Nachtrag vom 1.4.2022 +++

Ist der Gipfel des Infektionsgeschehens überschritten? 

+++ Nachtrag vom 6.3.2022 +++


Momentan beherrschen ganz andere Themen die Nachrichten. Corona nimmt die Stellung einer Randnotiz ein, was absolut verständlich ist. Trotzdem darf diese Krise nicht aus den Augen verloren werden; vielleicht ist jetzt allerdings die Zeit gekommen, weniger mit Pathos (also Leidenschaft und Emotionen) und mehr mit Logos (also Vernunft und Nachdenken) an die Bewältigung heranzugehen. 

Die Inzidenzen hatten sich nun abgebaut, aber so richtig niedrigere Werte gab es schon lange nicht mehr. In Berlin-Lichtenberg und der Stadt Duisburg sind zurzeit die rechnerisch niedrigsten Inzidenzen zu verzeichnen (knapp über 500). Wie sich aber am Beispiel Göttingen zeigt, kann dafür eine zu hohe Arbeitsüberlastung verantwortlich sein, so dass mit hohen Nachmeldungen zu rechnen ist. Gerade weil das Meldewesen schwierig und die personellen / technischen Ressourcen unangemessen sind, wird die Dunkelziffer hoch sein. Hinzu kommen alle die Personen, die zwar erkrankten, aber mangels eines PCR-Tests nicht erfasst wurden in der Statistik. 

In den Blick nehmen sollte man vielleicht die Entwicklung der Differenz zwischen gemeldeten Personen und Genesenen. Dieses Delta reduziert sich allerdings in einem gemächlichen Tempo. Problem ist hier, dass die Anzahl der Genesenen einen Schätzwert darstellt, weil belastbare Daten nicht vorliegen. Dennoch kann man schon jetzt erkennen, dass es keine Besserung mittelfristig geben wird. 

+++ Nachtrag vom 5.3.2022 +++

Das Meldewesen ist eine Zumutung. Die Arbeitsbelastung in den Behörden ist es ebenfalls. Nun gab es in Göttingen einen beträchtlichen Sprung bei den Fallzahlen. Der NDR recherchierte und informierte:

"Am Freitag hatte das Robert Koch-Institut mit 28.890 Neuinfektionen einen Rekordwert gemeldet. Das niedersächsische Gesundheitsministerium teilte auf NDR Anfrage mit, dass es bei den Zahlen rund 9.500 Altfälle der vergangenen Tage und Wochen aus dem Bereich Göttingen mit eingerechnet worden seien. Aufgrund der Arbeitsbelastung seien diese Zahlen bislang nicht übermittelt worden. In den kommenden Wochen könne es einem Sprecher des Landesgesundheitsamtes zufolge auch aus anderen Landkreisen und kreisfreien Städten zur Nachübermittlung von Meldefällen kommen." (Quelle: NDR Hallo Niedersachsen, 05.03.2022 18:30 Uhr).

+++ Nachtrag vom 24.2.2022 +++

Die Fallzahlen erhöhten sich für die Stadt und den Landkreis Regensburg plötzlich und sehr deutlich. Die Info-Grafik der Passauer Neue Presse vom heutigen Tag bestätigte die eigenen Erkenntnisse, doch die 7-Tage-Inzidenz soll nicht bei den errechneten > 3000 und > 4000 liegen, sondern weit darunter bei etwa 800. Das lässt vermuten, dass hier ein Bearbeitungsstau erledigt werden konnte. Das zeigt wiederum, dass das Meldewesen nicht sehr schnell arbeitet. 

Die Entwicklung der Fallzahlen hat sich nunmehr einer gewissen Saisonalität angenähert. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Steigerungsraten dennoch mindestens doppelt so hoch, so dass das Herbeigerede von Lockerungsmaßnahmen eigentlich viel zu früh ist. Was dagegen gar nicht bemerkt wird, vielleicht aber auch nicht so relevant ist, wie es mir scheint, ist ein leicht höherer Anstieg bei den Sterbefällen im Vergleich zur Vorjahresentwicklung. 

+++ Nachtrag vom 22.2.2022 +++

Die Anzahl der (geschätzten) Genesen hat die 10-Mio.-Marke überschritten.

+++ Nachtrag vom 14.2.2022 +++

Heute spricht man in den Nachrichten vorsichtig "von einer Wende", weil die Inzidenz am zweiten Tag in Folge gesunken ist. Die Inzidenz ist eine Zahl, die sich aus den Daten der aktuell erkrankten Menschen pro 100 Tsd. Einwohner ergibt. Wenn diese Zahl jetzt sinkt, sind jetzt weniger als erkrankt gemeldet worden, als noch in den Tagen mit immer höheren Werten. Der Wert pro Tag ist somit viel niedriger. Und das kann man auch im Wochenvergleich sehen -- also Montag zu Montag. 

Die Steigerungsrate ist im Jahresvergleich ebenfalls am Sinken. Wenn man zudem die relative Entwicklung mit einem Startpunkt versieht und die des Vorjahres dagegen stellt, erkennt man meiner Ansicht nach drei Dinge: Erstens hat sich kein neues Hoch mehr gebildet, zweitens ist das heute erreichte Tief niedriger als vor einer Woche, und drittens ist diese Erkrankungswelle sehr viel ausgeprägter als die von vor einem Jahr -- oder anders gesagt: Omikron ist viel infektiöser als alles andere vorher.


Interessant ist ebenfalls der Vergleich bei der Entwicklung der Sterblichkeit. Und hier zeigt sich nach meinem Dafürhalten eine ganz andere Situation. Erstens bilden sich Hochs und Tiefs in einer eher seitwärts gerichteten Bewegung (Amplitude), sodass man nicht von einem abnehmenden Trend sprechen kann. Zweitens liegen Vorjahres und aktueller Wert näher beieinander, was wiederum bestätigt, dass die intensiv-medizinische Betreuung nicht nachlassend erfolgen muss. 


Mittels einer anderen Darstellung kann man schon sehen, dass dieses Virus vergleichsweise wenige Menschen umbringt, allerdings muss man immer das Vorhandensein von Pflegekapazitäten bedenken. Wahrscheinlich erinnern sich nur noch wenige an das Bergamo-Desaster, als vor einem Jahr Armee-Laster haufenweise Särge zur Einäscherung abliefern mussten. Oder die Bilder der Kühllaster in New York. 

Wenn die medizinische Versorgung an ihre Grenzen kommt und das System zusammenbricht, sterben die Menschen nicht aufgrund eines Virus, sondern weil keiner mehr da ist.

+++ Nachtrag vom 12.2.2022 +++

Es scheint, als ob wir nun den "Peak" erreicht haben. Die Fallzahl-Meldungen sind (für unsere Verhältnisse exorbitant) hoch (siehe folgende Grafik für die Top10), die relative Entwicklung zum Vortag bzw. in den letzten Tagen dagegen etwas geringer. 


Auch wenn an dieser Stelle schon jetzt an einen Trendbruch geglaubt wird, das muss sich zuerst einmal bestätigen. 

+++ Nachtrag vom 7.2.2022 +++

Der "Peak" (= Spitze) wurde für Mitte Februar erwartet. Deutet sich da schon was an?


Diese Berg-und-Talfahrt der relativen Tages-Entwicklung bei den Fallzahlen hat im normalisierten Verlauf der letzten Wochen sowohl einen Höchststand erreicht wie auch ein "noch nicht ganz so tiefes" Tief, allerdings schon recht tief. Wird es jetzt einen Wendepunkt geben? 

Über Lockerungen könnte man sicherlich reden, doch mit der Umsetzung müssten wir uns ein wenig mehr Zeit lassen. Die Zahl der Ungeimpften bzw. der noch nicht ausreichend Geimpften liegt zzt. bei 25,6 % (= 74,4 % Doppelt-Geimpfte lt. Impfdashboard vom 7.2.2022, Meldestand 5.2.2022). Die Zahl derjeniger mit Auffrischungsimpfung bei 54,2 %, was somit auf 45,8 % mit fehlender Booster-Impfung zurückschließen lässt. 

Das DIVI-Register berichtet über 2.350 Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen. Von denen brauchen knapp die Hälfte (49 %) eine invasive Beatmung. Es hat zwar eine sehr deutliche Abnahme gegeben, allerdings scheint es jetzt zum Stopp gekommen zu sein: die Kurve bewegt sich wieder leicht ansteigend. Passend dazu reduziert sich wieder die Kurve der High-Care-Kapazitäten. 

Erfreulich ist in jedem Fall, dass die Sterblichkeit relativ zu den Fallzahlen weiter abnimmt. Das bedeutet aber nicht, dass die gesundheitlichen Gefahren von COVID19 weiter sinken. Was es für eine solche Aussage wirklich braucht, ist eine gute Mengen-Betrachtung und Einschätzung der Auswirkungen bei Post-/Long-COVID-Fällen -- sowohl bei Erwachsenen wie auch bei Kindern.

+++ Nachtrag vom 2.2.2022 +++

Ein interessantes Datum. Ein neuer Fallzahlen-Rekord: über 10 Mio. Bundesbürger wurden als Erkrankte gemeldet. Und ein Trendbruch ist zurzeit nicht in Sicht.

+++ Nachtrag vom 19.1.2022 +++

Auswertungszeitraum 
vom 21.12.2020 / 20.12.2021 (jeweils ein Montag) 
bis 19.1.2021 / 18.1.2022 (jeweils ein Dienstag) --- 30 Tage Zeitraum

Gerechnet wurde mit der täglichen prozentualen Entwicklung bezogen auf die Vortags-Fallzahlen und ihre Veränderung ab einen Startpunkt. Damit eine Vergleichbarkeit entsteht, wurde der gleiche Wochentag verwendet; d.h. der 21.12.2020 und der 20.12.2021 waren beide ein Montag.


Jetzt ist zu sehen, dass die aktuelle Welle im Vergleich zum Vorjahr stärker ausfällt. Bisher lag die tägliche prozentuale Entwicklung unter der des Vorjahres. Nun allerdings baut sich diese nach und nach auf, was im letzten Jahr zu dieser Zeit das Gegenteil war. Wir befinden uns somit im Anstieg.


Bei der Sterblichkeit ist die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr abnehmend, und das, obwohl in fast allen Krankenhäusern ein Notbetrieb und eine Dauerüberlastung akut vorherrscht. Diese Abnahme zeigt m.E., dass die medizinische Versorgung erheblich besser geworden ist. 

+++ Nachtrag vom 17.1.2022 +++

Genau 7 Mio. Genesene (natürlich nur eine Schätzung).

Fast Genau 8 Mio. Erkrankte (somit ist jeder Zehnte in Deutschland betroffen).

+++ Nachtrag vom 14.1.2022 +++

Die Verkehrsbetriebe von Berlin erklärten (RBB-Meldung von heute), dass Sie zu einem Ferienfahrplan wechseln müssen aufgrund der vielen Personalausfälle. Zurzeit ist die Inzidenz in den Berliner Bezirken bundesweit am höchsten. 

Der (neue) Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach versucht, den Krankheitsverlauf weiter flachzuhalten. Im Gegensatz zu anderen Ländern, erlebt Deutschland einen nicht ganz so starken Verlauf der Erkrankungsmeldungen, auch wenn die Inzidenzen sehr hoch und die tägliche Fallzahl einen neuen Rekord darstellen. Bemerkenswert ist zudem, dass die Intensivbetten-Belegung zwar schwierig, aber (noch) nicht katastrophal geworden ist. 

Beunruhigend klingt dagegen die Erkenntnis, dass zurzeit zwei Drittel der intensiv-medizinisch Behandelten zu den Ungeimpften zählen. Noch vor gar nicht so langer Zeit war dieser Anteil wesentlich höher, so dass man (dem Trugschluss erlag und) annahm, die neue Variante würde gerade diesen Personenkreis am schnellsten befallen. Es stellt sich mehr und mehr heraus, dass auch Doppelt-Geimpfte nach wie vor zu einer Risiko-Gruppe gehören. Und dass damit die Wahrscheinlichkeit des Versterbens oder einer Long-COVID-Erkrankung einhergeht. 

Der Impfstoffhersteller BioNTech wird erst im März einen angepassten Wirkstoff ausliefern können. 

+++ Nachtrag vom 26.12.2021 +++


Und wieder deutet sich ein Trendbruch an: diesmal bei den Todesfällen. 

Das heutige Tief ist allerdings noch den Weihnachtsfeiertagen geschuldet. Sofern sich in den nächsten Tagen weitere Tiefs im Wochenvergleich ergeben, wäre der Trendbruch bestätigt. 

Im Gegensatz zu den Erkrankungsraten, sind die Todesfälle bisher nicht so gravierend verlaufen. Dennoch ist die Pflegesituation auf den Intensiv-Stationen äußerst schwierig einzustufen. Und gerade weil viele Behandlungen, die als nicht dringend und hächst erforderlich betrachtet wurden, verschoben wurden, sind die dadurch entstandenen Sekundär-Effekte der Pandemie eigentlich viel schwerwiegender. Schon jetzt ist eine Übersterblichkeit in der entsprechenden Statistik für Deutschland per 40. KW (gesichert) und Dezember 2021 (geschätzt) festzustellen. 

+++ Nachtrag vom 7.12.2021 +++

Weil mit dem Datenverlust vom 3.12. auch fast alle Auswertungen betroffen waren, wurde der einfache Mittelwert mit den Angaben vom 2.12. und 4.12. eingetragen. Damit ist die Aussagekraft wiederhergestellt, aber die Richtigkeit der Daten auf "Ewigkeit" verloren.

+++ Nachtrag vom 3.12.2021 +++

Die Daten vom Vortag sind leider untergegangen. 

+++ Nachtrag vom 29.11.2021 +++

Noch beherrscht die Delta-Variante das Ausbruchsgeschehen. Von daher könnte man sich über diese Andeutung eines Trendbruchs ein wenig erleichtert zeigen.



Weil aber mit der neuen Variante Omikron ein möglicherweise viel aggressiveres Virus gekommen und der vorhandene Impfschutz zu wenig ist (pessimistisches Weltbild), könnte der Verlauf ein ganz anderer werden.

Und was wäre, wenn diese neue Variante eine milde Erkrankung verursacht und gleichzeitig die Delta-Variane verdrängt? - das wäre ein optimistisches Weltbild.

+++ Nachtrag vom 26.11.2021 +++

Aus Tagesschau vom heutigen Abend:

Die Weltgesundheitsorganisation hat die neue Variante des Coronavirus als "besorgniserregend" eingestuft. Die zuerst in Südafrika entdeckte Virusvariante B.1.1.529 erhielt die Bezeichnung "Omikron".

+++ Nachtrag vom 25.11.2021 +++

Traurige Rekorde:
- Die Marke von 100.000 Toten wurde überschritten.
- Die Marke von 2.000 gemeldeten Erkrankten pro Hunderttausend Einwohnern wurde erreicht (korrigiert um die Nachmeldungen beträgt die Inzidenzen knapp 1.700).
- Die Dashboard-Farben sind um eine weitere Farbe bereichert worden.

+++ Nachtrag vom 24.11.2021 +++

Ein Bild sagt manchmal viel mehr, als viele Worte.


Und doch zum Abschluss noch ein paar Worte: Wenn wir im Frühjahr mit der 5. Welle zu tun bekommen, wie hoch wird der Ausschlag der Fallzahlen-Kurve dann sein? Wird die 6. Welle anschließend das letzte "Zucken" der Pandemie für uns bedeuten? Werden wir uns anfang 2023 mit der 7. Welle befassen müssen?

Prof. Streeck hatte uns vor über einem Jahr quasi gewarnt, als er von einer "Dauerwelle" sprach. Prof. Drosten und das RKI warnten bereits im Juli (Stichwort: "Papagei"). Und andere wiederum befanden, dass es mit der Corona-Krise vorbei sein müsste (Stichworte: "Freedom Day", Wahlkampfreden div. Politiker). Die Zahlen sprechen für sich und geben - leider - den Wissenschaften recht. 
 
+++ Nachtrag vom 21.11.20211 +++

Seit dem (vor-) gestrigen Tag ist der Landkreis Ludwigslust-Parchim wieder "dabei". 

+++ Nachtrag vom 14.11.2021 +++

Gestern wurde die 5 Mio. Marke an Erkrankten überschritten. Die heute veröffentlichten Fallzahlen stiegen lt. RKI-Dashboard um 33.498 auf 5.021.469 Infizierten. 

+++ Nachtrag vom 13.11.2021 +++

Sachsen ist Hochrisikogebiet zu 100 % mit einer Inzidenz von 620,7. Thüringen folgt mit einer Inzidenz von 514,4. In manchen Gebieten hat jeder 10. Einwohner das Virus gehabt, die Sterberate lag dabei aber nicht höher.

+++ Nachtrag vom 10.11.2021 +++

Zitat von Lotto.web.de: "Die Wahrscheinlichkeit, im Lotto 6aus49 sechs Richtige zu tippen und damit in der Gewinnklasse 2 zu gewinnen, liegt bei rund 1:13.983.816."

Die Wahrscheinlichkeit, ein Corona-Virus abzubekommen liegt in einigen Landkreisen bei 1 zu 1.000 in sieben Tagen (Lotto wird üblicherweise auch nur einmal die Woche gespielt). 

Zwei Bundesländer sind (meiner Ansicht nach) Hochrisikogebiete mit Ansteckungsgefahr. Im Ranking der Landkreise besetzt das Bundesland Bayern die vordersten Plätze. Wir verzeichnen mit dieser Welle einen Höchststand nach dem anderen. 

+++ Nachtrag vom 8.11.2021 +++

Die gemeldeten Fallzahlen für den Landkreis Bad-Tölz (Bayern) zeigen ein Überschreiten der 1000er Inzidenz an. Das RKI-Dashboard vermeldet heute früh dagegen eine Inzidenz von 630. Der Grund könnte in zurückliegenden Fällen liegen, die jetzt nachgemeldet bzw. in der RKI-Datenbank aufgenommen wurden. Doch auch wenn Bayern das Top-10-Ranking anführt, Sachsen und Thüringen sind Hoch-Risikogebiete (Inzidenzen fast überall > 300, mindestens > 200). Für den Landkreis Sächsische Schweiz-Obererzgebirge vermeldet das RKI-Dashboard eine Inzidenz von 924. 

Dagegen vermeldet der Landkreis Ludwigslust-Parchim im Norden noch immer nichts nach der IT-Attacke von vor -- einem Monat?! 

Blindflug auf die eine oder andere Art.
 
+++ Nachtrag vom 28.10.2021 +++

Seit 14 Tagen konnte der Landkreis Ludwigslust-Parchim keine neuen Daten liefern. Der Grund dafür scheint wohl in einem IT-Angriff zu liegen, der die Systeme lahmlegte.


Bis dato gab es leider auch 276 Tote.

+++ Nachtrag vom 27.10.2021 +++

Wie immer, kann man fast schon sagen, gab es ein längeres Update, so dass die Daten für die eigenen Auswertungen und Analysen nicht verfügbar waren am Vortag. 

+++ Nachtrag vom 20.10.2021 +++

Bayern ist zurzeit noch das einzigste Bundesland mit 5 Regionen, die eine Inzidenz von über 300 aufweisen (in der Spitze sogar 377, Berchtesgardener Land). Weitere 9 Regionen müssen Inzidenzen von über 200 berichten, so dass jetzt etwa 14 % der bayerischen Bevölkerung in Hochrisiko-Gebieten leben. Zählt man die 100er Inzidenz-Regionen dazu, wären es zwei Drittel der gesamten Bevölkerung.

Spitzenreiter in der landesweiten Inzidenz ist derzeit aber Thüringen (167), Bayern und Sachsen folgen mit etwas Abstand (137 und 136 respektive). Im Bundesland sind es "nur" 6 Regionen, in denen die Inzidenz bei über 200 liegt, also im Vergleich zu Bayern eher unbedeutend. Doch in diesen Regionen befinden sich 34 % der Bevölkerung des Bundeslandes - also jeder Dritte lebt in einem Hoch-Risiko-Gebiet, kann man sagen.

+++ Nachtrag vom 16.10.2021 +++


Könnte es sein, dass die 4. Welle jetzt richtig an Fahrt aufnimmt?

In Hamburg und Schleswig-Holstein gehen die Ferien zuende und der Schulalltag beginnt. Was die Inzidenzen anbelangt, befindet sich nur Hamburg zurzeit im unteren Mittelfeld (63; Deutschland 75; eigene Berechnungen anhand der Tagesmeldungen), Schleswig-Holstein weist dagegen den niedrigsten Wert auf (28). Wenn die Urlaubsrückkehrer wieder mit dem Virus einreisen, müssten die Werte in einer Woche langsam, in zwei Wochen spürbar höher ausfallen.

In Bayern sind in vielen Landkreisen die Inzidenzen weit über der 200er Marke. Das Bundesland selber weist einen Wert von 112 auf. Ferien wird es erst im November wieder geben, von daher stellt sich schon die Frage, wie es dann aussehen wird.

Die Grafik weist eine wieder ansteigende Tendenz auf und erinnert ein wenig an diesen Verlauf zur zweiten Welle im letzten Jahr. Werden wir dank der Impfquote von knapp 66 % vollständig Geimpften nur einen leichten Anstieg erleben? 

+++ Nachtrag vom 8.10.2021 +++

Manchmal ist es besser, wenn man ein wenig recherchiert. Die bisher kreisfreie Stadt Eisenach gehört seit 1. Juli 2021 zum Wartburgkreis (Fusion), allerdings finden sich noch bis Ende September 2021 getrennte Meldungen bei den Fallzahlen und den Todesfällen. Eine Zusammenbringung der historischen Daten ist von mir noch nicht unternommen worden, was jetzt auch nicht als eine Störung der Aussagen empfunden wurde; könnte man im Nachhinein allerdings anfertigen.

Somit hat sich die Gesamtzahl der Regionen in Deutschland verringert von 412 auf 411.

+++ Nachtrag vom 1.10.2021 +++

Manchmal ist die Informationsverarbeitung nicht einfach. Schon die letzten Tage gab es mal wieder ein paar "Stolpersteine" in der Datenübernahme. Auf einiges musste gewartet werden. Und dann das: der Landkreis Eisenach hatte auf einmal keine Fallzahlen mehr, der Landkreis Wartburg dagegen eine Inzidenz von über 1000. Auch wenn es hier noch keine Bestätigung gibt, geschweige denn eine Korrektur, vermutlich hat man die Fallzahlen allesamt auf den Landkreis Wartburg übertragen von Eisenach. Alles andere wäre absolut unplausibel.

Von daher ist es jetzt hier so abgebildet worden. Es wurde "passend" gemacht (kennt man doch).

+++ Nachtrag vom 23.9.2021 +++

2G, 3G oder 5G? - Dann noch ein "Freedom Day" und Lockerungen. Es wird wieder einmal verwirrend. 

Die Fallzahlen nehmen aber kontinuierlich ab, scheint es. Am heutigen Tag hätte es noch einen Nachholungs-Effekt geben können, aber die Kurve geht wieder nach unten - vorerst. Warten wir also noch die nächste Woche ab und spekulieren dann darüber, ob es zu Weihnachten eine fünfte Welle geben wird bzw. diese jetzige nur ein Vorgeschmack auf den harten Winter.

Übrigens ist es nun ein Jahr her, dass wir zusehen mussten, wie aus Demonstrationen zum Klimaschutz oder für die Grundrechte richtige "Super-Spreader-Events" wurden. Und angesichts des Tötungsdelikts an einer Tankstelle (der Täter war aufgefordert worden, Maske zu tragen) muss man leider erneut feststellen, dass sehr viele einfach nichts gelernt haben.

+++ Nachtrag vom 20.9.2021 +++

Könnte es eine neue Entwicklung geben? Am 16./17.9.2021 jedenfalls hat sich der prozentuale tägliche Anstieg bei den Fallzahlen etwas vermindert auf 0,3 % (eine Woche vorher noch 0,4 %, erwartet wurden 0,5 %). Gerade dann, wenn eine Krise an Fahrt aufnimmt, erhöhen sich diese Prozent-Werte stetig. 

Vielleicht kommt das noch, man wird es sehen. 

+++ Nachtrag vom 13.9.2021 +++

Das Bundesland Bremen nimmt wieder eine Spitzenstellung bei den Inzidenzen ein. In Rheinland-Pfalz befindet sich ein Anteil von 9 % der Bevölkerung in Regionen mit Inzidenzen von über 200. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verzeichnen Entwicklungen, wie zu Beginn der anderen Hoch-Zeiten der Pandemie. Gleichzeitig aber gibt es ganz viele andere Entwicklungen zu sehen bzw. treten im Gegensatz zu früher gar nicht so sehr in Erscheinung. 

Der Wochenendeffekt schwächt die Ausagekraft natürlich imer ein. Von daher braucht es noch weitere Beobachtungen. Was man meiner Ansicht nach trotzdem ausmachen kann, ist eine relative "Bodenhaftung" bei den täglichen prozentualen Anstiegen. Das heißt, dass der Kuvenverlauf etwas ruhiger vonstatten geht und die Krisenentwicklung gedämpfter passiert -- natürlich bezogen auf die gesamte Nation. In einzelnen Regionen (7 % der Gesamt-Bevölkerung) ist kaum etwas zu bemerken, und in anderen Gegenden kann man fast schon von Hot-Spots reden. 

Aktuell sind 62 % der Gesamtbevölkerung geimpft, so das Impfdashboard. Irgendwie erstaunlich ist dabei die Meldung nach den Bundesländern: Bremen nimmt mit einer Impfquote von 76,6 % den ersten Platz ein -- momentan auch bei den Inzidenzen. Thürigen (58,9 %) und Sachsen (56,0 %) weisen die niedrigsten Impfquoten auf, befinden sich zwar nicht am unteren Ende der aktuellen Inzidenz-Werte, aber dennoch auf den untersten Rängen. Könnte das bedeuten, dass ein "Zurück-Schwappen" der Erkrankungen möglich wird und dann zu einem Dauerzustand wird?

Die Auffrischungs-Impfung soll noch beginnen.

Die "Dauer-Welle" ist da.

+++ Nachtrag vom 6.9.2021 +++

In einer Wahlkampfveranstaltung in Erfurt kommt es zu einer kleinen Eskalation. Ein wütender Mann beschwert sich lautstark über ein beabsichtigtes Bußgeld gegen die Eltern, wenn sie ihre Kinder ungeimpft oder ungetestet in die Schule gehen (vgl. Artikel im Deutschlandfunk und anderen Medien vom 5.9.2021). 

Dass die thüringische Landesregierung "überzogen" reagiert, kritisieren viele, weil doch die Kinder weit seltener einen schweren Krankheitsverlauf durchstehen müssen. Dass es aber auch sehr schwere Krankheitsverläufe geben kann, wird offenbar von diesen Kritikern völlig übersehen. Verschiedene Fachleute zeigen sich dagegen sehr besorgt, dass immer mehr Jüngere intensiv-medizinisch versorgt werden müssen, und es wird auch von Todesfällen bei Kindern berichtet. In einer Mitteilung auf NPR ("A School System Closes After 2 Teachers Die of COVID-19" by AP, ca. Ende August / Anfang September 2021), heißt es, dass zwei Lehrer an der Krankheit gestorben waren und die Schulen in der Region vorsichtshalber geschlossen wurden für einige Tage. Inwiefern ein Zusammenhang zu Kindern bzw. zu ihren Berufsumfeld geschlossen werden konnte, blieb bis dato unbekannt. Es zeigt aber zweierlei: 

- selbst wenn Kinder "geschützter" wären, sie sind nicht alleine in der Schule.

- solange ein Großteil der Bevölkerung ungeimpft bleibt, bleibt auch das Risiko.

Wenn man sich nicht impfen lassen will, so sollte ein rigides Testen verlangt werden. Erst wenn die Impfquoten hoch sind und die Inzidenz-Werte auf ein erträglicheres Maß gesunken, kann man die Lage als entspannt betrachten. Das ist aber auch bei uns noch nicht der Fall. 

+++ Nachtrag vom 22.8.2021 +++

In den Top-10 befinden sich nur Landkreise des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.

+++ Nachtrag vom 21.8.2021 +++

Schon wieder haben die Entwickler von ESRI den Zugang zu den Daten umgestaltet. Es wird nicht einfacher. Damit musste das eigene Spreadsheet umgebaut werden, um das neue Layout zu berücksichtigen, und gleichzeitig im Falle des Zugangs zum anderen Format auch das verarbeiten zu können. 
 
+++ Nachtrag vom 11.8.2021 +++

Im Top-10-Ranking tummeln sich vier Regionen aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Das ist erschreckend und belegt meiner Ansicht sehr eindeutig, dass das Verhalten vieler Urlauber aus dem Norden unverantwortlich war. Umfangreiches Testen und sofortige Quarantäne nach Rückkehr wären angebracht gewesen. In anderen Bundesländern dauern die Ferien noch an, so dass mit einer Verlagerung des Infektionsgeschehens in den Süden gerechnet werden darf.


Schaut man sich übrigens die relativen Fallzahlen und Todesfälle an, wird man erkennen, dass es bisher in den nördlichen Regionen mit der Krise nicht so gravierend war; das nun darauf zurückzuführen, dass es sich bei Schleswig-Holstein um ein Flächenland handelt, läuft aber angesichts der Daten aus den größeren Städten, die im Ranking vertreten sind, und mit der "Metropol-Region" Pinneberg nach meinem Dafürhalten ins Leere. 

+++ Nachtrag vom 7.8.2021 +++

Das Bundesland mit dem niedrigsten Fallzahl-Verhältnis besetzt mit 6 Regionen die vordersten Plätze im Top-10-Ranking: Schleswig-Holstein. 

Aber das ist auch kein Wunder, sagen viele Kritiker. Die Ferien sind vorüber, die Verreisten sind zurück und haben als Souvenir das Virus mitgebracht. Was will man mehr?

In Hamburg hat es ebenfalls mit der Schule wieder angefangen. Und auch dort sind die Erkrankungen gestiegen.

In einer kleinen Fragestunde bei einem Träger von besonderen Wohnformen in Hamburg ergab sich ein recht gemischtes Bild. Einerseits konnte man mit den behinderten Menschen eine interessante Vielfalt an Aktivitäten und Maßnahmen in der schwierigen Isolationszeit unternehmen (Spaziergänge, In-House-Flohmärkte, Video-Chat-Kontakte), andererseits gibt es bei einigen Bewohnern und auch Beschäftigten nach wie vor einen "Corona-Zweifel" zu beobachten. Manche Menschen vermissten ihre Kollegen und Kontakte aus den Werk- und Tagesförderstätten (oder andere Beschäftigungsprojekte), einige fühlten sich sehr eisam und verlassen (aber nicht mehr als sonst, es wurde nur offensichtlicher). Neue Begegnungsmöglichkeiten entstanden, andere gingen unwiederbringlich verloren. 

Diese Sache mit den Grundrechten ist schon schwierig. Wer aber auf seine Grundrechte pocht, sollte sich ebenso mit den eigenen Grundpflichten auseinandersetzen. Grundpflichten ergeben sich schon automatisch, wenn man von der Gemeinschaft etwas einfordert. Nur das wird leider vergessen -- auch und gerade von diesen Leuten, die sich zum "Deutschen Volk" zählen (vgl. Art. 1 Abs. 2 und Art. 2 Abs. 1 Nebensatz GG): "... soweit er nicht die Rechte anderer verletzt ...". 

Und dazu zählt das Recht einer gefährdeten Person auf körperliche Unversehrtheit.

Oder anders gesagt: 

Schützt die Schutzbedürftigen. 
Tragt gefälligst eine Maske.

+++ Nachtrag vom 5.8.2021 +++

Es gibt wieder einen Landkreis mit einer Inzidenz von 146. Dieser Anstieg ist allerdings schon eine Woche alt, der Landkreis selbst vermeldet eine Inzidenz von 19. Aufgrund der technischen Korrektur, die man vor einer Woche unternahm, ist es wahrscheinlich so, dass dieser Fallzahl-Anstieg genau darauf beruht.

+++ Nachtrag vom 31.7.2021 +++

Am 30.7.2021 wurden von der Organisation, die beauftragt ist, das RKI-Dashboard zu pflegen, ein Zugriff auf die Daten aus technischen Gründen blockiert. Außerdem zeigte sich am Tag danach, dass die Fallzahlen und Sterbefälle in der Datenbank, die die Grundlage bildet für die Auswertung der Lage in den Landkreisen, nicht richtig waren. Vermutlich gibt es diesen Fehler schon seit einigen Tagen, da eine erhebliche Korrektur unternommen wurde:

mind. 370 Regionen
mind. 5.297 Fälle
mind. 95 Todesfälle

Während die Fallzahlen für die Bundesländer rekonstruiert werden konnten, ist dies bislang für die einzelnen Regionen nicht möglich gewesen. Anhand einer zweiten Datenbank könnte dies versucht werden, aber auch dort zeigen sich Abweichungen.

Ein solches Problem gab es schon einmal. Und es wird eine gute Woche brauchen, bis die Analysen wieder belastbarer geworden sind. 

+++ Nachtrag vom 29.7.2021 +++


Anscheinend ist in vielen Gesundheitsbehörden der Urlaub vorbei. Von heut auf morgen erhöhte sich der tägliche Fallzahlen-Anstieg in Prozenten von 0,07 % auf 0,22 %; nicht mehr 2000 sondern über 8000 Menschen wurden als Infizierte an das RKI gemeldet. 

Auch wenn man an dieser Stelle den hohen Anstieg auf die Arbeitssituation und Abwesenheiten in den Ämtern zurückführen kann, der Hauptgrund in dem hohen Anstieg sollte man woanders suchen: Lockerungen, unbeschränktes Reisen, abgeschaffte Test-Pflichten usw. Ganz im Widerspruch dazu steht der Einsatz von mobilen Impf-Teams, die (zumindest in Schleswig-Holstein) Schulkinder ab Mitte August impfen wollen (Zweit-Impfung dann drei Wochen später). Die STIKO hat dazu bisher keine Empfehlung ausgesprochen.

Eine Landesministerin appelliert, dass man nur so die Infektionskette durchbrechen kann, doch soll es gleichzeitig damit keinen Druck geben. Die Infektionskette durchbricht man mit Quarantäne, Beachtung der AHA-Regeln sowie Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. Kontrollen und Testungen wären ebenfalls sehr hilfreich, weil es in letzter Zeit einfach zu locker war und sich viele Menschen unverantwortlich verhalten. 

+++ Nachtrag vom 24.7.2021 +++

In 4 Regionen ist die 50er Marke überschritten worden, in 8 weiteren dagegen die 35er. 

+++ Nachtrag vom 17.7.2021 +++

Seit heute gibt es wieder eine 50er Inzidenz. Und immer mehr sieht man die Schlagzeile, dass wir uns in der 4. Welle befinden; ja sogar mit einem exponentiellen Anstieg im Oktober.

Das mit dem Exponentiellen hat schon begonnen, ist meine Ansicht.

+++ Nachtrag vom 15.7.2021 +++

Die 4. Welle hat begonnen. Die Fallzahlen sind wieder am Steigen, die Inzidenz ist schon in zwei Landkreisen über die kritische 35er-Marke gestiegen. 

Die Bundesregierung möchte (noch) keine Impfpflicht einführen und viel lieber die Menschen im Land überzeugen. Man soll sich im Freundeskreis oder in der Familie über die Vor- und Nachteile besprechen, weil nur dort ein vertrauensvolles Gespräch möglich ist. In vielen Foren wird der Dialog von Meinungsmachern beherrscht, und sogenannte "Trolle" stören jede noch so gut gemeinte Atmosphäre. Der persönliche Austausch von Angesicht zu Angesicht ist dagegen viel wert- und gehaltvoller. Und dem kann man nur zustimmen. 

+++ Nachtrag vom 7.7.2021 +++

Die Italiener (oder Engländer? oder noch besser die Dänen?) könnten bald den EM-Titel nach Hause bringen. Bei den Zuschauern gab es jetzt schon europaweit 2.500 Personen, die das Corona-Virus mitgebracht hatten aus der EM (Quelle: Schlagzeile der Tagesschau von heute). 

Das war zu erwarten. Stellen sich nun aber noch die Fragen, wie viele Urlauber mit dem Virus zurückkommen und ob es nach dem Ende der Winterzeit in Australien usw. einen Anstieg auf unserer Nordhalbkugel geben wird.

+++ Nachtrag vom 4.7.2021 +++


Wo hat es sich am "sichersten" gelebt in der Republik?, und andere Erkenntnisse.

Die Fallzahlen bezogen auf die Einwohnerzahl einer Region und dem Zeitraum von 7 Tagen soll lt. RKI wieder zu einem Stillstand gekommen sein. Vielleicht handelt es sich um eine "Talsohle", wenn man die Kurven als Berge verstehen will. Die Null-Linie haben schon mal 36 Regionen erreicht, und in 15 Fällen gab es einige Korrekturen. Die aktuellen Schlagzeilen und Debatten erwecken allerdings den Eindruck, dass es wieder in die andere Richtung geht.

Die 3,7 Mio. Infizierten verteilen sich auf unsere 412 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland rechnerisch auf 4.486 pro Region. Bezieht man die Einwohnerzahlen mit ein, findet sich ein Durchschnitt von 4.724 Menschen in den 15 Regionen mit mehr als 500 Tsd. und weniger als 1 Mio. Einwohnern. Die niedrigsten Durchschnitte weisen die Regionen auf mit unter 250 Tsd. Einwohnern, und zwar 4.177 (bis 150 Tsd. EW; 110 Regionen) und 4.375 (bis 100 Tsd. und über 50 Tsd. EW; 110). Die kleinen Regionen (bis 50 Tsd. EW; 71 und 17) liegen wieder über dem Mittelwert. 

Bei den Todesfällen ergibt sich ein ganz anderes Bild. Die kleinen und mittel-großen Regionen bis 150 Tsd. EW liegen allesamt über dem Durchschnitt der Republik von 109, die ganz großen Regionen mit über 500 Tsd. liegen unter dem Mittel, wobei die 4 ganz Großen, z.B. Hamburg und Berlin, mit einem Wert von 83 sehr gut dastehen. Vergleicht man nun die Spanne anhand der Mittelwerte (83 = 1 Mio. EW und 142 bzw. 139 = unter 100 Tsd. EW), drängt sich einem die Erkenntnis auf, dass die Überlebensrate in Regionen mit hohen Einwohner-Zahlen am besten ist. 

Aktuell berichten aber genau diese Regionen wieder einen Anstieg der 7-Tage-Inzidenz (5 bis 8). Das wiederum bestätigt die hohen Durchschnitte bei den kumulierten Fallzahlen. Offenbar erkranken in diesen Regionen Menschen häufiger. Bedenkt man nun die Folgen einer solchen Erkrankung, das sogenannte Long-COVID, relativiert sich der andere Eindruck aus der Betrachtung der Sterbefälle sehr schnell. 

Der Abstand der jeweiligen Meldungen kann ebenfalls als ein Merkmal herangezogen werden, um etwas zur Sicherheit bzw. dem Sicherheitsgefühl zu sagen. Je öfter ein Vorkommnis bei den Fallzahlen zu sehen ist (und es wird an dieser Stelle einfach unterstellt, dass so ein Vorkommnis mindestens eine neue Erkrankung darstellt), umso unsicherer ist das Leben in einer Region. Wobei ein Vorkommnis von "1" als "täglich" verstanden werden könnte, in Wirklichkeit bedeutet ein solcher Wert nur, dass es zum gestrigen Meldestand jetzt eine Änderung gegeben hat; das kann eine Korrektur sein, das kann auch eine neue Meldung sein nach einem Zeitraum der Nicht-Meldungen. 

Diese Stichtags-Analyse ist zwar nur bedingt aussagekräftig, weil sie aber heute, an einem Sonntag, stattfindet, kann diese Einschränkung trotzdem hingenommen werden. Man kann sehen, dass es in allen Kategorien, egal ob groß oder klein, mindestens ein Vorkomnnis gegeben hat. Allerdings zeigt sich auch, dass die großen Regionen eigentlich fast immer etwas zu melden haben und die kleinen Regionen sich Zeit nehmen können (es gibt die gesetzliche Pflicht, Vorkommnisse sofort zu melden). In den kleinsten Regionen mit unter 50 Tsd. EW findet sich zum Beispiel ein Abstand von 25 Tagen - also mehr als drei Wochen. 

Meine Vermutung wäre, dass in den kleinen Regionen die Fallzahl-Meldung eher mit einem Ausbruchsgeschehen an einem Ort oder einer besonderen Gruppe von Menschen (Kohorte) zusammenhängt, und dass dann auch die Heftigkeit des Ausbruchs zu einer hohen Sterblichkeit führt. Umgekehrt wäre in großen Regionen das Ausbruchsgeschehen zu unbestimmt, würde sich also in der Fläche abspielen, weil aber die medizinische Versorgung erreichbarer ist, kann frühzeitiger oder intensiv-medizinisch der Erkrankung begegnet werden. 

Wie gesagt aber: das wäre ein Vermutung. 

+++ Nachtrag vom 30.6.2021 +++

Für Deutschland ist die EM mit einer bitteren Niederlage zu Ende gegangen. Angesichts der vielen Zuschauer im Wembley-Stadium und ihrer Begeisterung, könnte es (trotz des Sieges) für die evtl. auch ganz schön bitter werden. Während sich einerseits eine totale Unbekümmertheit breit macht, sehen andere mit Sorge auf die Reiserückkehrer. 

Vermutlich werden Ende Juli 50 % der Erwachsenen vollständig geimpft sein. Für die Schulkinder gibt es nach wie vor keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission, stattdessen spricht sich der Verband der Kinder- und Jugendärzte -- noch -- gegen die Impfung aus. Man möchte noch abwarten, heißt es. Aber das bedeutet lediglich, dass es die Impfung geben wird im wahrscheinlichsten Fall und spätestens mit Beginn der nächsten Welle. 

Wie die nächste Welle ablaufen wird, versuchen derzeit die "Modellierer" zu erarbeiten. Denkbar wäre es, dass der Verlauf nicht mehr exponentiell verläuft, dafür allerdings lange anhält.  

+++ Nachtrag vom 24.6.2021 +++

Die vierte Welle ist derzeit in den Schlagzeilen viel mehr präsenter, als in den Zahlen. Und die Zahlen sinken nach wie vor. Das bedeutet aber nun nicht, dass die Corona-Krise für uns alle vorbei ist. Momentan kann man das gute Wetter und den Aufenthalt draußen dafür als Ursachen sehen. Wenn es jedoch wieder zu mehr Veranstaltungen und Gruppen-Aktivitäten kommt, kann sich die Entwicklung drehen.

Das Meldewesen ist nach wie vor nicht vollständig automatisiert bzw. lebt mit "handgemachten" Unterbrechungen (wie dieser Blog nun mal auch). Aktuell findet sich der Landkreis Göppingen (BW) an zweiter Stelle mit seinen Fallzahlen. Die Inzidenz steigt gem. der Meldedaten (und das sind nicht die Erkrankungen) auf 83. Grund dafür ist der, dass von einem Tag auf den anderen 158 neue Fälle gemeldet wurden. 



Doch weder der Landkreis selber, noch die örtlichen Medien verbreiten die Ursache dafür. Es kann sich um eine einfache Verspätung handeln, eine Überarbeitung der Meldungen, ein Fehler - wer weiß?!





Interessant ist vielmehr die Tatsache, dass der Meldestand bei 3 Uhr und 14 Uhr des Vortages nicht den Meldestand beim RKI um 0 Uhr wiedergeben. Werden hier vielleicht stoßweise und zu anderen Zeiten Daten aus anderen Quellen eingespielt? Die letzte Grafik vom ESRI-Anbieter entspricht jedenfalls nicht den veröffentlichten Daten im RKI-Dashboard, was ebenfalls vom ESRI-Anbieter kommt. Diese Diskrepanzen sind nicht hilfreich.


+++ Nachtrag vom 19.6.2021 +++

Zwei Grafiken, die ganz gut zeigen, wie sich die Lage weiter verbessert.


Die Differenz zwischen den Infizierten und (vermutlich) Genesenen nimmt stetig ab (grüne Linie). 


Zum wiederholten Mal steigt die Anzahl der Landkreise, die Ihre Meldedaten korrigieren (grüne Linie).

+++ Nachtrag vom 18.6.2021 +++

Es normalisiert sich zusehends. Endlich finden sich nur noch 8 Regionen in den Top-10 mit Inzidenzen von über 35. Wieder haben viele Meldestellen ihre Daten korrigiert bzw. neuere Erkenntnisse dazugewonnen, um das Erkrankungsdatum zu berichtigen. 

Das BMG hat ein Impf-Dashboard veröffentlicht. Per heute sind über ein Viertel der bundesdeutschen Bevölkerung vollständig geimpft, fast die Hälfte hat bereits eine Impfdosis erhalten. Ende August könnten schon 60 % der Menschen einen ausreichenden Schutz aufweisen, und mit dem Herbst vielleicht sogar 80 %?

Der sogenannte "Tipping Point", den schon die USA erleben mussten, kann auch hier Realität werden. Damit gemeint ist ein Zustand der Balance bzw. das Gleichgewicht der Kräfte. Bei diesen Kräften geht es um die Entscheidung des Einzelnen sich für oder gegen eine vollständige Impfung zu entscheiden. Und es kann sehr gut sein, dass sich viele gegen die zweite Verabreichung entscheiden, weil sie sich nicht mehr einem Risiko ausgesetzt sehen. Wenn aber im Herbst die nächste Erkrankungswelle anrollt, ist der Schutz aus der ersten Impfung verloren gegangen. Und was dann?

Zum 30.6.2021 wird die "Bundesnotbremse" auslaufen. Eine Verlängerung oder Entfristung ist dann nicht mehr möglich - es müsste neu beschlossen werden. Wenn es im Herbst mit der nächsten Erkrankungswelle losgeht (ich wiederhole mich), wir aber die Bundestagswahlen noch verarbeiten müssen, was dann?

+++ Nachtrag vom 15.6.2021 +++

Nur noch 1 % der bundesdeutschen Bevölkerung lebt in einer Region mit der Inzidenz-Rate von über 50. Das Maskentragen soll aufgehoben werden. Hochsommerliche Temperaturen und das Thema Klimaschutz erobern die Tagesordnung. 

Und trotzdem darf man Corona nicht vergessen. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Welle ist sehr hoch, aber dann war es das wohl auch. An mancher Stelle sieht man den "31.3.2022" oder einfach nur "Anfang 2022" als ein Datum, an dem es mit der Krise endgültig vorbei sein soll. 

Dass es nun vorbeigeht, kann man auch an den vielen Korrekturen sehen, die es in den Statistiken und Meldedaten so gibt. Manchmal sind es so viele, dass sogar ein Bundesland insgesamt korrigieren muss. 

+++ Nachtrag vom 8.6.2021 +++

Die Situation entspannt sich zunehmends, so dass die Gesundheitsämter ihr Meldewesen wieder richtig stellen können.


Die blaue Linie zeigt die Fallzahlen, die grünen Balken dagegen die Anzahl der korrigierenden Landkreise.

+++ Nachtrag vom 2.6.2021 +++


Endlich mal eine Grafik, die in 10er Schritten die Altersstruktur abbildet. Und sie bestätigt, dass auch junge Menschen intensivmedizinisch betreut werden müssen. Besonders betroffen sind die 60 bis 69jährigen.  

Quelle: DIVI-Intensivregister
https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen

Gesehen am 2.6.2021

++++ Nachtrag vom 1.6.2021 +++

Im Zusammenhang mit der Pandemie-Bekämpfung offenbaren sich eine Reihe von Versäumnissen und Fehlverhalten, Verschwendung und Fehlentscheidungen. 

Es wird nach wie vor nicht kontrolliert, ob die abgerechneten Testungen in den vielen Pop-Up-Test-Stationen auch wirklich stattgefunden haben. Darüber hinaus muss stark angezweifelt werden, dass diese Testungen auch wirklich fachgerecht erbracht wurden.

Politiker haben lukrative Aufträge zur Beschaffung von Masken und anderem Zubehör vermittelt und einiges an Provision oder Beratungsgeld einkassiert.

Impfpässe werden gefälscht, Impftermine mittels automatisierter Abfrage-System geblockt.

Natürlich können die Top-Entscheider nicht jedes Klein-Detail ausarbeiten und Vorsorge treffen. Dafür hat man aber schießlich andere Hochbezahlte, die so etwas übernehmen sollten. Was man aber zu Recht kritisieren darf, ist das ständige, einseitige Versprechen-machen. Denn es werden Gelder vernichtet, die man gut an Bedürftige, wie z.B. die Obdachlosenhilfe und Dritte-Welt, geben könnte. Diese Ressourcen sind jetzt weg. Dafür sind diese Politiker haftbar, wenn sie nicht die Effektivität des Ressourcen-Einsatzes nachverfolgen.

+++ Nachtrag vom 28.5.2021 +++

Die Fallzahlen sinken. Die Todesfälle bleiben relativ konstant.


+++ Nachtrag vom 26.5.2021 +++

Die Entwicklung der Inzidenz-Werte verläuft sehr verheißungsvoll. Im Schnitt soll sie schon bei unter 50 liegen. Die Zahl der vollständig Geimpften liegt bei 11,9 Mio. (Stand 24.5.2021, Quelle: RKI-Impfmonitoring), in weiteren 33,5 Mio. Fällen gab es eine Erst-Impfung. Damit wären in spätestens sechs Wochen mind. die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung geimpft. Wenn zudem die Schulkinder geimpft werden, könnte tatsächlich die sogenannte "Herdenimmunität" im September erreicht worden sein; doch die wäre kein Garant für eine völlig Corona-freie Zeit. 

Bleiben 30 % der Bevölkerung ungeimpft, weil nun reihenweise die Impfzentren schließen und die Arztpraxen aufgrund der begonnenen Rückbehalt-Strategie des Bundes bei den BioNTech-Vakzinen sozusagen "leerlaufen", wird das Virus sich bei diesen Menschen ausbreiten -- zwar langsamer, aber nach wie vor verheerend. Es darf nicht vergessen werden, dass noch in sehr vielen anderen Ländern die Verbreitung weiter zunimmt. Und mit der wieder aufkommenden Reiselust der Deutschen steht dem Re-Import nichts im Wege.

+++ Nachtrag vom 22.5.2021 +++

Immer wieder gibt es ein neues Ausbruchsgeschehen in einzelnen Regionen. Diesmal hat es den Landkreis Kempten im Oberallgäu erwischt. Die gemeldeten Fallzahlen haben die Inzidenz auf 456 steigen lassen (Stand 22.5.2021), wobei aber die Fallzahlen nach dem Erkrankungszeitpunkt her deutlich niedriger liegt (lt. RKI Dashboard). Tatsächlich gehören "nur" 71 Fälle in den letzten sieben Tagen zur Berechnung der Inzidenz, in die Datenbank des RKI wurden aber 315 Personen neu aufgenommen. 

Eine typische Nachmeldung? Das kann es wirklich sein, wie man an den Korrekturen sieht. Viele Regionen, und dazu gehört auch Kempten (17.5.2021) stellten ihre Angaben beim RKI richtig. Klingt ungewöhnlich, ist jedoch verständlich, wenn sich im Nachhinein in den Meldungen Irrtümer und Dopplungen aufgetan haben. 

Nichtsdestotrotz gibt es ein Ausbruchsgeschehen in Kempten und in Nachbar-Regionen, berichten die örtlichen Nachrichten. Im Landkreis Memmingen wird eine Inzidenz von 249 festgestellt, wobei die täglichen Fallzahl-Meldungen in etwa denen entsprechen, die der Landkreis Kempten zu berichten hat. 


+++ 2. Nachtrag vom 13.5.2021 +++


+++ Nachtrag vom 13.5.2021 +++

Der Trend für die gemeldeten Fallzahlen geht eindeutig nach unten. Damit hat die dritte Welle ein Ende gefunden. Stellt sich nun aber die Frage, ob es eine Bodenbildung gibt (das wäre nicht gut) oder der Trend weiter anhält (und die Schutzmaßnahmen haben Wirkung gezeigt). Mit einer vierten Welle sollte in jedem Fall gerechnet werden, weil es nur menschlich ist, sich unangemessen zu verhalten. Wenn es mit dem Impfen besser vorangeht (nach wie vor gibt es an vielen Orten erhebliche Probleme in der Terminvergabe), wird die vierte Welle kaum zu merken sein. 


Der Trend bei den Todesfällen (CCFR = bestätigte Fälle im Zusammenhang mit SARS-CoV-2) scheint eher seitwärts zu verlaufen; man kann von einer Stagnation sprechen. Das muss jetzt nicht bedeuten, dass die Krankheit unbesiegbar ist. Vergleicht man den Verlauf zu der zweiten Welle, hat es offenbar einen Erfolg gegeben, da die Steigungsraten sehr viel geringer ausgefallen sind. 

Ein Vergleich mit den Fallzahlen bietet sich allerdings nur bedingt an. Viele Fälle werden gerade durch ein Mehr an Testungen aufgedeckt und können mit antiviralen Mitteln viel früher therapiert werden. Viele Fälle betreffen zudem nun immer mehr junge Menschen, die eine grundsätzlich höhere Überlebenschance haben als die Älteren mit chronischen Leiden (man erinnere an die Ausbrüche in den Pflegeheimen). Viele Fälle werden wiederum eindeutig klassifiziert und dem Corona-Virus zugeordnet (noch vor einem Jahr stritt man sich über das "mit" und "durch"). 


Es wird zwar immer besser, aber die Gemeinschaft ist noch lange nicht durch. 

+++ Nachtrag vom 9.5.2021 +++

Und noch eine andere Sicht auf die Dinge.



In manchen Regionen gab es ein Teils heftiges Ausbruchgeschehen. War dies aber mit einer hohen Sterblichkeit verbunden?

+++ Nachtrag vom 8.5.2021 +++

Heute ist die Torten-Grafik einfach nur rot, weil alle Landkreise und kreisfreien Städte, Bezirke und Regionen Vorkommnisse gemeldet hatten. Und gleichzeitig sinkt die Inzidenz. Ein Erfolg der "Notbremse"?


Mit der Grafik soll ein wenig der Zusammenhang untersucht werden, welche Regionen die höchste Todesfall-Rate aufweist. Gibt es eine Korrelation zu den gemeldeten Fallzahlen?

+++ Nachtrag vom 5.5.2021 +++

Die Debatte um die Lockerung für Geimpfte und Genesene ist nach Ansicht vieler, die im Bereich der medizinischen Versorgung oder Pflege arbeiten, zum jetzigen Zeit unangebracht. Immer jüngere COVID-Erkrankte müssen intensiv-medizinisch versorgt werden, und viele Krankenhäuser können mittlerweile eine Notversorgung nicht mehr garantieren. Die Politik sollte sich stattdessen um die Schwierigkeiten in der Terminvergabe kümmern und die Impfversorgung deutlich verbessern. Alles andere wird als Wahlkampf kritisiert.  

In den USA wird dagegen der baldige "Tipping Point" in der Impfkampagne gesehen, und man befürchtet ein plötzliches Ablassen der Impfungen. Das würde bedeuten, dass die "Herden-Immunität", die man mit einem Anteil 60 bis 70 % erreichen muss, nicht gelingen wird. Bleibt es bei einem zu geringen Anteil, wird es im Herbst eine vierte Welle geben (die "Dauerwelle").

Vor dem Hintergrund könnte die anscheinend "verfrühte" Debatte um Lockerungen schon einen Sinn ergeben -- sozusagen ganz im Sinne eines "Zuckerbrot und Peitsche". Man lockt die Menschen, dass sie sich impfen lassen, indem Sorge verbreitet und gleichzeitig ein hoher Nutzen der Vakzine versprochen wird. Man stellt eine Rückkehr zur Normalität in Aussicht und malt eine düsterne Zukunftsprognose. 

Tja -- auch wenn so etwas krasse Manipulation ist, das Ziel eines gemeinsamen, gesunden Lebens ändert sich dadurch nicht. Von daher ist die Wahl der Mittel, um dieses Ziel der Teilhabe zu erreichen, manchmal gerechtfertigt. Oder?

+++ Nachtrag vom 25.4.2021 +++

Es wäre für alle sehr viel plausibler, wenn man mittels einer einzigen Kennzahl, über die dann abends in den Nachrichten berichtet wird, das weitere Geschehen einschätzen kann. Der R-Wert bzw. die 7-Tage-Inzidenz ist es nun geworden, aber sie kann die Gefahrensituation manchmal nicht gut wiedergeben. 

Ein Beispiel wäre der Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Das Bundesland liegt im Ranking mit einer 7-Tage-Inzidenz von 76 an letzter Stelle aller Bundesländer. Der Landkreis selbst rangiert mit seiner 7-Tage-Inzidenz von (ganz wenig mehr) 76 unter den letzten 30 Regionen (insgesamt 412). Und trotzdem erscheint der Landkreis in einem Tiefrot im DIVI-Register, weil die Zahl der freien Betten für die intensivmedizinische Betreuung aktuell bei nur noch einem Bett liegt. Das bedeutet, dass im Bedarfsfall Patienten zu entfernteren Standorten verbracht werden müssen -- also Nächstgelegen ist dann nicht möglich. 

Dithmarschen ist ein klassisches Flächenland mit "nur" 133 Tsd. Einwohnern auf einer Fläche von 1.405 m². Die dort lebenden Menschen sind Strecken gewohnt. Dennoch sollten Ressourcen für die pflegerische und medizinische Betreuung vorhanden sein, damit Engpässe und menschen-unwürdige Zustände vermieden werden können. 



Es gibt auch Landkreise, die derzeit gar keine freien Betten haben. 

+++ Nachtrag vom 22.4.2021 +++

Heute lag die Fallzahl-Entwicklung fast auf dem gleichen Niveau, wie vor genau einer Woche: 

DonnerstagDonnerstag
15.04.202122.04.2021

29.42629.518

... ob so etwas mit der "Notbremse" zu tun hat?

+++ Nachtrag vom 21.4.2021 +++

Die "Notbremse" und die "Ausgangsbeschränkungen" werden kommen. Dann gibt es Einheitlichkeit, Verlässlichkeit und weniger Planlosigkeit. Aber neue Fragen wird es auch geben, weil die Bestimmungen nicht klar genug formuliert wurden. 

Der wöchentliche Anstieg bei den gemeldeten Fallzahlen lag jetzt schon bei 15 %. Einiges mag wieder verzögert gemeldet worden sein, doch der Trend ist nicht von der Hand zu weisen. Darum kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die morgige Meldung bei 33 Tsd. Menschen liegen könnte. Zuletzt hatten wir am 8.1.2021 einen ähnlich hohen Wert gehabt (rd. 32 Tsd.), am 18.12.2021 den bislang höchsten mit 33.777 Personen -- aber wie schon immer gesagt: Meldungen, keine wirkliche Anzahl an Erkrankten. 

+++ Nachtrag vom 20.4.2021 +++


+++ Nachtrag vom 19.4.2021 +++

Die "Notbremse" ist Dauerthema, aber zeigt noch keine Bremswirkung -- höchstens in den Gemütern der Menschen.

Eine Luca-App hat "Dampf gemacht" und viel gekostet. Dafür kommt (endlich) ein neues Feature in die Corona-Warn-App -- und was kostet das?

Mit dem heutigen Meldetag sind es über 80.000 Menschen, die am Virus oder mit dem Virus verstorben sind. Auch wenn das vergangene Jahr so manche Frustration geschaffen hat und immer mehr Fehler seitens der Wissenschaft und Politik aufgedeckt werden, ohne eine Aktion wäre die Todeszahl weitaus höher. Und, bei alledem, sollte nicht vergessen werden, vor 76 Jahren ging ein Krieg hierzulande und in vielen anderen Teilen der Welt zuende -- verglichen damit, ist so ein Corona-Virus nur eine "Herausforderung". 

+++ Nachtrag vom 11.4.2021 +++

Heute blieben die gemeldeten Fallzahlen noch unter der nächsten großen Marke. Die 3 Mio. Menschen, die am Virus erkrankt sind, werden sehr wahrscheinlich jetzt passiert sein, aber erst morgen berichtet werden. 

In den Nachrichten gibt es viele Meldungen über Menschen, die zwar mittlerweile genesen sind, aber noch immer an Spät- oder Langzeitfolgen der Erkrankung leiden: die sogenannten "Long-Covid19". 

In weiteren Nachrichten wird über eine drohende "bundesweite Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr" gesprochen; scheinbar die nächstmögliche Alternative zu einem harten Lockdown. Ob das aber die weitere Entwicklung wirklich stoppen wird? Nach wie vor erscheint das Impfen die einzige wirksame Gegenmaßnahme zu sein. 

Überhaupt finden sich auch verstärkt Debatten über das "Geimpft-sein". Experten betonen, dass die Impfung gegen die verheerenden Auswirkungen des Virus schützt, aber einen Menschen nicht davor bewahrt, Träger und Weiter-Verbreiter des Virus zu sein. Von daher wären die Freiheitsgrade, die man Geimpften als Belohnung in Aussicht stellt, eine noch größere Gefahr für die Nicht-Geimpften. 

Alles deutet jedenfalls daraufhin, dass das Corona-Virus uns noch auf eine lange Zeit behelligen wird.
 

+++ Nachtrag vom 9.4.2021 +++

Nicht immer stehen die Daten bereit. Heute gab es eine Verzögerung bei der einen Stelle, die für die Datenaufbereitung zuständig ist. Doch im RKI-Dashboard waren die neuesten Daten vorhanden. Wenn man da mitziehen möchte, braucht es gute Kenntnisse mit Programmierschnittstellen (API) oder eine andere Filter- und Aufbereitungstechnik. Und wenn man später noch einmal kontrolliert, stellt man Abweichungen fest. 

Von mir wird immer nur das gemeldete Fall-Datum verwendet, weil ich diese API-Kenntnisse nicht zur Verfügung habe. Das RKI möchte allerdings den Erkrankungszeitpunkt darstellen. Es kommt also weiterhin vor, dass noch rückwirkend (und dann sogar von Zeiten, die man nicht erwarten würde) die Fallzahlen geändert werden, weil besseres Wissen vorhanden ist. 

Ich glaube, dass hier sehr viel Kraft verwendet wird, um ein "absolut genaues Lagebild" und dann auch noch "mit Wirkung für die Vergangenheit" (wir sprechen sogar jetzt vom ersten Quartal 2020) zu erstellen. Das bindet Ressources. Und gleichzeitig wird dem Meldeverzug eine Entschuldigung geliefert. 

+++ Nachtrag vom 5.4.2021 +++

Schon am 19.3.2021 gab es die Pressemitteilung, dass im Landkreis Vorpommern-Greifswald die Fallzahlen mit Verzögerung veröffentlicht wurden. Dieser "Melde-Verzug" schien seit dem 18.2.2021 stattzufinden und es wurde von der Partei Die Grünen / B'90 gefordert, die Ursachen schnell zu ergründen (die datenanalytische Arbeit ist beeindruckend und kann über die Seite der Partei mit der Pressemeldung abgerufen werden).

Vor zwei Tagen gab es erneut Meldungen in der Presse darüber. Das Problem ist offenbar nicht behoben worden. Entweder ist die meldende Stelle personell überfordert, dasVerfahren ist fehlerhaft oder es erfolgt die Einflussnahme mit Täuschungsinteresse. In jedem Fall aber muss einer solchen Angelegenheit nachgegangen werden, damit Bevölkerung und Entscheider richtige Daten haben. Ohne richtige Daten funktioniert der Gesundheitsschutz einfach nicht.

+++ Nachtrag vom 3.4.2021 +++


... davon allerdings abgesehen, führt der Landkreis Greiz in Thüringen die Top-10 weiterhin an. Die Landrätin dort erklärt die hohe Inzidenz von weit über 600 damit, dass man verstärkt testet (genau dieses Argument wird von vielen Querverrenkten angeführt). So sind jetzt sehr viele Fälle entdeckt worden, die so gar keine Symptome haben -- also sind die in Wirklichkeit gar nicht krank?

Die Landesregierung sieht das anders und findet, dass man dadurch eine hohe Dunkelziffer aufgedeckt hat. Der eigentlich Grund für diese hohe Inzidenz wird in "privaten Feiern" und dem Grenzverkehr zu Tschechien gesehen, insbesondere aber auch in der Weigerung vieler Eiwohner, sich an die Schutzmaßnahmen zu halten. Diese Weigerung muss man aber differenziert betrachten, weil sich dahinter nicht immer ein Querulant verbirgt, sondern auch schlichte Überforderung bis hin zu Fatalismus. Genau deswegen müsste die Kommunikation mit den Einwohnern erheblich verbessert werden, um Verständnis zu wecken -- auf allen Seiten. 

Weil die Situation entgleitet, wurde vom Bundesland eine Ausgangssperre verfügt. 

Im Vogtlandkreis (Sachsen) erkranken derzeit pro Tag 128 Menschen (im Vergleich dazu der Landkreis Greiz im Durchschnitt 92 täglich; Stand 2.4.2021). Insgesamt sind bereits 6,9 % der Einwohner vom Virus infiziert worden (6,1 %) und 4,0 % der Betroffenen verstorben (2,3 %). Eine Ausgangssperre ist im Vogtlandkreis nicht verhängt worden, wobei die Inzidenz dort "nur" bei 396 liegt. Ist das also verhältnismäßig?


+++ Nachtrag vom 31.3.2021 +++

Das "Tübinger Modell" wird bestaunt, erwünscht und kritisiert. Der (allseits bekannte, rebellische) OB der Stadt hat eine großangelegte Testung ins Leben gerufen. Negativ getestete Einwohner können dann ganz unbeschwert Einkaufen oder in die Gaststätten gehen. Dass die Fallzahlen gestiegen sind, hat einerseits mit einem Ausbruchsgeschehen in einem Pflegeheim zu tun (trotz Testung?) und andererseits mit entdeckten, aber unsymptomatisch erscheinenden Einwohnern (der Test macht Fallzahlen). Alles irgendwie erwartet und somit "unter Kontrolle". 

Ob es das wirklich ist, wird sich zeigen. Am Montag gab es schon mal eine kurze Bilanz, in der der OB mögliche Ausgangssperren "nach 20 Uhr" ins Spiel brachte, weil es wohl zu große Gruppen an Feiernde auf den umliegenden Wiesen gegeben hätte. Wenn es nicht klappt, wären die Schuld?


In den Top-20 ist das Bundesland Baden-Württemberg, in dem sich Tübingen befindet, nur einmal vertreten. Ansonsten sind es Thüringen und Bayern, die das Bild dominieren. 

Spitzenreiter ist aber nach wie vor das Bundesland Sachsen. Nach den Daten des RKI sind über 5 % der dort lebenden Menschen bereits krank geworden. Und am anderen Ende der Skala finden sich Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. 


... wobei man bei Mecklenburg-Vorpommern sagen muss, dass in den letzten Tag relativ viele Menschen erkrankten; relativ viel deswegen, weil die Anzahl gemessen an den bisherigen, kumulierten Fallzahlen des (jeweiligen) Bundeslandes bei über 6 % lag. Diese Entwicklung könnte die Versorgungslage im Bundesland schwierig machen, auch wenn die Inzidenz selbst nur an drittletzter Stelle liegt. 


+++ Nachtrag vom 24.3.2021 +++

Wird die dritte Welle nur ein leichtes Nachbeben sein? Oder befinden wir uns jetzt in der "Dauerwelle", die mal im Sommer letzten Jahres ins Gespräch gebracht wurde? 

Thüringen ist mit seinen Landkreisen in den Top-10 bereits fünfmal vertreten. Das Ausbruchsgeschehen verläuft aber nicht wirklich unkontrolliert ab - das zeigen die Fallzahlen nicht. Es wird dagegen an-geimpft. Was dagegegen Sorge bereiten sollte, veranschaulicht diese Grafik des DIVI.


Die hohe Inzidenz wirkt sich jetzt auf die Kapazitäten in den Intensiv-Einheiten aus. Während im Bundesdurchschnitt ein wechselnder Verlauf zu sehen ist, gab es in Thüringen einen scharfen Einbruch. 

+++ Nachtrag vom 15.3.2021 +++

Der Landkreis Greiz hatte per gestern Nacht anhand der gemeldeten Fallzahlen eine Inzidenz von 502. Zwei andere Landkreise im Osten der Republik belegen mit 318 und 311 die Folgeplätze. 

Mit Sorge sollten aber auch die Quoten betrachtet werden; also wie viele Menschen erkrankten und wie viele von den Erkrankten an dem Virus starben.


+++ Nachtrag vom 13.3.2021 +++

In Greiz, einem Landkreis im Osten des Freistaats Thüringen, ist die Inzidenz auf über 400 angestiegen. Gründe dafür sind nicht bekannt gemacht worden.

Heute gab es wieder verschiedene Demonstrationen von Querdenkern und Mitläufern, die ein sofortiges Ende der Lockdown-Maßnahmen verlangten (man sieht nur die eigenen Rechte, und übersieht das Recht auf Leben der anderen). Ein Wutbürger behauptete, dass selbst die WHO von einer einfachen "Grippe-Welle" sprechen würde. In Brazillien sterben allerdings an jedem Tag 2000 Menschen an dieser "Grippe", und der Präsident leugnet die Pandemie. Warum wandern die eingepferchten Querulanten eigentlich nicht dorthin aus? Da hätten sie dann endlich die Freiheit, ungeimpft und ohne Maske auf Partnerschaftssuche zu gehen -- vielleicht gesellt sich ein Stück Corona dazu?!

Ostern haben wir dann wieder den totalen Lockdown?

+++ Nachtrag vom 11.3.2021 +++

Dass jetzt wieder viel die Rede ist über "Lockerungen", wird bei manchem Mitmenschen eine Laissez-Faire-Haltung beschleunigen -- ganz so, wie bei einer roten Ampel über die Straße gehen. 

Egal ist es aber nicht. Die Erkrankungsrate ist am heutigen Tag deutlicher ausgefallen, was nur zum Teil an den Nachmeldungen von Hamburg liegt. Die prozentuale Entwicklung von Tag zu Tag ist nunmehr bei 1 % angekommen, so dass man eigentlich wieder eine Beschleunigung vermuten muss. 




+++ Nachtrag vom 4.3.2021 +++

Die dritte Welle nimmt an Fahrt auf.

Zumindest kann man jetzt schon sehen, dass die Stagnation ein Ende gefunden hat in einigen Bundesländern. Stattdessen sind wieder höhere Fallzahlen zu sehen.


Natürlich kann man wieder kritisieren, dass es sich ja nur um Meldungen handelt und nicht das tatsächliche Erkrankungsdatum abgebildet worden ist. Vieles wird nun nachgemeldet, weil die Gesundheitsämter mit ihrer Arbeit hinterherkommen und zeitiger die Daten an das RKI geben können. 

Alles ganz richtig. Und wie man anhand der folgenden Grafik mit den "grünen" Ausschlägen am rechten Rand sieht, Dienstags sind die Nachmeldungen am häufigsten. 


Doch man kann das mit dem Ende der Stagnation leider auch an den Todesfällen sehen. Zwar gibt es auch hier einen Meldeweg mit seinen Tücken, aber es sind nicht so sehr die Labore oder Teststellen, die zuerst etwas prüfen müssen, um es dann zu melden, damit es weiter gemeldet wird. 


Die Kapazitäten in den Intensiv-Abteilungen der Krankenhäuser sind nach einer Modellrechnung des DIVI einerseits nicht überlastet, aber dennoch nicht so in der Verfassung, dass einer jetzt auftretenden dritten Welle gut begegnet werden kann. Von daher wird eine Fortsetzung der Maßnahmen bis Ende März 2021 befürwortet.

+++ Nachtrag vom 28.2.2021 +++

Vor fast genau einem Jahr begann es für mich mit der Erfassung der RKI-Daten: am 2.3.2020. Zuerst war es noch eine einfache Tabelle nach Bundesländern, zwei Monate später kamen für mich die Daten der Kreise und kreisfreien Städte hinzu. 


Mit der ersten Grafik verband ich noch die Überlegung, die Ausbreitung des Virus würde sich regional gut abbilden lassen. Aus den 16 Bundesländern wurden 6 Regionen gemacht, um eine "Über-Proportionalität" mal eben schnell sichtbar zu machen. Dass der zweite Anstieg so gravierend war, damit rechnete ich zu keiner Zeit. 

Mit den kommunalen Daten ab dem 7.5.2020 (für mich!), ergaben sich neue Fragen. Anhand von Tabellen und neuen Grafiken wurde nach Mustern gesucht. Aber so etwas gelingt nicht mal eben so; es gab kürzlich eine Arbeit, die sich der These "Superspreading bei Anti-Corona-Demonstrationen" sehr schön gewidmet hat. Was sich aber beständig zeigte, waren Fehlmeldungen in den Veröffentlichungen der meldenden Stellen. Und das kann man meines Erachtens eigentlich nur als eine völlige Überforderung der dort Tätigen und der unverhältnismäßigen Infrastruktur (oder der Verfahren) interpretieren. 

Für mich muss ich sagen, dass mein eigentliches Ziel, nämlich die Entwicklung der Krise und Bestimmung des eigenen Risikos, sich änderte in eine Entwicklung und Darstellung der RKI-Daten. Das ist eigentlich schade, doch wenn die eigenen Ressourcen und Prioritäten das nicht zulassen, dann ist das so. 

+++ Nachtrag vom 23.2.2021 +++

Der Anteil der Bevölkerung, welcher nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert worden ist, liegt in Deutschland im Durchschnitt bei 2,885 %. Das ist erfreulich wenig, aber es gibt da zum Beispiel das Bundesland Sachsen mit einer Erkrankungsrate von 4,685 % - warum auch immer, vielleicht auch, weil die Menschen dort etwas skeptischer sind? Über die Gründe kann man viel spekulieren. Es wäre aber hochinteressant, um zu verstehen, was die Ursache dafür war und ob es ähnliche Entwicklungen gegeben hat. 


Die Anzahl der Landkreise und kreisfreien Städte, die ihre Meldungen korrigeren mussten, ist wieder auf einen Höchstwert gestiegen. Das ist kein Drama, es könnte vielmehr darauf hindeuten, dass die zuständigen Ämter jetzt wieder über ausreichende Kapazitäten verfügen.


Die Vermutung aber, dass man anhand der Inzidenz-Werte eine Überlastung herauslesen kann, bestätigt sich aber nicht generell. 


+++ Nachtrag vom 22.2.2021 +++

Heute wird es wieder eine runde Zahl geben: Die Anzahl der Genesenen wird 2,2 Mio. Menschen übersteigen (Hurra!!). 

Mehr und mehr wird von der "dritten" Welle gesprochen, die durch die neue Variante des Corona-Virus maßgeblich getrieben wird. Die ersten Anzeichen für einen schwierigen Verlauf, sind zwar sichtbar, ob dies im Zusammenhang steht mit der neuen Variante ist noch unklar. 

Was man erfreulicherweise sehen kann, ist ein weiterhin stattfindender Rückgang bei den Todesfällen. Maßgeblich dafür sind die vorhandenen Ressourcen (von Einzelfällen mal abgesehen) sowie die gute  medizinische Hilfe und das bessere Wissen. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, werden immer weniger Menschen schwer krank, weil der Schutz der vulnerablen Personen in unserem Land einfach sehr gut geworden ist und viele sich zurückhaltend verhalten (fragt sich aber, wie lange noch bei dem Frühlingswetter). 

Haben wir womöglich bald eine Corona-Krise ohne Todesfälle?


+++ Nachtrag vom 20.2.2021 +++

Die Schlagzeile zur aktuellen Lage lautet: "Ende des rückläufigen Trends?" (Tagesschau vom heutigen Tag). Und es wird festgestellt, dass die Zahl der Neuinfektionen stagniert, was bedeutet, dass es dabei bleibt. Kein weiteres Absinken, aber auch kein Anstieg. 


Eine solche "Bodenbildung" kann entstehen, weil die bisherigen Maßnahmen erschöpft sind und sich die Bevölkerung angemessen verhält. Man kann auch sagen, dass sich die Bevölkerung an die Einschränkungen gewöhnt hat und keine Risiken eingeht; in manchen Regionen mag das anders sein, im Durchschnitt gesehen ist das schon so der Fall. 


Trotzdem muss man die Stagnation als bedenklich ansehen. In der prozentualen Entwicklung von Tag zu Tag ist die "rote" Trendlinie getroffen worden. Das ist an sich noch kein Alarmsignal, es kommt nunmehr allerdings darauf an, wie es weitergehen wird. Möchte man jedenfalls die Inzidenz noch weiter drücken, braucht es neue oder ausgeweitete Maßnahmen. Und eine funktionierende Impfstrategie wäre die Lösung meines Erachtens. 

Schleswig-Holstein gehört wohl aufgrund der Entwicklungen in Flensburg zu den "Hot-3" (Platz 9 im Ranking aller Landkreise und kreisfreien Städte). Dort sind die Fallzahlen schon seit Tagen beständig am Steigen und erreichen bald die 200er Grenze. Die Entwicklung ist rasant, und deswegen erscheint das Bundesland, weil es relativ viele Fälle in den letzten Tagen im Verhältnis zur Bevölkerung sind, in der Grafik gleich hinter Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. 


Diese drei Bundesländer haben zwar relativ viele Neufälle zu beklagen, nach wie vor gibt es aber zwei Kommunen in Bayern mit Inzidenzen von über 300. 

Nach wie vor muss man sagen, dass die Krise noch gar nicht ausgestanden ist und Lockerungen mit Bedacht vereinbart werden müssen. 

+++ Nachtrag vom 18.2.2021 +++

Ausgangsbeschränkungen, Testkapazitäten, die Themenvielfalt ist bunt. 

Weil die Anzahl an Genesenen gleichbleibend steigt, die Fallzahlen aber stetig abnehmen, reduziert sich auch die Zahl an (vermuteten) COVID19-Erkrankten. 


Weil die Fallzahlen stetig abnehmen und die Gesundheitsämter sowie alle anderen beteiligten Stellen mehr Zeit haben, wird fleißig aufgearbeitet und korrigiert. 


+++ Nachtrag vom 17.2.2021 +++

Die Entwicklung der Fallzahlen flacht immer weiter ab, die Sterbefälle gehen zurück. Wir kehren zurück in niedrigen zweistelligen Inzidenz-Werte. 


Die weitere Entwicklung könnte sein, dass es bis Ostern fast still wird um das Corona -- hierzulande. Es könnte aber auch so sein, dass es mit der B.1.1.7-Variante jetzt erst richtig losgeht und wir die dritte Welle erleiden müssen. Verschiedene Szenarien in einer Bandbreite, und keiner hat die Kontrolle darüber oder kann das weitere prognostizieren. 

"Prognoseritis" ist eine weitverbreitete Krankheit, die im Gegensatz zu diesem Virus schon viel länger grassiert und noch viel mehr Menschen befällt. Schaut man sich die Kurvenverläufe zu Corona (oder irgendwas anderem) an, sieht man Trends und glaubt, die Ursachen zu kennen. So etwas vermittelt einem das Gefühl der Kontrolle. Und darum arbeiten sich viele Menschen daran ab, die Faktoren, die zum Beispiel das COVID19 begünstigen, besser zu verstehen. In jedem Anfangsstadium erliegt man ganz leicht dem Irrtum, etwas später kann Wissen fundiert angewendet werden. Aber wirklich etwas absolut wissen, tut man gar nichts, weil es immer wieder neue Aspekte gibt. 

Meine Beitragsreihe ist aus dem Wunsch entstanden, etwas besser die Gefahren und Risiken einzuschätzen. Konkret ging es anfangs um die Frage: Wie wahrscheinlich ist die Ansteckungsgefahr in der (eigenen) Umgebung?

Doch dann ging es eigentlich mehr darum, wie das Meldewesen arbeitete und wie man verschiedene Sichtweisen auf die Zahlen einnehmen kann. Und schließlich wurde daraus eine Arbeit rund um Google-Spreadsheets und Excel. 

+++ Nachtrag vom 13.2.2021 +++

Es gibt jetzt auch Kuriositäten zu beobachten. An letzter Stelle des Kommunen-Rankings findet sich der Landkreis München. Die 7-Tage-Inzidenz ist aktuell negativ.


Das kann natürlich nicht sein. Und der Grund dafür liegt in den Korrekturen zurückliegender Meldungen; vermutlich hatte man mindestens 80 Personen, wenn nicht sogar viel mehr, als erkrankt dem RKI mitgeteilt und nunmehr berichtigt (dazu auch noch ein Hinweis vom Landkreis, dass ein Datensatz "entfernt" wurde; ob das der war, ist nicht bekannt). Das wurde nun richtig gestellt. 

Wie sich das tatsächliche Ausbruchsgeschehen entwickelt, kann man von der (gut gemachten) Webseite des Landkreises ablesen (Meldestand ist 10 Uhr, das RKI veröffentlicht immer die Vortages-Daten).  


Mit derartigen Korrekturen wird man weiter rechnen müssen, weil sich mit den sinkenden Fallzahlen allgemein auch eine Entlastung bei den Gesundheitsbehörden einstellt. 

+++ Nachtrag vom 12.2.2021 +++

Es gibt jetzt in den Arbeitshilfen eine Quellen-Liste für Betriebsbeauftragte und andere Interessierte. 

+++ Nachtrag vom 2.2.2021 +++

Es gibt nicht nur Fallzahl-Nachmeldungen, wie man es jetzt in Cottbus und Co. gesehen hat. Es gibt auch Korrekturen im Sinne eines niedrigeren Infektionsstands als zuletzt gemeldet. Solche Korrekturen sind nicht unüblich, kommen immer wieder mal vor. Nur diesmal sind sie etwas höher als sonst.



+++ Nachtrag vom 2.2.2021 +++

Die gute Nachricht ist die, dass die Gesundheitsämter endlich dazu kommen, die Rückstände abzuarbeiten. Cottbus hat rechnerisch eine Inzidenz von 1.031, der umgebende Spree-Neiße-Landkreis eine von 430, aber Brandenburg selber liegt bei 176. Das sind, wie gesagt, nur die gemeldeten Fallzahlen. Das sind nicht die tatsächlichen Erkrankungsdaten. 

+++ Nachtrag vom 1.2.2021 +++

Der Bund-Länder-Impf-Hersteller-Gipfel brachte endlich Gewissheit, und half, das Problem zu versachlichen. Machen wir uns nichts länger vor: Es wird dauern.

In Lübeck hat ein beim UKSH angesiedeltes Institut bei einer Vielzahl von Probanden nach Antikörper im Blut gesucht und festgestellt, dass in verschiedenen Berufsgruppen tatsächlich eine hohe Anzahl vorliegt - z.B. bei Polizei, Feuerwehr und Krankenhaus-Personal. Der Anteil der Probanden mit Antikörpern in der Population lag bei 2 %. 

Und das ist zu gering, um von einer Durchseuchung zu sprechen. Viele "Ver-Besser-schwörer" haben immer wieder lauthals propagiert, dass die Durchseuchung die beste Politik wäre. Statt mit einem Lockdown die Wirtschaft zu ruinieren, viel besser wäre es, die Leute krank werden zu lassen, weiterarbeiten zu lassen, andere krankzumachen. Ganz flott hat man dann die Herdenimmunität von 60 % im Volk erreicht. 

Diese Studie aus Lübeck, die noch nicht fertig ist, beweist aber schon jetzt, dass das mit dem schnell und flott gar nicht möglich ist; leider ist es das auch mit der Nationalen Impfstrategie so. Die Pandemie wird uns von daher noch eine Weile beherrschen.

+++ Nachtrag vom 31.1.2021 +++

In den Gesundheitsbehörden der Landkreise / kreisfreien Städte und anderen Daten-Lieferanten wird jetzt kräftig aufgearbeitet. Die Nachmeldungen und Korrekturen (d.h. es wird ein früher gemeldeter Wert reduziert; das waren 15 in den letzten sieben Tagen) führen teilweise zu Übertreibungen im Meldewesen, wie man in Cottbus sieht (nachfolgend ein Ausschnitt von der Webseite der Stadt Cottbus). Das zeigt aber, dass sich die Lage zusehends entspannt und bald wieder konkret ein Ausbruchsgeschehen nachverfolgt werden kann.


Das DIVI-Intensivregister veröffentlichte heute diese beiden Grafiken. Auf der linken Seite ist der Anteil der COVID19-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten zu sehen. Und hier zeigt sich, dass es im Norden einen relativ geringen Anteil gibt, in der Mitte und Südosten von Deutschland der Anteil viel höher. Das bedeutet wiederum, dass die dortigen Krankenhäuser viel mehr Ressourcen einsetzen müssen. Der Aufwand an Sachmitteln und der "Verschleiß" an Personal ist wahrscheinlich zu hoch.

Die Anzahl der freien Betten im Bereich der Intensivpflege im Verhältnis zu der Gesamtzahl stellt sich dagegen anders dar. Hier verläuft die Einschränkungs-Zone vom Westen in den Süden des Landes - und in den drei großen Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. 




Schaut man sich jetzt noch einmal die Angaben auf Kreisebene, insbesondere für die Stadt Cottbus, an, bestätigt sich die Vermutung mit den Nachmeldungen. Würde man nur von den gemeldeten Daten ausgehen, müsste die Intensiv-Betreuung deutlich höher ausfallen (erwartet werden etwa 5 % der Erkrankten als Intensiv-Fälle, von denen wiederum 20 % versterben könnten). Und das ist nicht der Fall -- gottseidank.

Es mag sich also das Ausbruchsgeschehen im Allgemeinen langsam verflüchtigen, so lange die Ressourcen im intensivmedizinischen Bereich angespannt sind, sollte der Lockdown in Kraft bleiben -- das Pflegepersonal in den Krankenhäusern und die Ärzte brauchen auch mal eine Pause.

+++ Nachtrag vom 29.1.2021 +++

Abweichungen gibt es immer wieder, die Gründe dafür sind wie immer nicht bekannt. Vermutlich hat man beim Gesundheitsamt einige Fälle aufgearbeitet und nachgemeldet.


Das, was da jetzt als Inzidenz-Wert gemeldet wird, ist weit niedriger, als die reinen Meldedaten es glauben lassen. Umso besser.

+++ Nachtrag vom 27.1.2021 +++

Einen ganz anderen Vergleich kann man anstellen mit der Anzahl Genesener und der Differenz zu den Neu-Infizierten. Per heute wurden 1.866.000 Menschen als genesen vom RKI gemeldet; bei dieser Anzahl handelt es sich naturgemäß um einen geschätzten Wert. Am 8.1.2021, also vor 19 Tagen, lag die Zahl aller Infizierter bei 1.866.887. 


Die o.g. Grafik veranschaulicht diese "Wartezeit" einigermaßen. Was sich dagegen zeigt, ist ein Abfall bei den Noch-Infizierten (blaue Linie), also dem Delta zwischen den Infizierten (rot) und den Genesenen (grün). Und das kann zwei Gründe haben:

1. immer weniger Menschen erkranken,
2. immer mehr Menschen werden schneller gesund.

Die Verflachung der blauen Linie ist somit eine gute Nachricht.

+++ Nachtrag vom 26.1.2021 +++

Noch immer ist ein Wochenendeffekt in den Zahlen zu sehen. Mit der folgenden Grafik habe ich die Anstiege im Mittel und nach Wochentagen untersucht. Also nicht nur in den jeweils summierten Werte zeigt sich dieser Effekt. Von daher ist der heutige niedrige Wert nur eine "Maskerade". Das tatsächliche Geschehen wird erst morgen, am Mittwoch, sichtbar. 

Was sich ebenfalls schön zeigt ist, dass diese-meine Datenanalyse schon fast ein Jahr besteht -- seit 47 Wochen (beginnend mit dem Dienstag = 48). In vier Wochen wäre es dann soweit.


Eine der ersten Analysen, die ich unternahm, bezog sich dabei auf die Infektionsraten in der jeweiligen Bevölkerung. Die Erkenntnis damals war die, dass die fünf neuen Bundesländer ganz und gar nicht zu den am schwersten Betroffenen zählten. Die höchsten Anstiege gab es in Hamburg, Bremen, Bayern und Baden-Württemberg zu sehen. Schaut man sich jetzt die Balken-Grafik an, sind es die Nordstaaten Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, die den geringsten Anteil an infizierten Menschen erleben mussten. Und Bayern und Baden-Württemberg zählen zum Durchschnitt. 



+++ Nachtrag vom 25.1.2021 +++


NDR bringt die Nachricht, dass Hamburg 20 Euro zahlt an bedürftige Menschen für Corona-Schutzmasken. Am 26.1.2021 sollen Leistungserbringer eine Rückmeldung geben, wie viele Personen es betreffen wird. 

Es handelt sich hier um Leistungen nach § 27a Abs. 4 SGB XII für Empfänger von Sozialhilfe, da diese besonderen Aufwendungen kein Kostenbestandteil sind von den Regelsätzen. Bezieher anderer Leistungen bekommen dieses Geld ebenfalls (z.B. § 6 Abs. 1 AsylbLG, § 21 Abs. 6 SGB II).

+++ Nachtrag vom 22.1.2021 +++

Medizinische Masken sind zur Pflicht geworden, weil man das Virus und seine Varianten endlich ausrotten will. Und es sieht ganz danach aus, dass es in dieser Woche endlich die Trendbestätigung gegeben hat, die uns "das Licht am Ende des Tunnels" bringt. Auch wenn jetzt seit gestern 50 Tausend Verstorbene zu beklagen sind, sehr wahrscheinlich funktionieren aktuellen Maßnahmen.


+++ Nachtrag vom 20.1.2021 +++

Der Lockdown wird verlängert, so der gestrige Beschluss der Bundesregierung. Die Länder werden jetzt die Bechlüsse umsetzen. Die Menschen müssen damit leben.

Der Trend zeigt nach unten. Seit Mitte Dezember 2020 gehen die Fallzahlen mehr und mehr zurück, wobei der wichtigste Tag der Woche noch nicht gewesen ist. Von daher kann man erst am Ende der Woche wirklich wissen, inwieweit sich diese Vermutung bestätigt.

+++ Nachtrag vom 17.1.2021 +++

An den US-amerikanischen Finanzmärkten spricht man gerne von einem "Turnaround Tuesday". Damit gemeint ist ein Wochentag, an dem sich auf einmal die Kurse drehen und damit einen Trend beenden. In einer Schlagzeile las ich sogar darüber, dass ohne diesen "Dienstag" die Kursgewinne nur bei einem Fünftel liegen würden - naja. 

Heute, am ersten Tag der Woche, zeigt sich im Wochenvergleich eine erstaunlich niedrige Zahl an Neu-Infizierten und Verstorbenen; wie gesagt, es wird mit diesem Vergleich die heutigen Montags-Werte mit denen des Montags vor genau einer Woche verglichen. Schaut man sich dann noch die übrigen Tage an, könnte man einen deutlichen "Dip" ausmachen, der so gar nicht in die bisherige Datenlage passt - Wochenend-Effekt hin oder her.


Im Zusammenspiel mit dem insgesamt fallenden Trend, von dem ich gestern schon sprach, könnte man jetzt in Euphorie verfallen. Aber das wäre zu früh, denn bis Donnerstag werden noch sehr viele Daten nachgemeldet.

Was man jedenfalls mit Erleichterung feststellen kann, ist die schon seit Anfang des Jahres zurückgehende Zahl an intensiv-medizinisch betreuten COVID19-Erkrankten. Am 3.1.2021 waren es 5.745 Fälle, am 17.1.2021 wurden 4.949 Fälle gemeldet (folgende Grafik). Dies ist ein erfreulicher Rückgang um rd. 14 %. Erinnert man sich jetzt noch an die Dramatik der Lage in Sachsen, als man in der Tagespresse von "Triage" sprach (z.B. Tagesspiegel vom 16.12.2020), also dem Aussortieren von aussichtslosen Fällen, ist der Rückgang noch viel deutlicher: Am 21.12.2020 wurden noch 595 Fälle berichtet, am 17.1.2021 sind es nur noch 465 Fälle -- also 22 % weniger. 



Die Lage entspannt sich zusehends, aber wie man anhand der DIVI-Grafik ebenfalls sehen kann, die Versorgungslage ist noch immer als kritisch einzustufen. Gerade weil sich bei einer Lockerung ein Jojo-Effekt einstellt, würde ein erneutes Ausbrechen die intensiv-medizinische Betreuung zum Kollaps bringen. So etwas, wie eine "Triage", darf es in unserem Land nicht geben. 

Viele Menschen zeigen sich bereit, den Lockdown fortzuführen, damit endlich Schluss ist mit der Krise. Die Impfstoff-Strategie der Regierungen hat bislang - freundlich gesagt - nicht funktioniert. Also muss es die Bevölkerung alleine schaffen, wie mir scheint. 

+++ Nachtrag vom 16.1.2021 +++

Wirken die Lockdown-Maßnahmen? Spiegelt sich das jetzt endlich in den Fallzahlen wider?


Auch wenn heute wieder ein Wochenende ist, die jetzt veröffentlichten Daten sind die der Arbeitswoche bei den meldenden Stellen. Der Wochenend-Effekt tritt immer Montags ein. Und dann braucht es noch bis zum Mittwoch, bis man verlässlichere Daten gewinnt. Die Daten eines Donnerstags und des Freitags enthalten vielfach Nachmeldungen, aber die eines Samstags sind schon wieder "normalisiert". Schaut man sich die Grafik dazu an, sieht man insgesamt einen niedrigeren Ausschlag zu den Meldungen der Wochen vorher (1.).

Den Vergleich mit der Veröffentlichung von letzter Woche sollte dennoch mit Vorsicht geschehen, weil zu der Zeit noch ein Feiertags-Effekt das Geschehen dominierte (2.); einmal wegen der Betroffenen selber, weil sie aufgrund der Feiertage erst viel spät medizinische Hilfe in Anspruch nahmen, einmal auch wegen der meldenden Stelle, die während der eigenen Urlaubsabwesenheit stark beansprucht waren. 

Trotzdem kann vermutet werden, dass der Lockdown endlich Wirkung zeigt. 

+++ Nachtrag vom 15.1.2021 +++

Haben wir jetzt alle Höhepunkte der Krise gesehen? Auslastung der intensivmedizinischen Betreuung, Todesfälle und Neu-Infektionen?! -- bei den Impfzahlen gäbe es zumindest noch viel zu erreichen.

Heute wurde die 2-Mio.-Marke an bekannten nCoV-2-Fällen erreicht. Die Neu-Infektionsrate hat sich auf 1,13 % täglich reduziert, der Anteil der COVID19-Verstorben beläuft sich mittlerweile auf 2,25 %. 

Im Moment sind in der Übersicht zu den Landkreisen an den ersten zwanzig Plätzen nur Ost-Bundesländer. Erfreulich ist allerdings, dass die (von mir errechnete) Inzidenz unter 600 Betroffenen pro 100 000 Einwohner liegt. 


+++ Nachtrag vom 14.1.2021 +++


Die Entwicklung der Todesfälle ist nach wie vor dramatisch. Man muss aber auch sagen, dass diese Entwicklung der Entwicklung der Neuinfektionen folgt. Sollte der aktuell sichtbare Trend der abnehmenden Fallzahlen richtig sein, war es das mit diesen Rekordständen bei den Todesfällen.

Das mit dem Trend kann tatsächlich richtig sein. Im heutigen Tagesreport des DVI zeigt sich eine stetig abnehmende Linie (Link zum DIVI-Intensivregister Tagesreport vom 13.1.2021). 

+++ Nachtrag vom 6.1.2021 +++

Geht man nach dem Meldedatum, wären 74 Kreise und kreisfreien Städte mit ihrer Inzidenz-Zahl über dem Wert 200. Weil aber die beschlossenen Maßnahmen dann sehr drastisch ausfallen würden, haben die betroffenen Kommunen nur noch das Ziel, den Zeitpunkt der Erkrankung in die Vergangenheit zu legen. Und so sind lt. RKI-Dashboard nur noch 55 Kreise und kreisfreien Städte am heutigen Tag über der 200er Inzidenz.

Und das lässt wiederum befürchten, dass sehr viel Energie in diese Arbeit einfließt und weniger in die tatsächliche Nachverfolgung der Infektionsketten.

Doch vielleicht macht man das auch sehr viel pauschaler, indem man entscheidet, die Altfälle einem analytisch ermittelten Erkrankungsdatum vor dem 7-Tages-Zeitraum zuzuordnen. Da im Vogtlandkreis ein Stau bei der Bearbeitung der Fälle anerkanntermaßen vorhanden war, wird man sicherlich so verfahren haben. Die Meldungen hätten per heute eine Inzidenz von 705 eingebracht, tatsächlich werden auf dem RKI-Dashboard nur noch 197 angezeigt. 

Dass man sich nur nach dem Erkrankungsdatum richtet, ist natürlich richtig. Es ergibt keinen Sinn, einen Shutdown mit Ausgehbeschränkungen zu erlassen, weil das örtliche Gesundheitsamt mit der Arbeit nur sprunghaft hinterherkommt. Es darf jedoch nicht dazu führen, dass die Aufklärungsarbeit darunter leidet, weil man die zu meldenden Daten "gestaltet". 

+++ Nachtrag vom 1.1.2021 +++

Das Neue Jahr beginnt mit einem weiteren Rekord: Der Vogtlandkreis in Sachsen überschreitet mit seiner 7-Tage-100k-EW-Inzidenz die 1.000er Marke.

Ein Grund dafür soll wohl in den Nachmeldungen liegen. Das Gesundheitsamt meldet die Werte vom Sonntag mit den Montags-Daten, so dass damit die Zahl natürlich höher ausfällt. Das ist aber nicht der Grund für die hohen Fallzahlen an sich, zumal in den letzten Tagen die Entwicklung schon sehr gravierend ausfiel.


Aktuell konnten noch keine Gründe in den Medien für diesen Anstieg gefunden werden. Was aber auffällt, sind gleichlautende Meldungen verschiedener Medien, die mit dem Landkreis selbst so gar nichts zu tun haben -- das muss jetzt nichts bedeuten oder kann auch ganz andere Gründe haben. Es fällt allerdings auf. Der MDR konnte, wie gesagt, bisher die Ursachen nicht benennen. 

+++ Nachtrag vom 30.12.2020 +++

Das Jahr geht zu Ende mit einem erneuten Rekord: 1.129 Todesfälle. 

Natürlich werden in diesem Wert viele Nachmeldungen enthalten sein. Aber das alles zeigt auch, dass das Virus im Gegensatz zu den Menschen keine Pause macht.

In den letzten Tagen hat sich in auffälligerweise das Meldeverhalten umgedreht. Waren es früher noch die West-Länder und Stadtstaaten, die ein Ausbruchsgeschehen zu vermelden hatten, sind es jetzt vier der 5 NBL, die an oberster Stelle stehen. Lediglich MV befindet sich nach wie vor an unterster Stelle im Ranking der Bundesländer. 

Weil aber Bremen, das Saarland und andere "ehemalige Hoch-Risiko-Bundesländer" jetzt ganz unten stehen, muss man befürchten, dass das Meldewesen dort nur eine Pause eingelegt hat. Die wirklich schlimmen Daten werden wahrscheinlich erst Anfang Januar zu sehen sein. Und das wird wiederum die Diskussion beflügeln, den Lock-Down zu verlängern -- mindestens bis zum Ende des Monats.  

+++ Nachtrag vom 25.12.2020 +++



+++ Nachtrag vom 23.12.2020 +++

Erneut gab es wieder einen Negativ-Rekord. Die gemeldeten Sterbefälle lagen heute bei 962, und damit überstiegen sie den Höchststand, den man vor einer Woche noch mit 952 Fällen gemeldet hat. Schaut man sich die Wochentage dazu an, sieht man, dass das anscheinend üblich ist am Mittwoch.



Was nun aber überrascht, ist eine Verzögerung bei den gemeldeten Vorkommnissen überhaupt. Für einen Mittwoch wiederum erstaunlich ist, dass einige Landkreise und kreisfreien Städte einen Tag Pause "mindestens" eingelegt haben. Wahrscheinlich hat das mit den Weihnachtsfeiertagen zu tun. Und wenn das stimmt, wird es bei Rückkehr der Meldenden eine unangenehme Nachholung geben und somit die landesweite Stimmung weiter eintrüben. 


+++ Nachtrag vom 20.12.2020 +++

Die Bekämpfung der Pandemie mittels der Nachverfolgung von Infektionsketten ist ein "Kampf gegen Windmühlen" geworden. Erschwerend kommt nun hinzu, dass es viele Urlauber gibt, die dem Virus entkommen wollen (ist ja auch verständlich), aber anscheinend das Virus nun in die Urlaubsgebiete einschleppen. Die Fallzahlen in den beliebten Regionen sind wieder immens gestiegen. 

Dass es noch viel weiter steigen wird, kann man ruhig annehmen. Was fehlt, ist eine europäische, einheitliche Strategie für die Bekämpfung der Pandemie. Wir sprechen also nicht mehr von einer lokalen oder nationalen Strategie, wir brauchen eine internationale Strategie, wenn der Grenzverkehr weiterhin geöffnet bleibt. 

Aus einem NDR-Bericht konnte man lesen, dass sehr viele Sterbefälle aufgrund einer COVID19-Erkrankung nicht in die RKI-Statistik eingehen. Das Problem besteht vermutlich im Meldewesen selber, was dazu führt, dass bestimmte Vorfälle beispielsweise in der ambulanten Betreung und Pflege von Menschen mit Hilfebedarf schlichtweg untergehen. Die wirkliche Zahl an Todesfällen soll nach der NDR-Recherche her in Schleswig-Holstein viel höher sein (Artikel liegt nicht mehr vor, Datum der Veröffentlichung war der 18. oder 19.12.2020). Was aus den gemeldeten Zahlen jedenfalls erkannt werden kann, ist ein Verlauf in der prozentualen Entwicklung, der einer "Holperstrecke (= bumy road)" gleich kommt und die Trendanalyse immer verschwommener wird.  

+++ Nachtrag vom 17.12.2020 +++

Und wieder fehlen Fallzahlen in der Statistik. Das RKI-Dashboard weist darauf hin, dass:

Aus technischen Gründen wurden gestern aus Baden-Württemberg ca. 3.500 Fälle zu wenig übermittelt. Das Problem ist bereits behoben und die Fälle wurden heute nachübermittelt. Sie werden ab morgen in den Fallstatistiken veröffentlicht.

Es kommt dann auch noch hinzu, dass mittlerweile Inzidenz-Wert von über 700 gemeldet werden. Ein sehr befremdliche Rekord. Überhaupt liegen 362 Regionen in Deutschland über der Marke von 100 Fällen pro 100k und 7 Tagen; der Schwellenwert von 50 wird mittlerweile als ein Hoffnungsschimmer angesehen. 

+++ Nachtrag vom 16.12.2020 +++

Sachsen hat nun nachgemeldet, aber für die hohen Fallzahlen und Todesfälle ist das Bundesland nicht allein-verantwortlich. In den letzten sieben Tagen vermeldete Sachsen im Durchschnitt 2.800 neue Fälle. Wäre das nun auch für So/Mo gewesen, wären es somit heute "nur" 89.500 Betroffene gewesen, tatsächlich waren es 2.900 mehr.

Was bedenklich macht, ist das Bekenntnis eines Krankenhaus-Chefs (Schlagzeile auf NTV vom 16.12.2020: "Klinik in Sachsen wendet Triage an", ebenso auf T-Online), dass man Menschen aussortieren musste. Es sollen nicht genügend Beatmungsbetten zur Verfügung gestanden haben, und zudem seien viele Patienten gar nicht mehr verlegungsfähig gewesen - das Ausweichen in andere Kliniken war somit nicht möglich.

Und damit stellt sich die Frage, wie viele Erkrankte sterben. Eine kurze Rechnung zeigt, dass in Tirschenreuth (7,7 %) und Wolfsburg (5,0 %) relativ viele Menschen an dem COVID-19 umkommen. Wenn im Mittel nur 1,7 % der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen sterben, sind es in Tirschenreuth fast fünfmal so viel. 
 
+++ Nachtrag vom 15.12.2020 +++

Wieder gibt es einen Rekord, den man nicht belegen, sondern nur berechnen kann. Die Zahl der Genesenen hat jetzt die Marke von einer Million Menschen genommen. Dazu schreibt die mit der Präsentation beauftragte Esri:
Anhand der dem RKI von den Gesundheitsämtern übermittelten Detailinformationen zu einem Erkrankungsfall wird für jeden Fall eine Dauer der Erkrankung geschätzt. Für Fälle, bei denen nur Symptome angegeben sind, die auf einen leichten Erkrankungsverlauf schließen lassen, wird eine Dauer der Erkrankung von 14 Tagen angenommen. Bei hospitalisierten Fällen oder Fällen mit Symptomen, die auf einen schweren Verlauf hindeuten (z.B. Pneumonie) wird eine Dauer der Erkrankung von 28 Tagen angenommen. Ausgehend vom Beginn der Erkrankung, bzw. wenn der nicht bekannt ist, vom Meldedatum ergibt sich ein geschätztes Datum der Genesung für jeden Fall. Da im Einzelfall auch deutlich längere Erkrankungsverläufe möglich sind, bzw. die hier genutzten Informationen nicht bei allen Fällen dem RKI übermittelt werden, sind die so berechneten Daten nur grobe Schätzungen für die Anzahl der Genesenen und sollten daher auch nur unter Berücksichtigung dieser Limitationen verwendet werden.
Daneben wird heute vom RKI-Dashboard mitgeteilt, dass das Bundesland Sachsen keine Daten übermittelt hatte. Erstaunlicherweise zeigt sich aber im Tagesvergleich ein Rückgang um eins zur gestrigen Meldung (86.806 Fälle gegenüber 86.807 am 14.12.2020). 

Korrekturen sind übrigens nicht unüblich. In den vergangenen Tagen gab es bei den Landkreisen immer wieder ein paar "Rücksetzer", der Ursachen aber nicht bekanntgemacht werden. Muss man aber deswegen am gesamten Meldewesen zweifeln? Ich denke nicht. Allerdings wäre eine Modernisierung der Ausstattung und der Verfahren ein Erfordernis, auch wenn es aktuell ganz andere, wichtigere "Baustellen" gibt.

Weil die Inzidenzwerte in 97 % aller Regionen über dem kritischen Schwellenwert von 50 liegen, ist nun eine Krise nationaler Tragweite eingetreten. Darum muss man sich nicht wundern, wenn die neuen Landesverordnungen teilweise sehr "brachial" gehalten sind. Das Schlimme daran wiederum ist, das einige Vorgaben sehr unrealistisch sind und ohne weitere Hilfen nicht umgesetzt werden können. Rechnet man in manchen Heimstätten mit einer Bewohnerzahl von 30 und einem Personalkörper von 15, dann wird das Testen sehr zeitaufwändig (pro Test etwa 20 Minuten?, zweimal die Woche pro Person, gerechnet mal ohne Pausen):

2 x 20 x (30 + 15) = 1.800 Minuten = 30 Stunden 

Mit anderen Worten, man braucht eine ganze Vollzeitkraft, die eine solche Arbeit in einer einzigen Heimstätte absolvieren soll. Die Kosten für das Material sollen bei 9 Euro pro Test liegen, die Kosten für eine Vollzeitkraft mit Sozialversicherungsanteilen usw. könnte man bei monatlich 4.000 Euro (oder stündlich 30 Euro) ansiedeln (alles brutto plus SV-AG gerechnet). 

Von daher ergeben sich Kosten für das Beispiel von 810 Euro für Material und 900 Euro für Personal; und das wären pro Test somit 19 Euro glatt (gab es da nicht mal ein Angebot für Reeperbahn-Besucher, was etwas höher lag?).

+++ Nachtrag vom 11.12.2020 +++

Schon wieder gab es eine Verschlechterung der Lage. 

Fast 30 Tsd. Neu-Infizierte. Fast 600 neue Todesfälle. 

Das Bundesland Sachsen ist ein einziger Hotspot, und auch die Nordländer haben hohe Inzidenz-Werte aufzuweisen. 

+++ Nachtrag vom 6.12.2020 +++

Das Update des RKI-Dashboards hat auch eine Merkwürdigkeit gebracht, die man so nicht erwarten würde, weil doch schließlich alles auf den selben Daten fußt -- oder?



Die Seite mit den Bundesländern zeigt eine Fallzahl von 1.171.323 an. Die Seite mit den Landkreisen hat dagegen nur 1.171.322 Fälle ermittelt. Die Abweichung von "1" ist nicht erheblich, aber man muss sich dennoch wundern. Die für den Download bereitstehenden Tabellen kommen ebenfalls zu einem Ergebnis von 1.171.322 Fällen. 

+++ Nachtrag vom 4.12.2020 +++

Am Vortag gab es erneut umfangreiche "Wartungsarbeiten" am RKI-Dashboard. Am Folgetag (heute) waren auf einmal die Daten nicht mehr verfügbar, die für die eigene Datenaufbereitung benötigt werden. Der Helpdesk der Leute vom RKI-Dashboard war zudem auch nicht hilfreich. 

Nach einiger Recherche wurden zwei neue Datenquellen gefunden, die sogar Ursprung der Daten des Dashboards sind. Das bedeutete aber einige Umstellungsarbeit, die bis jetzt noch nicht abgeschlossen ist. 

+++ Nachtrag vom 29.11.2020 +++

Ganz Deutschland ist von Corona besetzt... ganz Deutschland? -- Nein! Eine von unbeugsamen Brandenburgern bevölkerte Region hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. 



+++ Nachtrag vom 27.11.2020 +++

Die Millionen-Marke ist erst heute überschritten worden, viel später als noch vor einer Woche befürchtet worden ist. Aber ist es nun so, dass die Trendumkehr geschafft wurde? Vieles erinnert an die Bewegung eines Weltmeer-Container-Riesen. Den mal eben zu steuern, das geht nicht. Und so kommt es mir derzeit auch vor angesichts der Zahlen. 

+++ Nachtrag vom 26.11.2020 +++

Und wieder zwei neue Rekorde, auf die man getrost verzichten könnte.

Am Vortag wurden 410 Sterbefälle berichtet -- so viel wie noch nie. 

Eine Region hat über 600 Fälle pro 100k EW und 7 Tagen erreicht.



+++ Nachtrag vom 24.11.2020 +++

Auch wenn am heutigen Dienstag ein Wochenend-Effekt nachwirkt und die Fallzahlen weiterhin hoch sind, im Wochenvergleich sieht man ein leichtes Absinken... doch was viel erfreulicher ist, das ist die zeitliche Verzögerung bei der Meldung von Vorkommnissen in immer mehr Regionen. Das Torten-Diagramm dazu zeigt einen klitzekleinen "Lichtblick".

+++ Nachtrag vom 21.11.2020 +++

Einige Erkenntnisse: 

In den Regionen mit den höchsten Einwohnerzahlen (d.h. > 1 Mio. EW, dicht gefolgt von denen mit > 500 Tsd.) sind die Fallzahlen pro 100 Tausend Einwohnern auch die höchsten mit 1.368 bzw. 1.317 über den gesamten Zeitraum seit Anbeginn der Krise. Dann kommt es aber zu einem Absacker auf 895 Fälle (> 150 Tsd.) und leichtem Anstieg auf 969 Fälle, bevor es sich bei 912/930 Fällen einpendelt. Im Durchschnitt sind 1.086 von 100 Tausend Menschen in der Bundesrepublik erkrankt, und das spricht für eine Quote von 1:100. Die Erkenntnis an dieser Stelle ist übrigens die, dass in den Regionen mit der höchsten Einwohnerzahl (das ist aber nicht gleichbedeutend mit der Besiedlungsdichte!) die Fallzahlen relativ hoch sind.

Bei den Todesfällen pro 100 Tausend Einwohnern sieht es dagegen ganz anders aus. Hier sind es die Regionen mit den niedrigsten Einwohnerzahlen (d.h. unter 100 Tsd., insgesamt 89 Regionen), die eine höhere Quote, nämlich 20 pro 100 Tausend, aufweisen. Dann gibt es ebenfalls Absacker auf 14 und 15 Verstorbene pro 100 Tausend Einwohner (> 150 Tsd. und > 500 Tsd.) sowie Anstiege auf 17 und 18 (> 250 Tsd. und > 1 Mio. EW). Der Durchschnitt für die Bundesrepublik liegt bei 17. Von daher könnte die Aussage jetzt sein, dass in den Regionen mit niedrigen Einwohnerzahlen (und wieder der Hinweis, dass das nichts mit der Besiedlungsdichte zu tun hat) die Sterberate am höchsten ist.

Aus diesem Zahlenvergleich ergibt sich die Gesamt-Erkenntnis, dass in den 110 Regionen der Bundesrepublik, die eine Einwohnerzahl von über 150 Tsd. und unter 250 Tsd. Menschen hat, Fallzahlen (895) und Sterberate (14) relativ zur Einwohnerzahl gesehen am geringsten sind. 

Einen weiteren Aspekt bietet die Analyse der Fallzahlen bezogen auf den Zeitraum von 7 Tagen. Hier bestätigt sich die vorherige Aussage, weil der Mittelwert bei 133 Fällen pro 100 Tsd. EW liegt, der gemittelte Durchschnitt für die Bundesrepublik beträgt dagegen 150 (am 21.11.2020, leider gibt es eine rechnerische Abweichung von 5, die mir die Tabellenkalkulation eingebrockt hat). Das ist aber nicht der niedrigste Wert von allen, denn der findet sich mit 131 Fällen im Mittel aller Regionen mit den niedrigsten Einwohnerzahlen (< 50 Tsd. EW). Die Metropol-Regionen (> 1 Mio., 4 Stück) liegen mit 155 Fällen dagegen ziemlich nah am Durchschnitt, wogegen die anderen beiden Regionen (> 250 Tsd. und > 500 Tsd., 85 und 15 Regionen) Durchschnitte von 178 und 175 aufweisen -- und dort wird fast ausnahmslos täglich eine neue Fallzahl gemeldet.

Eine Analyse der Sterberaten pro 100 Tsd. pro 7 Tage ist jetzt nicht gemacht worden. Die Erkenntnis von oben lässt vermuten, dass sie relativ gesehen niedriger ausfallen würde. Weil aber im Mittel der letzten sieben Tage überdurchschnittlich viele erkrankt sind, wird es trotzdem (und leider) viele Menschen treffen.

Wenn Sie die Zahlen von oben noch einmal selbst prüfen wollen, schauen Sie sich dazu die Tabellen in der Blog-Seite zu den Landkreisen an -- den Link finden Sie ganz oben.

+++ Nachtrag vom 20.11.2020 +++

Diese Krise steuert auf die 1 Mio.-Grenze zu. Wenn der Trend so weiter geht, wird Deutschland am Mittwoch diese Masse an Erkrankten (oder ganz einfach positiv Getesteten) erreicht haben. Es gibt aber auch eine Seitwärtsbewegung zu beobachten, die zeigt, dass die getroffenen Maßnahmen erfolgreich waren. Wichtiges Ziel ist es, die Neuinfektionen so weit zu stoppen, dass sich daraus keine Intensiv-Fälle ergeben, die unser Rettungssystem zu Kollaps bringt. Ein zweites "Bergamo" will man nicht noch einmal erleben.

Aber, und das ist möglicherweise die "unvermeidliche" Entwicklung, mit der wir uns arrangieren müssen, es scheint ausgerechnet in dieser Region eine Art "Herdenimmunität" eingetreten zu sein -- zumindest erscheinen jüngst ein paar Meldungen dazu. Wenn das stimmt, bestätigt dies noch viel mehr unseren dringenden Bedarf an Impfstoffen. Also nicht Ignoranz und Verleumdungen werden uns retten, die aktive Auseinandersetzung mit dem Virus, die politischen Maßnahmen zum Schutz der Schwächsten in der Bevölkerung sowie eine gelebte Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft in der Gesellschaft werden unsere Rettungsanker sein. Natürlich muss man weiterhin ein produktives und erfülltes Leben haben, doch dafür braucht es dann neue Wege und die eigene Fantasie.

Es zeigt sich bei der Fallzahl-Entwicklung in den größten drei Bundesländern, wie gesagt, eine seitlich verlaufende Bewegung. Wenn die Lockdown-Maßnahmen gewirkt haben, wird es jetzt dabei bleiben. Wenn die Lebensweise der Menschen sich gebessert hat, werden die Kurven fallen. 


+++ Nachtrag vom 15.11.2020 +++

Wieder ein Rekord: Das RKI vermeldet 502.300 Genesene!

Damit würden nach Abzug der Verstorbenen noch rd. 276 Tsd. Menschen zu den Noch-Nicht-Genesenen zählen.

Der Anstieg bei den Menschen, die von dem Corona-Virus nachgewiesenermaßen gesundheitlich geschädigt worden sind, ist enorm. Schaut man sich den Kurvenverlauf seit Anfang des Jahres 2020 an, muss man mit Erschrecken feststellen, dass der erste Höhepunkt im März-April-Mai des Jahres nur ein kleiner Vorgeschmack war. Und einige Bundesländer sind derzeit sehr schwer betroffen.



+++ Nachtrag vom 12.11.2020 +++


+++ Nachtrag vom 11.11.2020 +++

Bei den Fallzahlen ist anscheinend eine Verlangsamung eingetreten. Das könnte man zurückführen auf die Lockdown-Maßnahmen. 

Bei den Todesfällen ist es zu einem neuen Höhepunkt gekommen (+ 261). Auch wenn es während der Krise im April sogar höhere Zahlen gab, es waren andere Zeiten: Über das Virus und seine Folgen war man damals nicht vorbereitet. Dieser Anstieg zeigt aber, dass die Lockdown-Maßnahmen schon viel früher hätten platziert werden müssen. 

Sind Großfamilien-Feiern, religiöse Gruppen und Schlachtbetriebe wirklich alleinverantwortlich? 

In Sachsen sind die Zahlen seit langer Zeit schon am Steigen. Und trotzdem könnte es sein, dass die Situation sich stetig verbessern wird.




+++ Nachtrag vom 10.11.2020 +++

Am gestrigen Tag kam die Meldung über einen sehr effizient wirkenden Impfstoff heraus. Entwickelt hatten diesen ein deutsches Bio-Tech-Unternehmen und ein US-amerikanischer Pharma-Hersteller. Viele Experten sehen dies als wahrscheinlich an, doch es wird sehnlichst auf die Berichte dazu gewartet. 

Fast schon gleichzeitig erarbeitet die deutsche Bundesregierung ein Konzept für die Verteilung des Impfstoffes. Risiko-Patienten und Pflegepersonal sollen zuerst davon profitieren, damit der Lebensschutz garantiert wird. 

Und: Es kann sein, dass in der Bundesrepublik ein Scheitelpunkt erreicht worden ist. Die aktuelle Zahlen lassen vermuten, dass die Ausbreitung sich wenigstens verlangsamt, wenn nicht sogar ins Stocken geraten ist. Etwas mehr Klarheit gewinnt man natürlich erst in den nächsten Tagen, wenn die liegengebliebenen Meldungen verarbeitet wurden. 

+++ Nachtrag vom 8.11.2020 +++

Von Entspannung keine Spur!


Im Vergleich der Fallzahlen und Todesfälle von heute zu denen von vor einer Woche ist nach wie vor ein hoher Anstieg festzustellen. Und wir haben nunmehr auch die 400er Grenze erreicht.

+++ Nachtrag vom 5.11.2020 +++


Es könnte ein letzter Höhepunkt eingetreten sein...

+++ Nachtrag vom 4.11.2020 +++


Alternativ:

+++ Nachtrag vom 1.11.2020 +++

Nur weil es heute einen geringeren Anstieg gegeben hat, heißt es nicht, dass wir den Höhepunkt überschritten haben -- "Bergfest" sozusagen. Am besten ist es, man vergleicht den gleichen Tag eine Woche vorher. 



+++ Nachtrag vom 31.10.2020 +++

+ 19.059 Fälle.
+ 103 Verstorbene.

Leider gibt es jeden Tag einen neuen Rekord zu vermelden. Ich hoffe jeden Tag, dass es endlich das letzte Mal gewesen ist, aber der Verlauf der Kurve lässt etwas anderes befürchten. Selbst wenn es der Höhepunkt gewesen ist, in den letzten sieben Tagen wurden sage und schreibe 100 Tsd. Neu-Infizierte gemeldet (24.10.2020 = 418.005; 31.10.2020 = 518.753). Und wir können schon jetzt vermuten, dass von diesen vielen Neu-Infizierten ein halbes Prozent sterben wird (= 103/19053; heutige Steigerungsraten, somit ein konservativer Ansatz) -- also 504 Mitmenschen. 

Aber das ist nur eine Annahme, wenn die Kapazitäten auf den Intensiv-Stationen nicht zu sehr ausgeschöpft sind (man erinnere sich nur an Italien zu Beginn der Krise). 

Die Bekämpfung des Krankheitsverlaufs gelingt nur, wenn sich das Verhalten der Menschen ändert. In einem Interview in der Frankfurter Rundschau stellte der Virologe Hendrik Streeck eine Entwicklung in Aussicht, die nicht sehr "rosig" klingt. Leider werden sich aber die Menschen größtenteils unvernünftig verhalten und womöglich sogar für die "Grundrechtsverletzung" demonstrieren. Das ist ein sehr dummes Verhalten, weil diese Menschen ihre eigenen Rechte verwirklicht sehen wollen, das Recht der schutzbedürftigen Anderen aber ignorieren. 

Dass der Staat manchmal "versagt", ist bitter. Aber der Staat sind wir, und es liegt nur an uns, unser Verhalten zu ändern. Das Versagen des Staates zeigt, dass wir selbst versagen. 

In früheren Jahren gab es im Oktober noch so manchen "Goldenen Herbst". 

+++ Nachtrag vom 30.10.2020 +++

So rot war das Land noch nie. Und so viele Regionen, die exorbitante Inzidenzen aufwiesen, auch nicht. Der höchste Wert lag heute bei 342 Personen pro 100k und in 7 Tagen. 


Heute werden wir in Deutschland die Marke von 500.000 Personen überschreiten, die mit dem Virus gemeldet wurden. 

+++ Nachtrag vom 29.10.2020 +++

+ 16.774
+ 89

keinen weißen Fleck mehr.
alle melden fast täglich

+++ Nachtrag vom 28.10.2020 +++

Auch heute ist das Meldewesen ins Stocken geraten. 

(Angesichts der Zahlen sehr verständlich: 95 % melden täglich)



+++ Nachtrag vom 24.10.2020 +++

Neuer Rekord, aber ein hoher Anteil davon geht zurück auf einen technischen Fehler (so viel zu meinen gestrigen Lobpreisungen). 

+ 14.714 gemeldete Fälle. 




Doch auch wenn der Anstieg vermutlich niedriger liegt, die roten Flecken auf der Karte haben weiterhin Bestandskraft. 

+++ Nachtrag vom 23.10.2020 +++

Zum ersten Mal haben alle 412 Landkreise und kreisfreien Städte in einer Woche eine Erhöhung ihrer Fallzahlen gemeldet. Und man kann nur noch von einer Minderheit sprechen, die unterhalb eines Schwellenwertes liegen; die Karte von Deutschland hat sich schon sehr rot eingefärbt.




Dass es in anderen Ländern noch schlimmer aussieht, sollte uns an dieser Stelle weder beruhigen noch stolz machen. Wir sollten die anderen unterstützen, so wie damals, als wir Intensiv-Patienten zu uns ausflogen (könnte man übrigens auch mit Flüchtlingen tun). 

Wir können uns aber sehr darüber freuen, dass wir mit dem RKI und den regionalen Gesundheitsämtern Datenlieferanten haben, mit denen man gut arbeiten kann (die manchmal auftretenden Schwierigkeiten und Missstimmungen sind eher untergeordneter Natur und beweisen die hohe Transparenz, die gelebt wird). Es gibt darüber hinaus sehr viele Informationsquellen, die wissenschaftlich und begründet arbeiten und Handlungsvorschläge in verständlicher Sprache anbieten (ich liebe den NDR-Podcast!). 

Es gibt jedoch auch Meinungsmacher und eine Gefolgschaft der Nicht-Denkenden (wenn die denken würden, würden sie ihr gefährdendes Verhalten erkennen), die nach wie vor den Verkürzungen und Stimmungen aufgeschlossen sind. Meinungsvielfalt ist grundsätzlich zu begrüßen, in diesen Kreisen entsteht jedoch ein Irrglaube, der uns behindert.

+++ Nachtrag vom 22.10.2020 +++

Neuer Rekord, und hoffentlich der letzte, beim Anstieg der Fallzahlen (+ 11.287).

Im Berchtesgadener Land hat sich die Inzidenz auf 324 Personen pro 100 Tsd. Einwohner in sieben Tagen erhöht. 


+++ Nachtrag vom 21.10.2020 +++

Die Karte von Deutschland färbt sich dunkelrot mit einer klaren Gewichtung im äußersten Westen und Süden bzw. Süd-Osten. Die Küstengebiete und einige Gebiete in der Mitte der Republik sind noch hellgelb.



Bild der heutigen Grafik vom RKI-Dashboard auf http://corona.rki.de/ vom 21.10.2020 (Aufruf um 18:05 Uhr).

+++ Nachtrag vom 20.10.2020 +++

Eine weitere Auswertung wurde eingestellt, weil sich die Inzidenz-Werte sehr weit von dem Schwellenwert-50 entfernt haben. Von den heutigen 149 "Hoch"-Risikogebieten sind schon 2 über die Schwellen von 200 geraten, 28 sind über 100, 31 über 75 und 88 Regionen liegen darunter.

+++ Nachtrag vom 19.10.2020 +++

Der Montag beginnt mit der Erkenntnis, dass 27 Regionen in Deutschland gibt, die einen Schwellenwert von 100 und mehr Personen pro 100 Tsd. Einwohner und in den letzten sieben Tagen aufweisen. Oder anders gesprochen: von den 1000 Menschen (es sollen manchmal sogar fünf mal so viele sein), die man kennt, ist einer dabei mit dem Virus.

Zwei Regionen können sogar von über 200 Neuinfizierten sprechen.

Zum Veranschaulichen der Entwicklung, hier eine Grafik aus der Analyse der Landkreise. Im Berchtesgadener Land gab es im Durschnitt 40 Fälle pro Tag, die Inzidenz stieg aber auf 264, weil die Einwohner-Zahl mit 105 Tsd. relativ niedrig ist. In Berlin-Neukölln lag der Durchschnitt bei 89 Fällen, die Inzidenz ging auf 188, da die Einwohner-Zahl über 330 Tsd. beträgt. 



+++ Nachtrag vom 18.10.2020 +++

Der heutige Anstieg bei den Fallzahlen nimmt sich mit + 5.587 Neu-Infizierten relativ bescheiden aus. Aber wie immer täuscht es, weil es nun den "Wochenend-Effekt" gibt (dazu gibt es auf den anderen Seiten eine Auswertung, die das gut sichtbar macht). 

Die Republik hat sich rot gefärbt (aber in der unteren Darstellung stehen die blauen Balken für die Auswertung heute, die roten Balken für die Vergleichszahlen vor 7 Tagen). Es haben sich jetzt 114 Regionen gemeldet, die den Schwellenwert von 50 überschritten haben. Weitere 78 Regionen liegen über den geminderten Schwellenwert von 35. Diese 192 Regionen machen insgesamt schon 46,6 % aller Landkreise und kreisfreien Städte aus. Von daher befinden wir uns nach wie vor in einer Krise und müssen unser Verhalten mit Rücksicht auf die schutzbedürftigeren Menschen anpassen.

Schaut man sich an, welche Regionen am häufigsten melden, sind es zurzeit die kleinen mit über 100 Tsd. und 150 Tsd. Einwohnern (76 von 109 sowie 71 von 110). Noch vor einiger Zeit, waren es die größeren Regionen, die ständig meldeten. Das muss jetzt aber nicht als ein schlechtes Zeichen gewertet werden. Weil in letzter Zeit viel in das örtliche Gesundheitswesen gesteckt wurde, kann es sehr gut eine deutliche Verbesserung im Meldewesen gegeben haben.


Was dagegen kein gutes Zeichen nach meiner Lesart ist, ist die Diskrepanz in den Erkrankungs- und Meldedaten; damit sind die blau eingefärbten Balken in der RKI-Grafik gemeint. Noch zu Beginn der Krise, als es mit dieser Differenzierung losging, gab es ganz klar einen hohen Anteil. Es war in den Meldungen auch das Erkrankungsdatum sichtbar. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Es wird nicht mehr geliefert von den Meldenden, weil man es nicht mehr abfragt oder schlichtweg nicht herausfinden kann; ersteres halte ich nicht für wahrscheinlich, denn warum sollte man auf diese wichtige Information verzichten?! Es wird eher so sein, dass die jetzt Erkrankten die Daten nicht wissen, weil sie einfach sehr nachlässig, rücksichtslos und / oder gedankenlos agieren.

Die Corona-Warn-App oder jede andere Form des Kalender-Führens könnte hier Abhilfe schaffen. 



Abschließend noch ein Post Scriptum, weil ich als "letzten Hotspot" so manches Bundesland nenne, dass dafür eigentlich nicht berüchtigt ist (heute ist es Meck-Pomm mit 307 Fällen in den letzten sieben Tagen). 

Der Grund dafür ist ein sehr alter. Als es noch keine Meldung pro Landkreis gab, wertete ich die Ereignisse der letzten sieben Tage pro Bundesland aus. Wenn die Fallzahlen einen hohen Anteil an den bisherigen, kumulierten Fallzahlen einnahmen, war das für mich ein Hotspot auf der Ebene des Bundeslandes. Aktuell sind es in MV 307 Fälle von bisher 1.680 Fällen. Der Anteil dieser Fälle an der bisherigen Gesamtzahl des Bundeslandes beträgt also 18,3 % und liegt damit höher als bei allen anderen Bundesländern. 

Diese Analyse fungierte als ein Frühwarn-Indikator, betrachtete aber nicht die Relation zu den Einwohnern, wie das die Schwellenwerte 35/50 tun. Der Gedanke ist hier ganz einfach der, dass im Vergleich zu den anderen Bundesländern und mit Bezug auf das bisherige Ausbruchsgeschehen in dem Bundesland etwas sich zum Nachteil verändert hat.

+++ Nachtrag vom 17.10.2020 +++

Erneuter Rekord (+ 7.830).


Und hier ein Bild der heutigen Grafik vom RKI-Dashboard auf http://corona.rki.de/ vom 17.10.2020 (Aufruf um 10:38 Uhr).

Wie man eindrucksvoll sehen kann, spielt sich das Infektionsgeschehen nicht im Norden und Nord-Osten des Landes ab. In den grenznahen bzw. grenz-näheren Regionen passiert da mehr.
 
+++ Nachtrag vom 16.10.2020 +++

Neuer Rekord bei den Fallzahlen (+ 7.334) und den meldenden Regionen (411 von 412). 

In der Top-10 der Regionen finden sich nur Kennzahlen "über 100". Schaut man sich an, wie viele Regionen die kritische Marke von "50" überschritten haben, kommt man auf 81. 

+++ Nachtrag vom 15.10.2020 +++


Das RKI meldete heute die höchsten Fallzahlen aller Zeiten für Deutschland. Die Kurve ist nicht mehr linear steigend, sondern exponentiell. 

Der Lock-Down wird mittlerweile von vielen abgelehnt, weil die wirtschaftlichen Kosten nicht noch einmal getragen werden können. So, wie es jetzt aussieht, wird der "Schwedische Weg" eingeschlagen: Wir verhalten uns umsichtig und verantwortungsvoll, aber eine Schließung der Geschäfte wird es nicht geben. Wir werden aber unsere schutzbedürftigen Menschen in Pflege- und anderen Wohnheimen, in Krankenhäusern und Hospizen allerdings abkapseln von der Gefährlichkeit der Welt da draußen. Und das alles nur, weil es nunmehr eine Kultur des "Ich-habe-Rechte" in diesem Leben gibt. Wie wäre es mit einem "Was-kann-ich-für-Euch-tun"?

+++ Nachtrag vom 14.10.2020 +++

Am 14.10.2020 wurden wieder mehr Todesfälle berichtet (43, im Vergleich dazu waren es am 30.5.2020 nur 39 Verstorbene). Und die Bundeshauptstadt Berlin meldete mit 706 Neu-Infektionen den höchsten Stand an Erkrankten in der gesamten Zeit. 

In NRW sind die Fallzahlen ebenfalls gestiegen, aber man kann derzeit noch nicht sehen, ob es sich um einen Trend handelt oder eine Trendumkehr gelingt. Bayern könnte diese Trendumkehr geschafft haben, allerdings muss sich das noch bestätigen. 

Die Krise ist noch lange nicht vorbei. 

+++ Nachtrag vom 13.10.2020 +++

Noch sind die Daten nicht sehr verlässlich aufgrund des Wochenend-Effekts; die heute vom RKI bekanntgegebenen Fallzahlen sind die Montags-Daten, und vieles vom Wochenende ist noch nicht weitergegeben oder bearbeitet worden. Der Trend der letzten Wochen hat sich aber nun bestätigt, und wir befinden uns wieder in einer Corona-Krisen-Zeit. 

-- 48 Regionen in Deutschland liegen bei über dem 50er-Schwellenwert.
-- nur noch ein Landkreis hat vor weniger als 10 Tagen etwas berichten müssen.
-- Regionen mit Einwohnerzahlen von über 250 Tsd. sind am stärksten betroffen.

+++ Nachtrag vom 12.10.2020 +++

Obwohl es ein Wochenende gab und von daher das wirkliche Ausmaß der Vorkommnisse relativ unbekannt bleibt, konnten man schon jetzt zweierlei erkennen:

-- in Berlin-Neukölln lag die Inzidenz bei unglaublichen 172 Neu-Infizierten. 

-- 41 Regionen berichteten eine Inzidenzrate von über 50 (kritischer Schwellenwert).

+++ Nachtrag vom 9.10.2020 +++


+++ Nachtrag vom 8.10.2020 +++

In den Top-10 gibt es nur noch solche Regionen, die in den letzten sieben Tagen mehr als 50 Fälle pro 100.000 Einwohner zu vermelden hatten (die ersten 16 Plätze sind mit solchen Regionen belegt). 

+++ Nachtrag vom 7.10.2020 +++

Ich hätte mich sehr gerne geirrt damit, aber es bestätigt sich - leider wieder einmal - der "Wochenend-Effekt".

Berlin ist ein Risikogebiet geworden; zwar nicht alle Bezirke, aber schon der Blick auf den Stadtstaat zeigt, dass die Entwicklung (blaue Linie) weit dramatischer verläuft, als zu den früheren Krisen-Zeiten. Würde man jetzt noch die einzelnen Bezirke vergleichen, wahrscheinlich wäre das Bild noch viel unheimlicher (die Tabelle unten ist dagegen ein Ausschnitt aus der Top-10-Übersicht).



+++ Nachtrag vom 5.10.2020 +++

Dass die Fallzahlen für Berlin wieder abgesunken sind, darf man nicht überbewerten. Der heutige veröffentlichte Meldestand ist von Sonntag -- einem arbeitsfreien Tag. Und wie man an den Auswertungen sehen kann, es findet sich ein Wochenend-Effekt, der erst zur Wochenmitte kompensiert wird. Von daher kann man mit einer Analyse zum Ausbruchsgeschehen erst am Mittwoch kommen. 

+++ Nachtrag vom 3.10.2020 +++

Berlin ist der (!) Hotspot überhaupt. Der Fallzahl-Anstieg ist der höchste, der für die Bundeshauptstadt je gemessen wurde. Noch nicht einmal zu Zeiten der Krisen-Hochkonjunktur, sozusagen, gab es einen derartigen Anstieg.

Vor einer Woche gab es dieses Demonstrationsgehabe um Klimaschutz. Kurz zuvor demonstrierten Anti-Corona-Allianzen und andere Interessengruppen, ebenso gab es ein sehr unverantwortliches Handeln vieler Menschen in ihrer Freizeit. 

Sollte uns diese Entwicklung nunmehr überraschen?

+++ Nachtrag vom 26.9.2020 +++

97,6 % aller Landkreise und kreisfreien Städte meldeten innerhalb der letzten fünf Tage mindestens einen Vorfall.

+++ Nachtrag vom 25.9.2020 +++

In Hamburg hat ein Verwaltungsgericht eine Veranstaltung mit einer Teilnehmerzahl von (erwarteten) 10.000 Menschen genehmigt. In drei geteilten Demonstrationszügen werden "jeweils 3.500" Personen durch die Innenstadt ziehen. 

Angesichts des Ausbruchsgeschehens in dem Schanzen-Lokal "Die Katze" ist eine solche Gestattung nicht nachvollziehbar. Und auch die aktuelle Entwicklung in Berlin hätte hier stärker berücksichtigt werden müssen, immerhin gehört die Bundeshauptstadt erneut zu den "Hotspots". 

Ob es also wieder einen Fallzahl-Anstieg geben wird, lässt sich wahrscheinlich erst Anfang Oktober feststellen.

+++ Nachtrag vom 20.9.2020 +++

Korrekturen gibt es auch. Nun wurden für das Saarland deutlich reduzierte Zahlen im Meldewesen des RKI rückwirkend zum 17.9.2020 bekanntgegeben. Die für diesen Tag veröffentlichten 3.262 Fälle senkten sich zum 18.9.2020 auf 3.214 (minus 48). Per heute sind es 3.232 Fälle. 


+++ Nachtrag vom 18.9.2020 +++

Seit Mittwoch werden täglich über 1.900 Fälle gemeldet. Nach wie vor ist Bayern mit einer hohen Anzahl an meldenden Regionen in den Top-20 vertreten. Und was besonders problematisch erscheint, ist ein Fehlen jeglicher Meldungen für den heutigen Tag in München -- das ist nicht plausibel. 


Im Mittel (inkl. den heutigen Nuller) werden 101 Personen täglich als Neu-Infizierte für die Stadt München gemeldet. Am 17.9.2020 waren es 320 Personen, am 18.9.2020 dagegen kein Mensch. Hat die für das Meldewesen der Stadt München zuständige Stelle frei? Die Webseite der Stadt ist jedenfalls nicht aktualisiert, meldet zudem einen Stand (10.311), der nicht mit dem übereinstimmt, den das RKI schon am gestrigen Tag veröffentlicht hatte (da waren es schon 10.324).




Das Meldewesen ist nicht ganz einfach.

+++ Nachtrag vom 15.9.2020 +++

Heute morgen zeigte sich, dass die ersten 13 Plätze im Ranking der relativ am höchsten betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland an den Freistaat gehen. Unter den ersten 20 Plätzen ist Bayern sogar 16 mal vertreten. 


Was aber noch viel mehr betroffen macht, ist die Häufigkeit der Fallzahl-Meldungen. Noch vor gar nicht so langer Zeit konnte man mehrere Landkreise zu denen zählen, die über Wochen (!) keine Meldungen an das RKI unternehmen mussten. Jetzt gibt es nur noch einen, der seit 2 Wochen das nicht brauchte.


+++ Nachtrag vom 14.9.2020 +++

Bayerische Kommunen nehmen seit heute die ersten neun Positionen im Ranking aller Kreise und kreisfreien Städte ein. Das ist ein sehr bedauerlicher Rekord.

Per heute hatten in den letzten fünf Tagen ohnehin 392 Kommunen Vorkommnisse gemeldet, was eine Quote von 95 % ausmacht und damit die Pandemie in der Fläche bestätigt.

+++ Nachtrag vom 13.9.2020 +++

Bayern befindet sich mit 7 kreisfreien Städten an den ersten sieben Positionen der Top-10, und mit einem Landkreis an zehnter Stelle. Die Stadt München hat in den letzten sieben Tagen 650 Neu-Infizierte gemeldet, was einem Mittelwert von etwas über 92 Personen pro Tag entspricht. 

Das ist absolut betrachtet sehr viel. Im Verhältnis zu der bisherigen Entwicklung, sind es nur einstellige Prozente. Dagegen haben andere Regionen, wie zum Beispiel Memmingen, einen zweistelligen Zuwachs hinzunehmen. Da ist sozusagen "plötzlich" etwas schief gelaufen.

Noch immer gibt es Skeptiker dieser Pandemie. In einem mir bekannten Fall, wollte ein Techniker eine Wohnstätte für behinderte Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz betreten, um etwas zu reparieren. Der Zutritt wurde im versperrt, es entstand eine kurze Diskussion über Sinn / Unsinn dieser Maßnahmen, es wurde auf ein angebliches ärztliches Attest verwiesen (was aber nicht mitgebracht worden war), und dann wurde ihm die Wahl gelassen, entweder sofort zu gehen oder die ihm angebotene MNS zu nehmen. Nach Auftragserledigung gab es noch einmal eine kleine Debatte und die Offenbarung, dass der Techniker für "unser aller" Grundrechte schon in Berlin mit-demonstriert hatte. 

Wenn man kein Vertrauen hat in die vielen wissenschaftlichen Beiträge, und wenn man nicht an die Echtheit der im Fernsehen gezeigten Genesenen oder das Pflegepersonal in den Krankenhäuser von Nord-Italien glaubt, dann fällt einem das Leugnen leichter (mir fällt es dagegen sehr leicht, weil ich Betroffene persönlich kenne). Doch wenn man überhaupt keinen Glauben hat, sondern sich von allen manipuliert fühlt (Mainstreammedia, den Kapitalisten, DeepState, ... ja sogar von den Linken), wieso glaubt man denen, die behaupten, dass das alles eine Manipulation ist? -- Vielleicht sind die ja auch manipuliert worden?! Wieso demonstriert man für Grundrechte, wenn man die Grundrechte der schutzbedürftigen Menschen nicht respektieren will? 

Im Gegensatz zum Beginn des Ausbruchs seinerzeit im März/April diesen Jahres mit seinen 4 bis 6 Tausend Erkrankten pro Tag, hatten wir zuletzt schon einen Wert von fast 2 Tausend erreicht - also knapp die Hälfte oder ein Drittel je nach Zeitpunkt-Bezug. Und das, obwohl wir einige deutliche Lockerungen erleben und uns in der Vielzahl aller Situationen richtig verhalten. Die zweite Welle ebbt scheinbar wieder ab, aber der Winter steht uns noch bevor. Aus diesem Grund sollte man etwas mehr Bescheidenheit aufbringen und lieber sich fragen, was man für die Schwächsten tun kann.

+++ Nachtrag vom 9.9.2020 +++

Bayern findet sich gleich 8-mal in der Top-10-Übersicht der Landkreise und kreisfreien Städte mit den höchsten 7-Tage-Fallzahlen. Das erscheint besorgniserregend, man muss es aber in Bezug setzen zu den absoluten Werten. Und dann wäre es nur die Stadt München, die einen Durchschnitt von rd. 87 Neu-Infizierten pro Tag zu berichten hätte. 

In der täglichen Nachrichten-Flut der Verbände und Arbeitsgruppen ist es merklich stiller geworden zu dem Corona-Thema. Es scheint sich jetzt ein Normalverhalten zu entwickeln, mehr und mehr Menschen mit Behinderungen können wieder zurück an ihren Arbeitsplatz. Für diesen Personenkreis ist es schon ein Befreiungsschlag, weil sie ihre Freunde und die Abwechslung vermisst haben. Ob ein derartiger "Lock-Down" erforderlich war, lässt sich nur zögerlich bejahen -- immerhin ist es meines Wissens nach zu keinen Infektionen gekommen (man erinnere nur die vielen Vorfälle in den Pflegeheimen). Das Isolieren war also richtig, weil damit das Einschleppen der Krankheiten verhindert werden konnte. Doch die in den Wohnstätten verbliebenen Menschen traf dieses Ausgegrenztsein. 

Was mit der Corona-Krise auch zu tun hat, aber noch mehr der IT-Umstellung geschuldet ist, sind die erheblichen zeitlichen Verzögerungen bei der Erstellung von Leistungsbescheiden und Bewilligungen durch die Hamburger Sozialbehörde. Das Fachamt Eingliederungshilfe im Bezirk Wandsbek schafft es einfach nicht. Die Sachbearbeitungen sind sogar verzweifelt und hoffen sehr, dass bald endlich personelle Hilfe kommt -- aber wie soll das geschehen, wenn diese Hilfe in der Gesundheitsbehörde ebenfalls gebraucht wird. 

Hätte man mit der IT-Umstellung warten müssen? -- Eher nicht, weil es wohl sehr viele Probleme mit dem alten System bei Dataport gab. Ein, zwei Probleme kann ich zumindest bestätigen (Abgrenzung EGH zu GRUSI, 30,44 Standard-Tage in Monaten statt kalendertäglich). Das neue Programm weist jedoch ebenfalls Probleme auf. Eins davon geht zurück auf eine Entscheidung der Führung in der Sozialbehörde (Geschäftspartner-Nummern werden nicht sparsam genutzt), ein anderes Problem ergibt sich aus dem System allerdings selber (Aufrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten über mehrere Debitoren). Da kann man schon verzweifeln. 

Eine Arbeitsgruppe von Behörde und Verbänden (der Leistungserbringer) wurde ins Leben gerufen und hatte sogar ein Treffen hinbekommen. Aber eine Lösung ist noch nicht einmal im Ansatz gefunden worden. Stattdessen wurde um Verständnis gebeten -- mehr nicht.
 
+++ Nachtrag vom 4.9.2020 +++

Das RKI hatte fast eintausend Fälle nicht gemeldet und holte dies im Laufe des Tages nach. Damit mussten auch die eigenen Daten aktualisiert werden. 

+++ Nachtrag vom 3.9.2020 +++

Eine Quelle über die in Hamburg verkündeten Gesetze und Verordnungen, ganz besonders geht es dabei um die sogenannten Eindämmungsverordnung und ihre vielen Änderungen.


+++ Nachtrag vom 1.9.2020 +++

So etwas gibt es auch mal: Ein negativer Durchschnittswert über 7 Tage.

Im Landkreis Coburg konnte man erfreulicherweise einen gemeldeten Fall wieder zurücknehmen. Das geschah am 27.8.2020 und führte jetzt zu einem Minus-Wert. 

Nach wie vor ist die Entwicklung im gesamten Bundesgebiet recht hoch. 

+++ Nachtrag vom 23.8.2020 +++

Die Fallzahlen sind gestiegen, es gab mit der Meldung am Samstag einen neuen Höhepunkt zu berichten. Am heutigen Sonntag ist es wieder ruhiger geworden, was aber am sogenannten "Wochenend-Effekt" liegen wird. Möglicherweise wird es am Dienstag eine Nachholung geben; deswegen Dienstag, weil die Statistik das so vermuten lässt. Die meisten Neu-Infektionen wurden in der Vergangenheit immer geballt am Freitag mit den umliegenden Donnerstag und Samstag gemeldet. Von daher sollte man an Tagen wie heute keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Tut man aber trotzdem. Und ein solcher Schluss beruht auf der Beobachtung, dass es zurzeit in den Bundesländern Hessen (18 pro 100k/7T), Bayern (15) und Baden-Württemberg (14) sehr viele Meldungen gibt, weil jetzt viele Reise-Rückkehrer das Virus zurückbringen, Familienfeiern in fröhlicher Gelassenheit und ohne die nötige Besonnenheit stattfinden und darüber hinaus "zu viel" getestet wird. Das bestätigt nicht nur eine RKI-Untersuchung, das sollte uns auch der einfache Menschenverstand sagen. 

In Hessen hat man bereits tägliche Fallzahlen erreicht, die den Höhepunkt der Krise im April erinnern lassen. In Berlin (13) wiederum gab es einen erneuten "Spike" zu beobachten, der aufgrund seiner Plötzlichkeit beängstigen kann. Bayern und Baden-Württemberg haben dagegen zwar recht hohe Durchschnitte aufzuweisen, aber die Entwicklung läuft etwas gemäßigter ab. 

Was positiv zu werten ist, sind die nicht mehr beobachteten Vorfälle in Pflegeheimen. Auch in den Betriebs- und Wohnstätten von Einrichtungen für behinderte Menschen ist nichts vorgefallen (obwohl es auch dort hin und wieder Personal gab, was sich in Quarantäne begeben musste). Hier hat die mit Augenmaß vorgenommene Isolierung ein Ausbruchsgeschehen verhindert, nichtsdestotrotz lebten viele der dort arbeitenden und wohnenden Menschen in Angst. Um das zu verhindern, berichtete eine Leitungskraft, bemühte man sich in dieser Zeit sehr um die Menschen, damit sie die Gelegenheit zur Aussprache nutzen konnten. Spaziergänge im Park, waren bei ihnen eine sehr effektive Hilfe. 

Eine weitere positive Beobachtung kann man machen, wenn man die COVID-19-Todesfälle in Beziehung setzt zu den Fallzahlen. Mitte Juni verstarben 4,72 % der Infizierten an den Folgen, natürlich befanden sich darunter sehr viele ältere Menschen. Am 16.4.2020 berichtete man von 315 Verstorbenen. Jetzt zuletzt waren es 10 und weniger, so dass die fortgeschriebene Quote auf 3,98 % fiel.

+++ Nachtrag vom 18.8.2020 +++

Auch wenn es jetzt wieder einige Zeit her ist seit dem letzten Nachtrag, die Krise ist noch nicht vorbei. Anhand der Melde-Daten über die Entwicklung der Fallzahlen in den Landkreisen kann man gut sehen, wie viele der Landkreise mittlerweile wieder fast täglich etwas berichten müssen. Anfang August 2020 gab es eine wahre Flut an Meldungen, auch wenn man "nur" von "1000" Neu-Infizierten immer wieder hörte. 


Derartige Fallzahlen erscheinen, wenn man sie mit den Daten aus dem April vergleicht, sehr bescheiden. Doch es ist ein Ausbruchsgeschehen in der Fläche, was sehr schnell in einen Ausbruch in der Masse umschlagen kann. Von daher müssen die Behörde weiterhin sehr effiziente Aufklärung betreiben und nach wie vor die Menschen informieren.

Nun hat sich aber eine Gewöhnung eingeschlichen in der Bevölkerung. Die Krise wird zur neuen Normalität und hat eine Verhaltensänderung bewirkt. In den Fussgängerzonen sieht man viele Menschen mit Maske herumlaufen, doch oft genug begegnet man Leuten, die sich schlichtweg weigern. Oder es auch vergessen -- zumindest passiert mir das hin und wieder, dann kehre ich um und hole mir die vergessene Maske.

Die Wahrnehmung der Krise als eine Gefährlichkeit ist jedenfalls stark zurückgegangen. Und im Zuge dessen könnte es zu einer Übertreibung in die andere Richtung geben. Doch das ist meinen Beobachtungen nach bislang wenig aufgetreten. 

+++ Nachtrag vom 3.8.2020 +++

Am 31.7. und am 2.8.2020 wurden 9.141 Todesfälle genannt, am 1.8.2020 und am 3.8.2020 waren es dagegen 9.148 Todesfälle (siehe dazu auch die RKI-Lageberichte; der 3.8. liegt noch nicht vor).

Täglicher RKI-Lagebericht für den 2020-07-31

Täglicher RKI-Lagebericht für den 2020-08-01

Täglicher RKI-Lagebericht für den 2020-08-02

+++ Nachtrag vom 31.7.2020 +++

Auch am heutigen Tag gab es Wartungsarbeiten am Dasboard der Melde-Daten, so dass sich meine Analysen verzögerten.

Schaut man sich die Entwicklung der Vorkommnisse in den Landkreisen und kreisfreien Städten an, hat sich eine deutliche Reduzierung der Zeiten eingestellt - und das muss als sehr negativ bewertet werden.

Im Vergleich zu früheren Zeiten, melden nun Zwei-Drittel aller Regionen fast jeden Tag ein neues Vorkommnis. Die Zahl der Regionen, die dagegen ein Vorkommnis nach über zwanzig Tagen (drei Wochen) zu berichten hatten, reduzierte sich dagegen von 34 auf 28.


Damit kann jetzt bestätigt werden, dass die Ausbreitung in der Fläche voranschreitet, und zusätzlich immer wieder lokal begrenzt ein Ausbruchsgeschehen, wie in Dingolfing mit "189" Inzidenzen, eintritt. Diese Kombination ist tatsächlich ein Anlass zur Sorge, weil sie zwei Ursachen hat.

Erstens scheint es in der Bevölkerung eine Gewöhnung gegeben zu haben, die zu einem unbekümmerten Verhalten und leichtfertigen Umgang (teilweise sogar rebellierendem Verhalten) verführt. Schon an diesem ersten August-Wochenende soll es in Berlin eine Demonstration geben, die sich bewusst gegen die Abstandsgebote richtet.

Zweitens aber hat sich bislang nichts wirklich geändert in bestimmten Betrieben. Zwar will man seitens der Regierung nun sogenannte Werkverträge in der Fleischindustrie (Schlachtbetrieben) verbieten, gleichzeitig muss man erfahren, dass einige Fabrikanten Vermeidungs-Strategien ausgearbeitet haben. Das Thema wird uns alle noch weiter beschäftigen.


Einen dritten Punkt könnte man bei sogenannten Reise-Rückkehrern versuchen auszumachen; also die "importierte" Pandemie / das "eingeschleppte" Virus. Aufgrund des beginnenden Schuljahres in vielen Bundesländern könnte es in der Tat wieder zu einer Ausbreitung in den Familien kommen.

+++ Nachtrag vom 30.7.2020 +++

Am heutigen Tag gab es aufgrund von Wartungsarbeiten bei der Darstellung der Melde-Daten beim RKI keine Aktualisierungen. Betroffen waren davon nicht nur das Dashboard, sondern auch eine andere Tabelle nach altem Muster. Erst zum Abend hin konnten wieder neue Daten ausgelesen und an dieser Stelle verarbeitet werden.

+++ Nachtrag vom 29.7.2020 +++

Zur Abwechslung sind es ein Landkreis im hohen Norden der Republik und eine Stadt an der Ostsee-Küste, die in den Top-10 zu sehen sind. Der Grund für die relativ hohen Fallzahlen ist dem Reiseverhalten einiger Einwohner geschuldet. Und weil es immer mehr wird mit dieser importierten Infektion, hat man an vielen deutschen Flughäfen Test-Center eingerichtet. Noch sind diese Tests freiwillig, aber es kann sehr gut möglich sein, dass es zur Pflicht für Einreisende wird.

Haben wir nun eine zweite Welle? Schaut man sich die Entwicklung speziell für Hamburg an, was schon einmal mit einem Ferien-Effekt zu tun hatte, dann kann man das vermuten.


Nach wie vor melden viele Landkreise und kreisfreien Städten nicht täglich - also es gibt keine neuen Fallzahlen zu melden! Das ist natürlich nicht die überwiegende Mehrheit, aber es würde der These widersprechen, dass wir mit einer Ausbreitung in der Fläche zu tun haben. Weil das nicht der Fall ist, kann man somit noch von Einzelfällen ausgehen; zwar sehr viele, zugegebenermaßen, aber nicht so stark, dass jedermann in Sorge sein muss.


Noch vor einiger Zeit allerdings gab es in manchen größeren Regionen sogar alle zwei Tage nur eine Meldung neuer Fallzahlen. Das ist heute nicht mehr zu sehen. Erfreulich ist es aber, dass es Regionen mit über 100 und 150 Tsd. Einwohnern gibt, die schon seit gut drei Wochen gar keine neuen Fälle melden mussten (Ausnahme jetzt z.B. der Landkreis Dithmarschen mit etwa 134 Tsd. EW, im aktuellen Ranking auf Platz 5).

Wir befinden uns nach wie vor in einer Krise und müssen weiterhin -- uns selbst -- beschränken, damit die Eindämmung endlich gelingt. Und das bedeutet aber auch, dass wir unseren Nachbarn dabei helfen müssen, weil wir ansonsten permanent Gefahr laufen, dieses Virus erneut einzuschleppen.

Um uns zu schützen, müssen wir den anderen beim Selbstschutz helfen.

+++ Nachtrag vom 25.7.2020 +++

Ist eine zweite Welle jetzt im Gange?

Die Nachrichten sprechen wieder öfters davon. Einige Politiker zeigen sich schockiert und wollen zum Beispiel Reihen-Tests verpflichtend machen. Das RKI sieht bei seinem R-Wert einen Anstieg. Und ein Virologe in Hamburg sieht Anzeichen für eine "Ausbreitung in der Fläche".

In den letzten sieben Tagen sind in Deutschland 3.592 Menschen als Infizierte gemeldet worden. Das sind bislang 1,8 % der Gesamtzahl von 204.964 Menschen, und es wären 4 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das ist noch lange nicht entspannend, aber es bietet auch keinen Grund zur Panik. Schaut man sich eine Fallzahl-Grafik dazu an, sieht man in der Tat einen leichten Anstieg bei den Fallzahlen in den letzten Tagen.

Und was ebenfalls als ein Problem anzuerkennen ist, ist diese Aussage zur Fläche. Denn noch immer melden mehr als die Hälfte aller Regionen in Deutschland neue Fallzahlen an das RKI fast jeden Tag. Ein gutes Drittel meldet innerhalb von 10 Tagen neue Vorkommnisse. Es sind derzeit noch ganz wenige, die schon seit über 20 Tagen nichts zu melden haben - bei denen herrscht Ruhe.


Aber das ist schon seit einiger Zeit so. Von einer "zweiten Welle" kann man meiner Ansicht nach nicht sprechen. Nichtsdestotrotz befinden wir uns nach wie vor in einer Krise und wir müssen uns und unsere Mitmenschen schützen.

Ich finde, Deutschland sollte anderen Ländern beim Aufbau von Testkapazitäten und einem vernünftigen Notfall-Konzept helfen. Selbst wenn wir unsere Fallzahlen noch weiter nach unten gedrückt bekommen, nach wie vor "importieren" wir das Virus.

+++ Nachtrag vom 17.7.2020 +++

Der Landkreis Gütersloh (wegen dem Schlachtbetrieb-Skandal) ist endlich wieder in der Normalität angekommen - zumindest was die Zahlen angeht. Der Kreis befindet sich jetzt nun auf Rang 9 der Top-10 mit einer weiter abfallenden Tendenz.

Etwas darüber, auf Rang 7, befindet sich der Landkreis Vechta (Niedersachsen), der ebenfalls sehr berühmt und berüchtigt ist für die Tierhaltung, wogegen der auf Rang 6 befindliche Hochsauerlandkreis berühmt ist als Europas größtes Anbaugebiet für Weihnachtsbäume.

Die neue Nummer 1 ist Bad Tölz-Wolfratshausen (Bayern). Am 13.7.2020 wurden 24 Fälle gemeldet, was man aber zurzeit noch als ein einmaliges Ausbruchsgeschehen ansehen kann. Dagegen gab es im Kreis Mettmann (NRW) schon wieder mehr als 30 Betroffene innerhalb einer Woche, so dass man wohl hier ein wenig mehr befürchten muss.

+++ Nachtrag vom 15.7.2020 +++

185.500 Genesene waren richtig.

+++ Nachtrag vom 14.7.2020 +++

So etwas gibt es auch und hat vielleicht mit der frühen Stunde zu tun.

Das RKI berichtet nun den folgenden Stand der Fallzahlen und - ganz besonders interessant - eine Entwicklung der Zahl der Genesenen.

In den Top-10 finden sich keine neuen Fallzahlen am heutigen Tag.


Bei der Zahl der Genesenen, soll es zum Vortag "400" mehr sein, aber die Gesamtzahl hat sich anscheinend nicht verändert gegenüber dem Vortag und steht nach wie vor bei 185.100.


Ich bin da optimistischer und glaube, dass es jetzt 185.500 Genesene gibt.

+++ Nachtrag vom 12.7.2020 +++

Das Ausbruchsgeschehen im Landkreis Gütersloh, im Schlachtbetrieb der Fa. Tönnies, war nach allgemeiner Meinung ein "isolierter Vorfall".

Wenn das so stimmen würde, wieso gibt es noch immer zweistellige Neu-Infektionen pro Tag?

Das Ausbruchsgeschehen geschah nicht plötzlich, auch wenn sich das so anhörte in der Berichterstattung. Es gab eine "plötzliche" Feststellung, die zu sehr hohen Fallzahlen führte und dementsprechend zu hohen Meldungen führte. Der tatsächliche Erkrankungszeitpunkt lag jedoch sehr viel früher; und nicht umsonst versucht das RKI den tatsächlichen Erkrankungszeitpunkt zu erfassen.

Wenn man also anerkennt, dass die Erkrankungen nicht auf einmal geschahen, sondern sich erst schleichend und dann immer mehr um sich greifender entwickelten, wird es eine Vielzahl von Menschen geben, die außerhalb des isolierten Bereichs zu weiteren Ansteckungen führen. Das Tückische an dem SARS-CoV2 ist nun mal, dass es über Tage ansteckend ist, der erkrankte Mensch dies selber aber nicht bemerkt.


+++ Nachtrag vom 11.7.2020 +++

Mundschutz-Pflicht aufgeben oder behalten? Viel wichtiger sollte die Frage sein, wie viele Landkreise können mittlerweile von 3 Wochen ohne Vorkommnisse berichten?!

Und das sind nicht viele. Im Gegenteil! Leider hat die Anzahl in den letzten drei Wochen abgenommen. Es waren schon mal 39 Landkreise bzw. kreisfreie Städte, die keine neuen Fallzahlen zu berichten hatten. Und es gab schon mal 50, die so etwas für über zwei Wochen schafften. Mittlerweile vermelden mehr als die Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte fast jeden Tag neue Infektionen.

+++ Nachtrag vom 10.7.2020 +++

Der Blick der Medien richtet sich wieder auf andere Länder, weil wohl im eigenen Lager nichts zu berichten ist. Und tatsächlich ist eine Normalisierung eingetreten, kann man sagen. Keine rote Flecken auf der Landkarte.

Bei einem Nachrichtendienst heißt es, dass Afrika nun schnelle Hilfen braucht. Ein anderes berichtet über Lateinamerika, wo ein Virus alle "alle Probleme vergrößert". Und in einem dritten Kanal vermeldet man, dass in den USA die jungen Menschen es sind, die dem Virus einen Schub geben.

+++ Nachtrag vom 4.7.2020 +++

Neu hinzugekommen in die Liste der Top-10 ist der Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sehr bedauerlich daran ist, dass es sich um einen der Landkreise handelt, der schon eine sehr lange Zeit her überhaupt keine Neu-Infektionen berichtet hatte. Die Abstinenz ist jetzt dagegen unterbrochen.

Vermuteter Grund dafür soll ein Personenkreis einer Freikirche sein, und der Vorfall soll im Zusammenhang mit einer Hochzeitsfeier stehen.

+++ Nachtrag vom 3.7.2020 +++

Eine weitere Abflachung findet nicht statt. Schaut man sich die Gesamtzahl der Infektionen von Tag zu Tag über mehrere Zeitperioden an, z.B. 7-, 14-, 21- oder 28-Tage, ergeben sich Mittelwerte um die 450 Betroffene -- täglich.

Und auch bei den Regionen in Deutschland, die über einen längeren Zeitraum keine Vorkommnisse zu melden hatten, kann man noch nicht von einem durchschlagenden Erfolg sprechen. Ein Drittel aller Landkreise und kreisfreien Städte muss täglich neue Fallzahlen berichten, ein weiteres Drittel meldet in einem Zeitraum von 2 bis 5 Tagen neue Fallzahlen, und das letzte Drittel berichtet allerhöchstens einmal die Woche über Neu-Infektionen an das RKI.


Die Webseite WORLDOMETERS.INFO stellt die Daten anhand von Tabellen zur Verfügung. Die Reihenfolge kann anhand der Spalten verschiedentlich sortiert werden, so dass man eine andere Sicht auf die Lage gewinnen kann - was immer sehr problematisch ist, ist es nur den Schlagzeilen zu folgen.

Was zurzeit wieder herausgestellt wird, ist der Sonderweg von Schweden. Sortiert man nach der Sterblichkeit pro 1 Mio. Einwohner, ergibt sich nachfolgende Reihenfolge. Schweden nimmt darin den 7. Platz ein und liegt vor Frankreich und den USA. Aber noch vor dem Land mit dem Sonderweg finden sich Belgien, das Vereinigte Königreich (UK), Spanien und Italien.



+++ Nachtrag vom 27.6.2020 +++

Ein weiterer Schlachtbetrieb geriet jetzt ebenfalls in die Schlagzeilen. Und mit Blick auf die Entwicklung der Kurven meinen viele, dass eine zweite Welle am Kommen ist ("Nachbeben").


Ich würde an diesem Punkt noch nicht von einer "Welle" sprechen, sondern von lokalen Ereignissen, denen man mit Nachdruck begegnen muss. Dann könnte ein Eindämmung geschehen, die anschließend wieder in einen Rückgang der Fallzahlen übergeht. Dieser Zeitabschnitt seit dem 1.6.2020 zeigt den Anstieg auf einen Höhepunkt, aber es ist nur einer!

Was sich daneben noch zeigt, ist eine weiter sinkende Sterberate. Wenn die Quote der intensiv zu betreuenden Patienten unverändert ist, wäre dies ein Erfolg unseres Gesundheitssystems. Wenn sich die Quote dagegen abflacht, könnte das damit zu tun haben, dass durch das Testen eine frühzeitige Verhinderung einer möglichen Verschlimmerung entstanden ist. Oder hat es vielleicht sogar damit zu tun, dass das krankmachende Virus mittlerweile nicht mehr so gefährlich ist?

+++ Nachtrag vom 23.6.2020 +++

In den letzten sieben Tagen sind in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf 1.127 Neu-Infizierte gemeldet worden. Dies war nun der vierte Schlachtbetrieb, der aufgrund der Corona-Krise erhebliche Missstände aufzeigte und als ein genereller Risiko-Ort eingestuft werden muss. Dass jetzt die Politik einen Schadensersatz geltend machen will, ist nur nachvollziehbar. Die Belange des Gemeinwohls sind von diesen Fabrikanten keinesfalls respektiert worden.

In Göttingen wurden am gestrigen Tag 109 Fälle gemeldet. Dies ist relativ betrachtet sehr erschreckend, aber bezogen auf alle gemeldeten Fallzahlen von nunmehr 1.030 in dieser Region nicht viel.

Dagegen scheint es jetzt in Magdeburg gelungen zu sein, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen, während in Berlin-Neukölln wie auch neuerdings in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg und Berlin-Spandau höhere Infektionsraten festzustellen sind (Spätfolgen der Demonstrationen?).

+++ Nachtrag vom 21.6.2020 +++

In Gütersloh (NRW) gab es jetzt ein Ausbruchsgeschehen enormen Ausmaßes. In vielen Medien wurde schon gestern am Tag berichtet, dass über 1.000 Personen positiv getestet wurden: Neu-Infizierte. Das RKI hat um Mitternacht lediglich 457 laborbestätigte Fälle berichtet, aber in seinem Situationsbericht vom 20.6.2020 die erstgenannte hohe Fallzahl bestätigt.


Das ist Dramatik pur! Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten aus den vielen anderen Landkreisen im Bundesgebiet. Schaut man sich die Meldedaten an, sind es jetzt schon doppelt so viele Landkreise, bei denen es seit drei Wochen keine Neu-Infektionen gab. In den anderen Zeiträumen ist der Zuwachs stetig positiv.

+++ Nachtrag vom 20.6.2020 +++

In diesen Tagen scheint das Fallaufkommen regelrecht explodiert zu sein. In Gütersloh hat ein Betrieb der fleischverarbeitenden Industrie mehrere Hundert Mitarbeitende testen müssen; und das Ergebnis war erschreckend hoch (245 am 19.6.2020). Im benachbarten Landkreis Wahrendorf gab es ebenfalls sehr viele Fälle (51 am 18.6., und 49 am 20.6.2020), so dass in der Region zwischen Bielefeld und Dortmund über 100 Menschen erkrankt sind.

Doch auch in Magdeburg hat sich die Zahl der Neu-Infizierten erhöht; zwar nicht so drastisch wie in NRW, aber die Gründe liegen wohl etwas anders. Seitens der Stadtvertreter wird beklagt, dass viele der erkrankten Menschen im betroffenen Stadtteil sich nicht an die Quarantäne-Vorschriften halten würden (Straßenbahnfahren, Fußballspielen, Arbeit). Aus dem Grund werden jetzt komplette Straßenzüge gesperrt, so die Nachrichten aus der Umgebung.

Und im Berliner Bezirk Neukölln hat es jetzt auch einen kontinuierlichen Anstieg gegeben. Die Gründe dafür sind ebenfalls andere bzw. können noch nicht genau nachvollzogen werden. Ein Anstieg bei den Erkrankungen wurde zuerst an Schulkindern verschiedener Schulen, aber mit gleichen Adressen festgestellt. Im zeitlichen Zusammenhang steht wohl auch ein Ausbruchgeschehen in einer christlichen Gemeinde, aber mehr konnte bislang nicht rekonstruiert werden.

Das alles zeigt jedenfalls, dass es anscheinend Risiko-Orte gibt und ein Risiko-Verhalten. Im Fall der Risiko-Orte wird die Politik sehr viel mehr testen und prüfen können. Ich denke aber, dass man diese Gefahren-Quelle eindämmen kann. Beim Risiko-Verhalten wird es nicht so einfach sein, weil man an die Einsichtsfähigkeit und das Verständnis appellieren muss. Und so wie es derzeit aussieht, mangelt es an dem in beträchtlicher Weise.

+++ Nachtrag vom 19.6.2020 +++

Auch wenn es schon seit Vorgestern bekannt ist, jetzt erst sieht man es in den RKI-Daten: Gütersloh hat ein enorm hohes Fallaufkommen.

Und wieder einmal zeigt sich das besondere Risiko in der fleischverarbeitenden Industrie.

Doch auch in Berlin steigen die Zahlen. Zeigen sich jetzt die Auswirkungen der Demonstrationen von vor knapp zwei Wochen?

+++ Nachtrag vom 17.6.2020 +++

Manchmal sind die RKI-Daten einfach zu alt. Heute wurden vom Sozialministerium für die Stadt Magdeburg 23 neue Fälle gemeldet (Stand 10:43 Uhr). Damit liegt die Gesamtzahl bei 181 Betroffenen und nicht bei 158; denn das war der Stand um Mitternacht.

In der Stadt sind laut Pressemitteilungen schon neun Schulen geschlossen. Und es soll so sein, dass für diese Ansteckung eine "rumänische Community" von 18 Familien verantwortlich ist. Viele der Betroffenen waren wohl in Berlin, so ein erster Verdacht, bzw. die Infektionskette scheint von dort zu kommen (MDR: Neue Corona-Fälle in Magdeburg: Wie der Ausbruch eingedämmt werden soll; Stand 17.6.2020, 11:46 Uhr). Die Behörden haben diesen Ausbruch als eine "besondere Situation" eingestuft, aber man sieht darin noch keine zweite Welle.

Mit diesen Hotspots muss nach wie vor gerechnet werden. Immer wieder zeigt sich das "Super-Spreading", bei dem wenige die Infektion an viele Menschen sehr schnell weitergeben.

+++ Nachtrag vom 13.6.2020 +++

Die zweite Welle kommt.

Zumindest kann man dies aus den Meldungen über China lesen und die WHO zeigt in einer Grafik den Verlauf der Fallzahlen im Iran. Wie vertrauenswürdig diese Daten nun sind, muss dahingestellt bleiben. Aber die Krise ist trotz hiesiger Lockerungen noch nicht vorbei.

https://covid19.who.int/

+++ Nachtrag vom 11.6.2020 +++

Ganz langsam steigt die Zahl der Genesenen an. Wie sich diese Zahl aber eigentlich ergibt, kann man von der FAQ-Seite des RKI herauslesen. Was man aber schon so erkennen kann ist, dass es sich um eine "geschätzte" Zahl handelt. Sie gehört natürlich irgendwie dazu, damit die aktuelle Situation besser verstanden werden kann, aber es ist eine Zahl, die sich das RKI erarbeiten muss.

Anhand des DIVI-Intensivregisters können die intensiv-medizinischen Behandlungskapazitäten eingesehen werden, die an allen meldepflichtigen Krankenhäusern vorhanden sind. Diese Daten werden unterteilt in die Bereiche: low-care, high-care und ECMO-Versorgung (= Extrakorporale Membranoxygenierung), bei Letzterem geht es um ein Verfahren zur unterstützenden oder ersatzweisen Herz- und Lungenfunktion von Patienten.

Ansonsten kann man sich auch "denken", dass diejenigen, die 14 Tage vorher noch als eine Neu-Infektion gemeldet wurden oder bei denen das Erkrankungsdatum 14 Tage zurückliegt, mittlerweile genesen oder schlichtweg verstorben sein müssten.

+++ Nachtrag vom 8.6.2020 +++

In Bremerhaven gab es an zwei Tagen einen Anstieg bei den Meldungen: am 2.6. = + 20, und am 5.6. = 27. In einem Zeitraum von sieben Tagen (einschl. der Meldung vom 8.6.2020 um 0 Uhr) wurden insgesamt 70 Neu-Infizierte gezählt. Insgesamt ergeben sich 176 Betroffene.



Das RKI rechnet interessanterweise etwas anders und meldet lediglich 44 Neu-Infizierte, was auch auf der Info-Seite des Radiosenders Buten un Binnen anschaulich dargestellt wird. Was ist da los?


RKI-Meldung für Bremerhaven

Radio Buten & Binnen vom 8.6.2020

Rechnet man die 44 Personen ab von den 176, kommt man auf 132. Diesen Meldestand hatte man aber nicht am 2.6.2020 (126) und auch nicht am 3.6.2020 (131). Es könnte sein, dass man das Erkrankungsdatum verwendet, so dass es 26 Nach-Meldungen gegeben hatte in letzter Zeit.

Das macht die (von mir) errechnete "Grenzverletzung" zwar nicht falsch, aber es gibt keine Grundlage für Kontaktverbote. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass sehr viele unbeobachtete oder nicht-gemeldete Fälle in den anderen Fallzahlen möglicherweise fehlen. Und das wiederum erzeugt eine Unsicherheit, die meines Erachtens angesprochen werden muss.

+++ Nachtrag vom 7.6.2020 +++

Gibt es eigentlich einen Unterschied bei den Infizierten-Fallzahlen und Todesfällen in den Regionen?

Hier ein erster Versuch. Von den insgesamt 412 Landkreisen und kreisfreien Städten wurde der einfache Mittelwert gerechnet. In den Regionen mit den Einwohnerzahlen von über 1 Mio. Menschen gibt es im Durchschnitt die höchsten Infizierten-Zahlen. Doch in den Regionen mit den geringsten Einwohner-Zahlen ist die Anzahl der Todesfälle im Durchschnitt am höchsten.


+++ Nachtrag vom 1.6.2020 +++

Derzeit gibt es 8 Landkreise bzw. kreisfreie Städte, die schon seit über 25 Tagen keine Vorkommnisse an das RKI berichtet haben. Die große Mehrheit der insgesamt 412 Regionen hat es bislang für 5 Tage geschafft, keine Neuinfektionen zu melden. Leider gibt es eine sehr große Anzahl, nämlich 110 und 61 Landkreise bzw. kreisfreie Städte, die Neuinfektionen melden mussten.


+++ Nachtrag vom 30.5.2020 +++

Die Krise "läuft" sich aus. Zieht man die Entwicklung der Fallzahlen im gesamten Bundesgebiet zu Rate, erscheint das große Ziel erreicht zu sein: die Kurve verflacht sich zusehends.

Und dennoch gibt es nach wie vor in einigen Gebieten Nachrichten, die genau das Gegenteil zeigen. Bislang hat man sich die Aufmerksamkeit immer sehr auf die Infizierten gerichtet, ganz zu Anfang wurde sehr der Schutz vulnerabler Gruppen betont. Jetzt sprechen Virologen über "Superspreader" und den merkwürdigen Effekt der Dispersion bzw. des Dispersionsfaktors "k" (dazu Prof. Drosten in einem NDR-Podcast vom 28.5.2020 - empfehlenswert).

Jedenfalls gab es wohl in den letzten Tagen doch einige Super-Infektionen, die wohl unsere Aufmerksamkeit brauchen - zum Beispiel kürzlich in der kreisfreien Stadt Hof in Bayern.


Die Tabelle erscheint sehr klar und zielführend zu sein. Berichtet wird von einer Fallzahl aller bisherigen Fälle von 141, und es wird darüber berichtet, dass es zum Vortag 29 Personen mehr gegeben hat. Erfreulich ist übrigens, dass es in den Tagen bis einschließlich zum 23.5.2020 keine neu gemeldeten Fälle gegeben hatte. Rechnet man die kumulierte Fallzahl 141 um auf 100.000 Einwohner, erhält man einen Wert, den man mit anderen Regionen vergleichen könnte. Das ist wiederum interessant, weil man so immer schön den Bezug zur Bevölkerung hat.

In der nächsten Spalte wird plötzlich von "2" Fällen der letzten 7 Tage berichtet. Das ist jetzt verwirrend, weil es doch zuvor 29 Neu-Fälle gegeben hatte als Änderung zum Vortag. Mit diesen 2 Fällen erfolgt dann die Hochrechnung zum "Inzidenzen"-Grenzwert über 7 Tage, was so gesehen ein Ergebnis liefert unterhalb der kritischen Größe von 50.

In meiner Tabelle werden dagegen die Fälle verwendet, die in den letzten sieben Tagen an das RKI gemeldet wurden, und das waren eben nur 29 Personen. Dieser Wert wird dann geteilt mit einer Einwohnerzahl, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht worden ist (und das war zum Stichtag 31.12.2018) und anschließend hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Das Ergebnis ist jedenfalls ein ganz anderes: Link zu der eigenen Tabelle.

Schade, an der ganzen Sache ist, dass die veröffentlichten Zahlen nicht nachvollziehbar sind. Die Gründe für den Ausbruch sind es natürlich auch (kann man zzt. jedoch nicht "googeln"), aber so befällt einem der Eindruck, dass in der öffentlichen Verwaltung etwas zurückgehalten wird.

Wenn das stimmt, kann man nicht mit dem Finger auf China zeigen.

+++ Nachtrag vom 26.5.2020 +++


In einer Asylunterkunft soll es zu einem Ausbruch gekommen sein. Damit zeigt sich erneut, dass beengte Wohnverhältnisse und überhaupt jedwedes beengte Zusammensein über eine längere Zeit (die persönliche Nähe zu den Mitmenschen) ein hohes Ansteckungsrisiko darstellen.

+++ Nachtrag vom 25.5.2020 +++



+++ Nachtrag vom 22.5.2020 +++

Keine rote Flecken mehr auf der Deutschland-Karte!

Nach wie vor aber zeigen sich einige "rote" Flecken in den Tabellen, die aber einen besonderen Hintergrund aufweisen wie z.B. die Kontrollen in den Schlachthof-Betrieben oder in Flüchtlings-Unterkünften.




+++ Nachtrag vom 20.5.2020 +++

Im Rhein-Sieg-Kreis gab es einen plötzlichen Anstieg bei den Meldungen. Da es keine Verknüpfung mit einem früheren Erkrankungsdatum gibt, müsste man von Neufällen ausgehen. Es kann aber auch sein, dass aufgrund einer spontanen Testreihe eine Entdeckung gemacht wurde. Es stellt sich nun die Frage, wie viele der neuen Fälle eine Krankenhausbehandlung brauchen und wie viele womöglich sogar Alt-Fälle sind.

Überhaupt muss man bedenken, dass es nun vermehrt zu Nachmeldungen kommt, weil verstärkt Testungen durchgeführt werden bei Personen, die einen völlig asymptomatischen Verlauf erlebten.


+++ Nachtrag vom 19.5.2020 +++

Es steht nun der Vater-Tag bevor (eigentlich Christi Himmelfahrt, aber für viele junge Nicht-Väter das Party-Ereignis schlechthin), noch dazu bei schönstem Wetter. Von daher wird die kommende Zeit es nun zeigen, wie sehr wir uns aus der Krise entfernt haben.

Die letzten Überschreitungen scheinen ihren Grund im engen Zusammenleben verschiedener Menschen zu haben. Bei den Schlachthof-Fällen könnte auch eine Einschleppung vermutet werden. Sehr wahrscheinlich sind dies aber die letzten Ereignisse in dieser „1. Phase“ der Corona-Krise, es sei denn, mit dem anstehenden Wochenende beginnt die „2. Phase“.

Die Auswertung bei den Landkreisen offenbart erneut eine Reihe von Abweichungen. Die vom RKI erhaltenen Daten stimmen zum Beispiel beim Landkreis Sonneberg (und das ist nur eins von mehreren!), der nach meiner eigenen Rechnung am 19.5.2020 die 50er-Grenze überschritten hat, nicht überein mit denen, die der Landkreis selber vermeldet.


Ein Grund dafür scheint darin zu liegen, dass es sich um zwei unterschiedliche Melde-Zeiten handelt – mit 12 Stunden Abweichung. Ein anderer Grund ist in der „neueren“ Einwohnerzahl zu vermuten. Der von mir verwendete Wert stammt vom Statistischen Bundesamt und basiert auf der letzten Erhebung per 31.12.2018 (also 1,3 Jahre alt). Ganz aktuell liegt die Einwohnerzahl nicht bei 56 Tsd. Personen, sondern bei 58 Tsd. Menschen.

Ein dritter Grund kann in einem einfachen Rechenfehler liegen; sowohl bei mir, als auch bei der meldenden Stelle selber. So wurde für den Landkreis Sonneberg die 7-Tage-Neuinfektionsrate pro 100k EW mit „41,09“ angegeben, obwohl am 19.5.2020 „330“ und am 12.5.2020 „281“ gemeldet wurden – also eine Differenz von 7 Tagen und 49 Zählern (330 minus 281). Versteht man es so, dass nicht der Abstand gerechnet werden muss, sondern „vom siebten zum ersten Tag“, dann würde die Meldung vom 13.5.2020 mit „288“ Zählern verwendet werden, so dass sich dann 42 ergeben (330 minus 288).

So einfach es sein soll, so schwierig ist es in der Umsetzung.

Hier nun die aktuelle Auswertung, zusammen mit einer grafischen Darstellung. Was sich sehr schön sichtbar machen lässt, ist der prozentual hohe und sehr schnelle Anstieg der Fallzahlen im Landkreis und in der kreisfreien Stadt Coburg. Man kann sehr gut ein Einzelereignis unterstellen mit Nachmeldungen. Wenn sich dieser Anstieg nicht fortsetzt, kann man von erfolgreichen Gegenmaßnahmen zur Eindämmung ausgehen. In den beiden Straubing-Kreisen gibt es eine horizontale Fortschreibung, so dass von einer Plötzlichkeit nicht ausgegangen werden kann.

Der Landkreis Sonneberg und der Stadtstaat Bremen demonstrieren dagegen stetig ansteigende Neuinfektionen. Bei diesen würde ich jetzt schon eher eine krisenhafte Entwicklung unterstellen, der begegnet werden muss. Und gerade in Bremen ist der Mittelwert der Fallzahlen pro Tag im besagten 7-Tage-Zeitraum nach wie vor sehr hoch.




+++ Nachtrag vom 16.5.2020 +++

In der gestern veröffentlichten Tabelle gibt es einen fehlerhaften Eintrag. Die Stadt Suhl gehört nicht in diese Tabelle. Leider gab es beim Datenimport eine falsche Vorgehensweise, so dass die Fallzahlen und die Todesfälle irrtümlich 3-fach gezählt wurden. Dieser Fehler wird sich nun nicht mehr wiederholen, dafür ist gesorgt. Ich bitte um Entschuldigung.

Hier nun die neue Tabelle.


+++ Nachtrag vom 15.5.2020 +++

Eine Top-10 der Landkreise, die in den letzten sieben Tagen die 50er-Grenze (im Gespräch war auch eine 35er Grenze) erreicht oder überschritten haben. Die letzten sieben Tage wurden berechnet anhand der Fallzahlen, die um 0 Uhr am 15.5.2020 festgestellt und dann an dem Tag über das RKI-Dashboard veröffentlicht wurden abzüglich der Fallzahlen (in der gleichen Systematik) von vor sieben Tagen: 8.5.2020 (15 minus 7 = 8).


+++ Nachtrag vom 13.5.2020 +++

Meine Besorgnis in Bezug auf den Fallzahlen-Anstieg in Hamburg, den ich gestern feststellte, ist unbegründet – gottseidank.

Der Datenimport vom RKI-Dashboard zu den Landkreisen ergab am 7.5.2020 eine Gesamt-Fallzahl von 4.704 Personen, doch das Gesundheitsamt des Stadtstaates berichtete an dem Tag von insgesamt 4.907 Personen. Auch in den Folgetagen veröffentlichte die Stadt höhere Fallzahlen, die sich aber im RKI-Dashboard nicht zeigten. Erst zum 12.5.2020 gab es die Anhebung, die nun zu meiner „Besorgnis“ führte, weil ich eben nur das RKI-Dashboard im Blick hatte.


Tatsächlich gab es am 30.4.2020 einen leicht höheren Anstieg um 77 Personen. Und auch an verschiedenen anderen Tagen wurde Unterschiedliches berichtet. Vermutlich handelt es sich um ein einfaches Versagen oder simple Überforderung auf dem Kommunikationsweg. Wenn wir aber von einer Krise ausgehen sollen, ist eine fundierte Informierung jedoch unerlässlich.


Viel erfreulicher ist aber, dass die Zahl der Genesenen weiterhin deutlich steigt und sich die Abweichung zur Zahl der Infizierten Menschen verringert -- wobei man wieder einschränken muss: 1/ die Zahl der Genesenen wird vom RKI geschätzt, und 2/ weil es jetzt diese Diskrepanz zu beobachten gab, ist die Vertrauenswürdigkeit eingeschränkt. 

Trotz all dieser Bedenken, der Trend an sich wird schon richtig sein; vielleicht nicht exakt, aber plausibel. Von daher ist die weitere Lockerung der Schutzmaßnahmen durchaus gerechtfertigt, aber sie sollte auf vorsichtige und vorausschauende Weise geschehen. Jede Lockerung wird die Menschen in das "alte" Leben zurücktreiben (was ja auch wünschenswert ist), aber für die Menschen mit Vorerkrankungen und einem Leben in einem Heim-Umfeld aufgrund ihrer Abhängigkeit zu Pflegekräften eine extremst hohe Gefahr bedeuten.


Berichte aus allen Ländern beweisen es! Unsere Eltern, Angehörigen und Mitmenschen in Pflegeheimen sind am gefährdetsten. Sie und ihre Pflegekräfte müssen geschützt und bestärkt werden.

+++ Nachtrag vom 12.5.2020 +++

Die Erkrankten-Zahl ist im Stadtstaat Hamburg am Vortag um 180 Fälle nach oben geschnellt. Gründe dafür sind nicht bekannt gemacht worden, doch die Entwicklung in der Kurve ist sehr deutlich. Stattdessen berichtet der NDR über weitere Lockerungsmaßnahmen.


+++ Nachtrag vom 10.5.2020 +++

Nach wie vor ist die Entwicklung der Fallzahlen im Stadtstaat Bremen hoch. Zum 9.5.2020 wurden 168 Personen als Infizierte seit Monatsbeginn gezählt, was bezogen auf die Einwohnerzahl 20 von 100.000 entspricht. Das mag jetzt nicht gravierend erscheinen, aber weil es sich so deutlich von der Entwicklung in allen anderen Bundesländern unterscheidet, muss man diese Vorkommnisse kritisch sehen.

Aufgrund der Vorkommnisse um Schlachthöfe und Unterbringungen der Mitarbeitenden rückte am 10.5.2020 das Bundesland Schleswig-Holstein in den Fokus; und dort speziell der Kreis Steinburg, weil sich in diesem Landkreis die Unterkünfte der infizierten Menschen befinden, die wohl zudem aus dem EU-Ausland stammen. Der Schlachthof wiederum, der die gemeinsame Arbeitsstätte dieser Menschen ist, befindet sich im Kreis Segeberg.

Zwar ist die Infektionsrate pro Einwohner in Schleswig-Holstein nach wie vor gering, aber der Fallzahlen-Anstieg liegt im Vergleich der Bundesländer auf dem dritten Platz.

+++ Nachtrag vom 9.5.2020 +++

In einem Podcast über IT-Sicherheit wurde kürzlich über den Sinn und Zweck der Tracing-Apps debattiert (Security-Now vom 5.5.2020, https://twit.tv/shows/security-now). Im Ergebnis zeigte man sich sehr kritisch, weil zusammen mit anderen möglichen technischen Unzulänglichkeiten eine Sicherheit vermittelt wird, die so nicht zu erwarten ist. Unter anderem wurde aber auch die Genauigkeit der publizierten Fallzahlen hinterfragt, jedoch nicht im Sinne eines tiefgehenden Misstrauens und natürlich nicht in Bezug auf die RKI-Meldungen.

Was man anerkannte, waren die berichtete Todesfälle, weil darüber schließlich "absolute" Gewissheit bestehen würde. Doch auch hierzulande wissen wir, dass nicht immer das neue Corona-Virus daran Schuld ist - überwiegend vielleicht schon. Interessant ist aber die beobachtete Gewichtung von Meldungen an bestimmten Wochentagen. In der folgenden Grafik sind es Durchschnittswerte, wobei für den Sonntag und den Montag bisher nur aus 9 Zählungen ein Mittelwert gerechnet werden konnte; der Mittelwert für die anderen Wochentage wurde mit 10 Zählungen festgestellt.

Einmal wurden nur Mittelwerte für die Tage errechnet, an denen überhaupt ein Todesfall gemeldet wurde, und gleichzeitig wurde ein Mittelwert inklusive der Null-Tage gerechnet.



+++ Nachtrag vom 6.5.2020 +++

Mit den Lockerungen geht es weiter. Seit neuestem können die Bundesländer selbst bestimmen, in welchem Umfang die Schutzmaßnahmen angepasst bzw. aufgehoben werden können. Nach wie vor gilt aber, dass das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken allgemein verpflichtend ist.

Wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt die Zahl von 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen überschritten wird, ist ein "konsequentes Beschränkungskonzept" umzusetzen, so die deutsche Bundeskanzlerin in ihrer heutigen Erklärung.


Schaut man sich die Bundesländer dazu an, zeigt sich der Stadtstaat Bremen derzeit noch an oberster Stelle mit 119 Fällen in den letzten sieben Tagen. Diese Fälle machen 13 % der bisherigen Gesamtzahl an Neuinfektionen aus, was eine sehr hohe Entwicklung im Vergleich zu den anderen Bundesländern ausmacht. Man könnte durchaus von einem "Hotspot" sprechen; aber dazu müsste dann auch in der Zeitraum-Betrachtung ein "Peak" zu sehen sein.

Bezogen auf die Bevölkerung ergibt sich lediglich eine Zahl von 17 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Und das ist erfreulich weit unterhalb der "50 Neuinfektionen".

+++ Nachtrag vom 2.5.2020 +++

Weitere Lockerungen werden nicht nur diskutiert, sie werden beschlossen. Da sich die Fallzahlen immer mehr reduzieren und verstärkt die Zahl der Genesenen (eine Schätzzahl) ins Blickfeld gerät, soll es endlich eine Rückkehr zur Normalität geben.


Im Schnitt beträgt die Steigerung der Zahl der Neu-Infizierten etwa 0,8 %. Das waren jetzt zuletzt 945 Personen. Bei den Genesenen beträgt die Steigerungsrate zurzeit 2,4 % im Durchschnitt der letzten 6 Tage. Die Zahl der Genesenen soll lt. RKI etwa um 2.100 Personen gestiegen sein.

Schaut man sich nun noch an, wie sich Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern so schlägt, kann man eine relativ hohe Genesenen-Rate ausmachen (Recuperation-Rate). Sie liegt ungefähr gleichauf mit dem Iran.


China (Hubei-Provinz) hat offenbar die Krise bewältigt. Die Recuperation-Rate beläuft sich auf 93,7 %, die Fallsterblichkeit (CCFR) beträgt 5,6 %. Man weiß, dass zwar die Verlautbarungen der Offiziellen sehr verzögert und geschönt waren, man weiß aber auch, wie rigoros das Land die Krise bekämpft hatte (hierzu gibt es eine erschreckende Dokumentation aus den UK). Würde man diese Fallsterblichkeit oder auch die von Deutschland zum Maßstab machen, zeigen sich in vielen Ländern erhebliche Misstände - ganz besonders auch in Schweden, was mit seiner anderen Art und Weise der Krisen-Bewältigung von verschiedenen Leuten "hochgelobt" wurde.

Die Zahlen geben das nicht her, basieren aber auch auf Schätzungen. Von daher muss man weiterhin ein Auge darauf haben.

+++ Nachtrag vom 24.4.2020 +++


Es scheint, dass die weitere Entwicklung flach verläuft. Die Neu-Infektionen und die Todesraten bewegen sich seit einigen Tagen eher bodenständig. Es sieht jetzt sehr danach aus, als ob diese Krise noch eine lange Zeit bestehen bleibt.

Zu Beginn der Krise hatten viele Angehörige ihre Verwandten aus den mittlerweile isolierten Einrichtungen und Wohnstätten herausgeholt. Weil eine Rückkehr vorerst nicht erlaubt ist, kann auch niemand sagen, wann diese Bewohnerinnen und Bewohner wieder bei ihren Freunden sein werden. Das stellt für alle ein enormes familiäres Problem dar.

Weil es sich dabei auch um Dauer-Abwesenheiten handelt, die unter die Freihalteregelung fallen, könnte es gut sein, dass die Leistungsträger das Platzfreihaltegeld nicht mehr zahlen werden. Am besten wäre es, wenn die Angehörigen mit dem Leistungsträger ins Gespräch kommen, um einerseits für sich Erleichterungen zu bekommen, andererseits aber auch die Sicherstellung des Platzes (formal) beantragen. Sehr wahrscheinlich wird es nicht zu einer Zahlungseinstellung kommen.

Ein weiterer Punkt betrifft die Möglichkeit, dass trotz "Vulnerabilität" und bestehenden Risiken doch noch eine Rückkehr in die Wohnstätten erfolgen wird. In vielen Bundesländern ist das Risiko der Neu-Erkrankung sehr weit gesunken. Die Sterblichkeit bewegt sich ebenfalls auf einem niedrigen Niveau. Leistungserbringer müssten zwar nach wie vor für Sicherungsmaßnahmen sorgen, aber mit Lockerungen müsste man rechnen.

+++ Nachtrag vom 22.4.2020 +++

Ein neues Schlagwort macht die Runde: "Öffnungsdiskussionsorgien". Es geht dabei um eine scharfe Kritik der Bundeskanzlerin in einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums. Die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Corona-Virus gehen zu weit. Nach wie vor ist die Gefährdung durch das Corona-Virus zu hoch.

Auch wenn die Zahl der Genesenen in Deutschland sehr hoch ist und das Risiko zu erkranken im Laufe der vergangenen Wochen sich sehr verändert hat, hier noch mal eine Auswertung basierend auf den gesamten, gemeldeten Fallzahlen des RKI bezogen auf die Einwohnerzahl vom 31.12.2018.


+++ Nachtrag vom 20.4.2020 +++

Wird es jetzt doch ein gutes Ende geben?

Der Anstieg der Fallzahlen lag heute erstmals deutlich unter 2.000 Betroffenen, wobei man natürlich wieder die Nachmeldungen beachten und den sogenannten Wochenend-Effekt bedenken muss. Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern waren die mit Abstand drei größten Meldenden, zehn Bundesländer meldeten unter 50 Personen.


+++ Nachtrag 2 vom 19.4.2020 +++

Es zeichnet sich ein Umdenken in der Politik ab. Anscheinend wird es (gezwungenermaßen) akzeptiert, dass man täglich "drei bis viertausend" Neu-Infektionen erreicht. Eine weitere Verringerung lässt sich jedoch nicht erzielen. Lockerungen soll es nach wie vor geben, wenn dieser beständige Zugewinn nicht weiter überschritten wird. Verfolgt die Politik nun doch die Strategie der "Durchseuchung" oder "Herden-Immunität"?

+++ Nachtrag 1 vom 19.4.2020 +++

Ein Ländervergleich ist sehr zweifelhaft. Wie man aus verschiedenen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen her kennt, gab es Verheimlichungen bei der Bekanntgabe von Fallzahlen. Und auch bei der jetzigen Berichterstattung beispielsweise durch das RKI sieht man Nachmeldungen, die teilweise sogar bis weit in den Vormonat zurückgehen. Solche Darstellungen sind also immer sehr zweifelhaft und können allenfalls nur ein oberflächliches Interesse bedienen.

Die folgende Tabelle ist aus den Daten der JHU entstanden und soll einen Eindruck vermitteln, wo sich einzelne Länder befinden in der Krisenbewältigung. Die kumulierten Fallzahlen zeigen auf, wie hoch der Anteil an Infektionen in der Bevölkerung waren (CCR-%). Der Anteil an Genesenen ist in manchen Staaten erfreulich hoch, was auf ein möglichst baldiges Ende der Krise hinweisen könnte (Recup-Rate-%). Die Sterblichkeit innerhalb der Gruppe der Betroffenen ist allerdings in einigen Ländern zweistellig (CCFR-%). In einem Fall gibt es eine sehr hohe Sterblichkeit, die angesichts der geringen Anzahl an Genesenen noch deutlich höher anwachsen könnte.


Schweden geht einen ganz eigenen Weg in der Krisen-Bewältigung. Ob dieser allerdings wirklich so erfolgreich ist, kann zu diesem Zeitpunkt aber nicht festgestellt werden.

+++ Nachtrag vom 15.4.2020 +++

Die am heutigen Tag gemeldete Zahl an Todesfällen (Stand 0:00 Uhr zu Beginn des 15.4.2020), enthalten vielleicht nachgeholte Meldungen vom Oster-Wochenende. Von daher wäre eine Mittelwert-Analyse ganz hilfreich, um diesen Eindruck noch einmal zu verdeutlichen.


+++ Nachtrag vom 12.4.2020 +++

Am heutigen Tag halbierten sich die Fallzahlen und die Sterblichkeitsrate erneut. Natürlich kann es sich an dieser Stelle um einen sogenannten "Wochenend-Effekt" handeln; einem "Dip" würde ein "Spike" folgen, der die Untertreibung sozusagen ausgleicht. Diese Möglichkeit muss in Betracht gezogen werden.


+++ Nachtrag vom 6.4.2020 +++

Abweichungen zwischen den Statistiken vom Robert-Koch-Institut, der Johns-Hopkins-University und dem Dienst Worldometer.


+++ Nachtrag vom 5.4.2020 +++

Die Abweichungen zwischen den RKI-Meldungen und JHU bzw. WoM sind jetzt recht verständlicher geworden. Das RKI meldet immer den Stand der laborbestätigten Fälle von 0:00 Uhr des Tages, JHU und WoM greifen auf Quellen zu, die relativ häufig am Tag aktualisiert werden, wobei es aber auch immer wieder Schätzungen gibt.

Seit dem 28.3.2020 liegen die RKI-Fallzahlsteigerung von Tag zu Tag bei 7 bis 9 %. JHU und WoM weichen von diesen Zahlen im Mittel der letzten 10Tage um 4 bis 5 % ab. Von daher sind die Daten keinesfalls als "übertrieben hoch" zu bewerten, sondern man kann ihnen vertrauen.

Gerade weil es nach wie vor Steigerungen sind, muss man sich fragen, wie die weitere Entwicklung sein wird. Voraussichtlich werden die 100.000-Fälle im Laufe des Montags erreicht worden sein. Bis Ostern wären es vielleicht sogar 135 Tsd. Menschen, die mit dem SARS-CoV-2 infiziert worden sind. Wie gesagt, die Fallzahlen steigen schon seit einiger Zeit relativ konstant um 7 bis 9 %, aber sie bedeuten, dass absolut mehr Menschen betroffen sind, als noch tags zuvor.

Bei den Todesfällen gab es auch eine Absenkung der relativen Steigerung von Tag zu Tag. In der letzten Zeit lagen die Steigerungen mit 16 %, 14 % und 17 % unterhalb des Mittelwertes der letzten sieben Tage in Höhe von 19 %. Doch absolut gesprochen verstirbt seit dem 31.3.2020 täglich eine dreistellige Zahl an Menschen - Tendenz leider sehr steigend.

+++ Nachtrag vom 24.3.3020 ++

Es gibt jetzt eine neue Seite des RKI, welche über die Fallzahlen in den Bundesländern (inkl. Stadtstaaten), Landkreisen und kreisfreien Städten berichtet. Das Layout ist sehr gelungen und erinnert an das Dashboard des JHU.

Hier der Link:

https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4

CGS