Dienstag, 30. Mai 2023

Corona zum Letzten Mal?

Vor kurzem erklärten wohl alle Regierungen und öffentliche Institutionen, dass es mit der Pandemie vorbei sei. Eine Pandemie soll nämlich eine „neu, aber zeitlich begrenzt in Erscheinung tretende, weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. auch mit schweren Krankheitsverläufen“ sein (vgl. dazu die Erklärungen in der Wikipedia, letzter Aufruf am 28.5.2023). Im Gegensatz dazu ist die Epidemie ein örtlich beschränktes Ausbruchsgeschehen. Im Prinzip handelt es sich in beiden Fällen jedoch um die Ausbreitung einer Krankheit, die von den lokalen Gesundheitsdiensten nicht aufgehalten werden kann.

Über das Ausbruchsgeschehen konnte man gut im RKI Dashboard die Entwicklungen ablesen. Mit dem Dashboard ist jedenfalls am 2.6.2023 Schluss. Die Daten werden zwar an anderer Stelle bereitgestellt, ich werde allerdings nun ebenfalls Schlussmachen mit dem Datensammeln, dem Aufbereiten und dem Analysieren. Es gibt andere Themen, die beschaut werden müssen.


Am Anfang war das Wort

Am Anfang der Pandemie klang es noch alles nach einer medialen Übertreibung zu dieser „China-Grippe“. Um nun aber ein besseres Verständnis zu gewinnen, was denn da wirklich die Übertreibung sein könnte, sammelte ich die ersten Meldungen und stellte ziemlich überrascht fest, dass da eine Ausbreitung stattfand und keineswegs kontrolliert werden konnte – in den ersten hundert Tagen lag die Steigerung bei durchschnittlich 8 % und 185 Tsd. Menschen hatte man als erkrankt gemeldet. Was mich damals sehr viel mehr erschreckte, war die Erkenntnis, dass von den Erkrankten jeder 20. Patient verstorben war (knapp unter 5 %).

Meine Datensammlung begann am 2.3.2020 und fand mit ganz wenigen Ausnahmen ununterbrochen statt – also seit 1.185 Tagen. Die Daten sammelte ich in einer eigenständigen Tabellenkalkulation (mittlerweile 7 MB) und bereitete sie nach verschiedenen Schwerpunkten her auf. Ich blieb aber immer bei den Melde-Daten (Fallzahlen und Sterblichkeit) und ergänzte das Ganze später um Bevölkerungszahlen sowie Korrektur-Ereignisse. Auf diese Weise kann ich heute recht gut einschätzen, dass die Gefährlichkeit des Corona-Virus kaum nachgelassen hat und weiterhin ein Problem darstellt.

Die Datenverarbeitung in der Tabellenkalkulation sollte in eine Cloud-Version übergehen und dann automatisierter erfolgen. Das wollte allerdings nicht klappen. Eine Betriebliche Pandemie-Planung (BPP), die ich fertig bekam, wurde jedoch vom Ausbruchsgeschehen schlichtweg überrannt. Und ein Konzept zur Umgestaltung einer Tagesförderstätte in ein Medizinisches Versorgungs-Zentrum während der behördlichen Schließungsanordnung musste vor Fertigstellung aufgegeben werden.

Es gab aber auch Positives. Die Pandemie als eine Herausforderung begreifen und neue Wege finden, ist wohl ein Pluspunkt. Sich ewig nur zu wehren und zu weigern, raubt einem nur unnötig die Kräfte. Zu den vielen Neuerungen und Herausforderungen gehörten Digitalisierung, andere Controlling-Konzepte und Steuerverfahren. Was ich als bereichernd empfand, waren vielfältige Informationsportale und digitale Angebote, mit denen man seine Arbeit verbessern konnte. Die WHO zum Beispiel wie auch andere Institute ermöglichten über besondere Plattformen unterschiedlichste Kontaktmöglichkeiten und einen Wissenstransfer (bis dato absolvierte ich 50 Kurse).


Schlussmachen

Das mit dem Schlussmachen fällt schwer, muss sein bzw. die Kräfte sollten nun woandershin gehen. Was sich bis heute jedoch gezeigt hat, ist ein Sieg der COVID-Krankheit. Meine eigenen Auswertungen bestätigen mir, dass es eine fast feste Größe an Todesfällen gibt, selbst wenn die Inzidenzen (scheinbar) gegen Null tendieren. Dass COVID-Erkrankte sich kaum melden, darf nicht über die Gefährlichkeit hinwegtäuschen. Nach wie vor sterben fast 70 Menschen täglich (100-Tage-Durchschnitt) in Deutschland und die Überlebenden berichten von lang andauernden Beschwerden. Die Wissenschaft differenziert zwischen Post- und Long-COVID-Zuständen; es braucht allerdings weitere Forschung, um qualitativ und quantitativ die Lage besser einzuschätzen.

In einem Bericht des Portals MEDSCAPE wird geschrieben, dass man von geschätzten 26 Millionen Menschen ausgeht, die in den Vereinigten Staaten mit Long-COVID leben müssen (Quellenangabe weiter unten). Mehr als 1,1 Millionen Amerikaner seien in den letzten drei Jahren gestorben, heißt es. In Deutschland waren es zum Vergleich bis heute etwa 174 Tsd. Menschen (Bevölkerungszahlen: 331 Mio. Menschen in Amerika, 84 Mio. Menschen in Deutschland). Und es wird berichtet, dass die Krankheit mittlerweile als die anzusehen ist in den Vereinigten Staaten, die am vierthäufigsten vorkommt – nach Herzkrankheiten, Krebs und „unbeabsichtigten Verletzungen“, zu denen zum Beispiel Drogenüberdosierungen zählen.

Man kann was gegen COVID tun, so die Experten. Die STIKO hier in Deutschland hat in ihren Empfehlungen jedenfalls kaum nachgelassen. Zwar wird ebenfalls anerkannt, dass es sich nicht mehr um eine Pandemie handelt, doch im letzten RKI-Bulletin vom 25.5.2023 spricht man weiterhin von einer epidemischen Lage und empfiehlt Impfungen. Zum Beispiel:

„In Umgebungen mit einem hohen Anteil an vulnerablen Personen und einem hohen Ausbruchspotenzial (wie z. B. in medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der Pflege) ist eine Verminderung der Virustransmission besonders relevant. Medizinisches und pflegerisches Personal stellt daher eine Personengruppe mit erhöhtem Infektionsrisiko dar. Mit der COVID-19 Impfung soll das arbeitsbedingte Infektionsrisiko gesenkt und die Infektionsübertragung auf das gefährdete Umfeld reduziert werden.

Deshalb wird für die genannten Personengruppen zusätzlich zur Basisimmunität eine jährliche Auffrischimpfung empfohlen. Daten zur Wirksamkeit zeigen, dass in der Regel der Schutz vor schwerer Erkrankung mindestens 12 Monate anhält. Da die Impfstoffwirksamkeit in den ersten Monaten nach der letzten Impfung am höchsten ist, sollte eine weitere Auffrischimpfung - wenn möglich - im Herbst erfolgen, um einen bestmöglichen Schutz während einer erwartbaren Infektionssaison zu erreichen. Im Herbst könnte zudem - sofern eine Indikation vorliegt - am selben Termin auch gegen saisonale Influenza geimpft werden.“

Dem entgegen steht das Risiko eines Impfschadens. Zwar soll die Zahl der anerkannten Fälle bislang sehr niedrig ausgefallen sein (253 im Januar 2023), allerdings befand sich ein Vielfaches an Anträgen zu der Zeit noch in Prüfung (3.968 und womöglich mehr). Angesichts der Vielzahl an Geimpften, erscheint das Risiko gering (65 Mio. Geimpfte). Für viele Zweifelnde wird dennoch das Abwägen leichter fallen in Anbetracht des momentanen Sterblichkeitsrisikos; das war mal anders, und kann sich natürlich mit der nächsten Variante schlagartig ändern.

Von daher stellt sich die Frage, ob der Schlussstrich wirklich endgültig ist. In zwei Tagen wäre das so.

CGS

 

 

Quellen:

Medscape, WebMD Health News

„COVID Emergency Over, but Hundreds Are Still Dying Weekly“

Autorin: Claire Sibonney

Veröffentlicht am 17.5.2023

 

RKI, COVID-19-Impfempfehlung (Stand 25.5.2023)

 

Spiegel, Wissenschaft

„Was die 253 anerkannten Impfschäden bedeuten“

Veröffentlicht am 30.01.2023, 13.40 Uhr

 

Letzter Aufruf aller Quellen am 28.5.2023


+++ Verfahrens-Beschreibung +++

Zuerst wird die Tabelle mit den Landkreis-Daten heruntergeladen. Um ein irrtümliches Verlieren von benötigten Alt-Daten zu vermeiden, wurde für jeden Wochentag eine Datei behalten.

In der Excel-Tabelle muss nun Platz geschaffen werden. Zuerst wird im Register mit den Bundesländern der letzte Tag kopiert und mit Einfügen-Kopierte-Spalte zwischen dem letzten Tag und dem Platzhalter-Freiraum eingesetzt. Die auf diese Weise kopierten Formeln zeigen dann Null-Werte an, weil sie zur Steuerung das Datum verwenden. Damit wiederum der letzte Tag nicht Null-Werte anzeigt, werden die Inhalte als Werte kopiert-überschrieben. Auf diese Weise werden die Werte der Vergangenheit sozusagen verschlossen.

Die Zahl der Genesenen wird ausgelesen bzw. per Klick und Kopieren in das vorgesehene Feld als einfacher Wert übernommen.

Auf gleiche Weise wird Platz geschaffen für die Landkreis-Daten. Wichtig dabei ist immer: (1.) dass das Einfüge-Kopieren von Spalten „zwischen“ dem letzten Tag und dem Platzhalter-Freiraum erfolgt, weil sich auf der rechten Seite noch weitere Formeln an anderer Stelle befinden (könnten); und (2.) dass die bisherigen Ergebnisse als Werte überschrieben werden (Ausnahme allerdings für solche Formeln, die einen fortlaufenden Mittelwert oder ähnliches berechnen sollen).

Die heruntergeladenen Landkreis-Daten werden mit dem Konvertierungs-Tool und Komma-separiert geöffnete. Die auf diese Weise gewonnenen Spalteninhalte werden per Klick in die linke obere Ecke (Zeilen/Spalten) gesamt ausgewählt, kopiert und als Werte per Inhalte-Einfügen in den dritten Register überschreibend abgespeichert.

Alle Werte müssten sich jetzt automatisch in der Excel-Datei aktualisiert haben. Um sicherzugehen, sollten an dieser Stelle die Summen für die Fallzahlen und Todesfälle mit einer anderen Quelle verglichen werden. Der Vergleich mit der Inzidenz ist dagegen nicht aussagekräftig, da die Meldenden aufgrund rückwirkender Erkrankungsdaten die Vergangenheitswerte anpassen und sich somit die sogenannte 7-Tage-Inzidenz anders errechnet. Die mit der eigenen Analyse ermittelte Kennzahl ist von daher ebenfalls nur bedingt aussagekräftig, weil nur der Meldestand nach Zahlen berücksichtigt wird. Wenn alles stimmig erscheint, kann weiterverfahren werden.

In der Google-Tabelle wird nun ähnlich verfahren. Zuerst wird im Register mit den Bundesländer-Daten eine Spalte zwischen dem letzten Tag und dem Platzhalter-Freiraum eingesetzt. Anschließend werden die Formeln aus der Vorgänger-Spalte bzw. ganz einfach die gesamte Spalte kopiert. Damit jedoch auch hier die Vorgänger-Werte nicht durch Nullen ersetzt werden, müssen die Ergebnisse als Werte kopiert-überschrieben werden. An diesem Punkt können aus der Excel-Tabelle mit den Bundesländern die Ergebnisse pro Bundesland übernommen werden in die reservierten Felder der Google-Tabelle. Diese Felder sind übrigens so angelegt, dass man bedenkenlos den Bereich vom Datum bis hinunter zu der Zahl der Genesenen als Inhalte-Nur-Werte-Einfügen abspeichert.

Für das Register mit den Landkreis-Daten reicht es dagegen, wenn eine Spalte zwischen dem letzten Tag und dem Platzhalter-Freiraum eingefügt wird. Aufgrund der enormen Datenmenge hat es sich gezeigt, wenn die Landkreis-Daten aus der Excel-Tabelle in eine eigene Datei, wie eine Zwischenablage, als Werte und ohne Formatierungen kopiert werden. Die Excel-Datei selber sollte dann schon gespeichert und geschlossen werden, damit die Sicherungsfunktion nicht zu einer Überlastung des Systems führt. Bewährt hat es sich dabei, dass die bereits geöffnete Datei mit den heruntergeladenen Landkreis-Daten einfach überschrieben wird.

Alle Werte müssten sich jetzt automatisch in der Google-Datei aktualisiert haben. An dieser Stelle kommt es nicht so sehr darauf an, dass die Summen identisch sind mit denen aus der anderen Quelle. Vielmehr müssen jetzt die Grafiken geprüft werden, weil es bei manchen Auswertungen eine Verschiebung geben könnte; zuletzt betraf es nur die beiden Balkendiagramme mit den Bundesländern rund um den Durchschnitt für die Bundesrepublik, weil die Farbgebung dieses einen Balkens nicht fest verbunden werden kann mit dem Label.

Die an verschiedenen Stellen eingefügten Kontrollen (Wahrheits- und Fehler-Bestätigungen) haben dagegen mittlerweile an Bedeutung verloren, weil es dieses bisher beschriebene Verfahren zur Verarbeitung der Daten gibt.

Die Datenverarbeitung entwickelte und veränderte sich enorm. Nach wie vor befinden sich Restanten, die von verschiedenen Fragestellungen herrührten und dann bis auf weiteres nicht mehr fortgeführt wurden. Zuerst wurde nur die Excel-Datei erstellt, schließlich sollte die Einbindung im Blog erfolgen, was wiederum eine Off-Site-Datengrundlage brauchte. Die von mir verwendeten Formeln in Excel sind in Google fast alle bekannt; und umgekehrt konnte ich feststellen, dass es sogar ein paar zusätzliche sehr nützliche Funktionen gab. Was nicht gelang, war der automatisierte Datenimport von anderen Quellen. Dies sollte durchaus möglich sein, weil diese anderen Quellen entsprechende Schnittstellen und Datenformate bereitstellen. Allerdings sind dann Vergangenheits-Betrachtungen nicht mehr möglich, oder wären sogar „speicher-sprengend“ – nicht möglich deswegen, weil ein Speicherplatz mit einer Formel immer nur den „letzten“ Datensatz darstellen kann. Will man dagegen auch den vorherigen Tag angezeigt bekommen, braucht es eben eine Routine, die den letzten Ist-Wert irgendwie sichert.

Die Datenverarbeitung war zwar sehr aufwändig, aber sie verhalf mir zu einem besseren Planen, Umsetzen und Gestalten von Tabellen (nicht, dass ich das nicht auch schon vorher probierte). Die wichtigste Erkenntnis daraus ist aber die, dass man viel Vorausschauen versuchen kann, die rasante Entwicklung der Bedarfe aber zu einem ständigen Abändern zwingt. Aus dem Grund brauchte es Platz, Offenheit und – ganz wichtig – ein Standard-Verfahren (siehe oben).

+++

 

Das hier ist keine Rechtsberatung oder Aufforderung zur Vornahme eines Rechtsgeschäftes. Der Beitrag stellt nur meine Sicht auf die Dinge dar. Und eine solche Sicht kann sich immer noch ändern. Brauchen Sie rechtliche Unterstützung, wenden Sie sich an die zuständigen Behörden, Sozial- und Betroffenenverbände oder rechtskundige Dritte. Lesen Sie bitte ebenfalls die Hinweise zum Rechtsstatus der Webseite, Urheberrechtsbestimmungen und Haftungsausschluss sowie die Datenschutzerklärung.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Empfehlen Sie ein//gegliedert weiter oder klicken Sie gleich reihum auf die übrigen Seiten dieses Blogs – ersetzt das Applaudieren und ist ein guter Motivator für mich.

Möchten Sie was sagen?

Schreiben Sie mir eine E-Mail – Ihre Meinung hilft mir, meine Sichtweise neu zu überdenken. Meine E-Mail-Adresse finden Sie auf der Seite Über mich.

 

Corona zum Letzten Mal?