Das Thema ist
eigentlich nicht Thema dieses Blogs. Es begegnen sich aber Unternehmenslenker und Bankmenschen immer wieder, um Wege zu finden, vorhandenes Geld risikoarm
und trotzdem ertragreich anzulegen.
Man kann sich damit nun mal ganz gehörig die Finger verbrennen (deswegen auch das eingefügte Bild – „Feuerlöscher“).
Soziale Unternehmen sollten eigentlich ihr Geld in die soziale Arbeit investieren und nicht an Kapitalmärkten anlegen. Doch weil diese soziale Arbeit trotzdem bezahlt werden muss, ist Geld im Spiel. Und es muss nun mal gehandhabt werden, wie jeder andere Vermögensgegenstand im Unternehmen. Zudem finden sich immer wieder gut betuchte Individuen, welche ihr Angespartes in so ein sozial arbeitendes Unternehmen einbringen wollen – fast immer als Erbe, häufig auch als Schenkung. Auch in solchen Fällen muss mit diesen Geldern etwas geschehen, weil sich ad hoc vielleicht keine andere Mittelverwendung auftut.
Man kann sich damit nun mal ganz gehörig die Finger verbrennen (deswegen auch das eingefügte Bild – „Feuerlöscher“).
Soziale Unternehmen sollten eigentlich ihr Geld in die soziale Arbeit investieren und nicht an Kapitalmärkten anlegen. Doch weil diese soziale Arbeit trotzdem bezahlt werden muss, ist Geld im Spiel. Und es muss nun mal gehandhabt werden, wie jeder andere Vermögensgegenstand im Unternehmen. Zudem finden sich immer wieder gut betuchte Individuen, welche ihr Angespartes in so ein sozial arbeitendes Unternehmen einbringen wollen – fast immer als Erbe, häufig auch als Schenkung. Auch in solchen Fällen muss mit diesen Geldern etwas geschehen, weil sich ad hoc vielleicht keine andere Mittelverwendung auftut.
Es geht aber nicht um
Profitmaximierung. Was sich an Geldern ergibt, soll für vermeintlich „schlechte
Zeiten“ gespart werden, und zwar, wie gesagt, risikoarm und dennoch ertragreich. Auch wenn sich die Unternehmenslenker ganz gut
mit ihrer sozialen Arbeit auskennen, beim Thema Vermögensmanagement ist diese Kenntnis häufig sehr begrenzt vorhanden.
Vom Bankmenschen
lernen
Es gibt Unternehmenslenker, die ihre Grenzen kennen und
nach Lösungen verlangen. Dass Geld in einem solchen Ausmaß vorhanden ist, was „geparkt“
werden muss, wird von diesen mehr als eine Belastung empfunden. Es gibt aber
auch die anderen Typen, die ihre Grenzen eben nicht kennen.
Viele Bankberater (auf eine besondere Art) sind sehr gut geschulte Fachleute. Sie
kennen nicht nur die Palette an Finanz-Produkte ihrer Bank sehr gut, sie kennen
sich auch sehr gut aus mit dem Vertrieb dieser Produkte. Wenn man mit einem
solchen Experten ein Beratungsgespräch führen soll, wird er mit Begeisterung
und Hingabe über eine sehr lange Zeit hinweg Geschichten über die Kapitalmärkte
und die vielen Probleme überbordender staatlicher Regulierung erzählen. Natürlich
haben Mathematiker und Wissenschaftler zusammen mit der Bank eine Lösung
gefunden, die der Bankberater nun exklusiv vorstellen darf. Seine Zeit ist
wertvoll, und weil die Bank ihn bezahlt, muss sie auch etwas, nicht viel, mit
der Vermittlung dieser Lösung verdienen. Depotführung alleine wird nicht viel einbringen für die Bank, doch mit Provisionen und Agios (Ausgabeaufgelder) lohnt
es sich.
Man kann eigentlich nur eins vom Bankmenschen lernen: Wie
man Verkaufsgespräche führt und wie ein Unternehmenslenker zu merkwürdigem Fehlverhalten gebracht wird.
Strategie-Empfehlungen
lesen
Eine „Beraterbank“ veröffentlichte kürzlich eine Strategie-Empfehlung
für Vermögende. Solche Konzepte sind in der Regel sehr gut geschrieben und mit
vielen Grafiken unterlegt. Sie beginnen aber auch immer mit einem
Haftungsausschluss, weil die Analysten lediglich eine Vorhersage über einen
relativ kurzen Zeitraum abgeben können. Natürlich kann man bestimmte Faktoren
jetzt bestimmen und Entwicklungen annehmen („DAX 14.000“ oder „drohender Euro-Crash“).
Es gibt aber auch einige „Gesetzmäßigkeiten“, auf die man sich – in etwa – verlassen
kann („Sell in May, go away…“). Alles zusammen genommen, wird zu einer
Strategie-Empfehlung erhoben, mit der man den Boden für ein persönliches und
individuelles Beratungsgespräch gut vorbereiten kann.
In dieser Strategie-Empfehlung der „Beraterbank“ sprach
man von einer guten „Asset Allokation“ und empfahl ein Übergewichten in Aktien
und Immobilien – beides zusammen sollte aber nicht in Direktanlagen und
Grundstückskäufen geschehen, sondern möglichst risikoarm und ein „Mindestmaß an
Liquidität gewährleisten“. Mit anderen Worten, man sollte in Aktienfonds und
Offenen Immobilienfonds investieren.
Mit der
Zwickmühle leben?
Für Liquidität verlangen immer mehr Geschäftsbanken ein
höheres Verwahrentgelt. Sie geben damit den EZB-Strafzins quasi weiter an die
Kunden, die ihre Gelder nicht anlegen. Würden die Kunden dafür Anleihen kaufen,
würden die Zinsen, die sie damit verdienten, niemals ausreichen für den höheren
Einstandskurs. Eine solche negative Rendite zzgl. der Ordergebühren der Bank
und der Börse lohnt einfach nicht. Aktien könnten eine ausreichende Dividende
einbringen, doch das Kursrisiko ist enorm, wie man jüngst gesehen hat, so dass eine Einzelanlage ein hohes
Abschreibungspotential mit sich trägt.
Aktienfonds wären eine Lösung, denn mit wenig Geld
investiert man in eine Vielzahl an Einzeltitel. Bei einem Crash würde das
Abschreibungspotential vermutlich nur „geringe“ 20 – 40 % ausmachen; also
nicht der Rede wert, denn auf ein Crash-Jahr (z.B. 2008) folgen ja bekanntlich immer sehr viele gute Jahre – und deswegen beginnen übrigens viele
Performance-Charts mit dem Jahr 2009.
Immobilienfonds suggerieren dagegen ein sicheres
Einnahmepolster und, dank steigender Nachfrage nach Immobilien in guter Lage,
hohe Kursgewinne. Doch keiner weiß, wie sich diese Einnahmen und Kursgewinne
tatsächlich ergeben. Schaut man genauer hin, finden sich relativ geringe
Mieterträge und recht hohe „gutachterlich-fundierte“ Bewertungszuschläge. Man kann auch sagen, dass die Erträge schöngeredet werden.
Die „Beraterbank“ betont in dieser Strategie-Empfehlung
eine Investmentquote von 25 % selbst bei mittlerem Risikoprofil („Insight –
Anlagestrategie des CIO“, 3.1.2018).
In einem ganz anderen Strategie-Papier der selben „Beraterbank“
empfiehlt man ein deutliches Untergewichten in die Immobilienbranche; zwar ist
damit eine Anlage in Immobilienaktien gemeint (sogenannte REIT’s), doch
aufgrund des sich ändernden Zinssentiments rät man von Anlagen in „defensiven
Branchen“ schlichtweg ab („Aktien: Branchenstrategie – Anlagestrategie des CIO“,
8.1.2018).
Wer sich übrigens daran gehalten hatte und tatsächlich „nur“ 25 % in Aktien investierte zu diesem Zeitpunkt, hat damit über das Gesamtportfolio auch „nur“ 2,5 % verloren, insgesamt betrachtet liegt der Verlust für die Aktien bei stolzen 10 %. Das übrige Portfolio, wird aber auch, wenn man in Renten investiert gewesen ist, ein Minus erwirtschaftet haben; dies hatte etwas mit den Zinsängsten zu tun gehabt. Nur die offenen Immobilienfonds scheinen sich ganz anders entwickelt zu haben, aber bei diesen werden die Kurse von den Fondsmanagern „erarbeitet“; die tatsächlichen Börsenkurse sehen etwas anders aus (z.B. Hausinvest, WKN 980701, Kurs der KAG am 8.1. = 41,30 Euro, am 27.2. = 41,33 Euro, somit + 0,03 Euro; Kurs an der Börse Stuttgart am 8.1. = 40,68 Euro, am 27.2. = 40,69 Euro, somit + 0,01 Euro).
Ganz auf Beratung
verzichten?
Nicht erst seit diesem Jahr müssen Banken darüber
informieren, womit sie ihre Beratungszeit bezahlt bekommen. Doch es wird jetzt
ein Stück weit transparenter und klarer, dass eine wirkliche Unabhängigkeit so nicht
besteht.
Und es geht auch nicht, muss man fairerweise zugestehen, weil nur das beraten werden kann, was man
genauestens kennt – bankfremde Finanz-Produkte kann man deswegen schon nicht
kennen, weil sich keiner die Mühe machen kann, 100 – 200 Seiten
Prospektmaterial genauestens zu lesen.
Man könnte ein entsprechendes Fachmagazin lesen, in dem
mal wieder ein Verbraucher-Test veröffentlicht worden ist. In einem Test des
Münchner Instituts für Vermögensaufbau, veröffentlicht im Oktober 2017, wurde
die Vermögensverwaltung mehrerer Finanz-Institute in vielen verschiedenen
Großstädten untersucht. Der Test untersuchte den umworbenen Anlagemix, welche
Produkte empfohlen wurden und mit welchen Kosten zu rechnen war. Es
wurde ein Musterdepot vorgestellt mit einer prognostizierten Wertentwicklung
und Widerstandskraft gegenüber möglichen Stresssituationen. Sehr anschaulich
und sehr informativ.
Die „Beraterbank“ findet sich ebenfalls im Ranking mit der
Note „Herausragend“. Und das überrascht. Kennt man die beiden oben
genannten Strategie-Papiere, wobei diese erst jetzt im Januar 2018 veröffentlicht wurden, also ein viertel Jahr später, dann
muss es verwundern, dass nur zwei Befragte die Offenen Immobilienfonds mit
maximal 15 % gewichtet haben wollten. Die 41 anderen Teilnehmer des Tests
berieten zu einem Depotanteil von minimalen 0 %.
Verlässlichkeit wäre wünschenswert.
Derzeit sieht es sehr danach aus, dass man sich
entscheiden muss zwischen Strafzinsen (Pech) und Beratung (Schwefel). Oder man konzentriert sich
darauf, wie man das viele Geld in die soziale Arbeit stecken kann – z.B. in den
Neubau von Häusern, in denen Menschen mit Einschränkungen zusammenleben können
mit anderen Menschen – selbstbestimmter, selbstständiger, auf jeden Fall selbstbewusst.
CGS
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