Das Jahr 2023 geht
zu Ende. Weihnachten steht auch bei der Eingliederungshilfe vor der Tür. Doch
statt einer Rückbesinnung wird es jetzt nur eine kleine Zusammenfassung der
aktuellen Themen und dann gleich darauf eine Vorausschau auf kommende
Fragestellungen geben.
Donnerstag, 21. Dezember 2023
In eigener Sache - Weihnachtsgrüße und Neujahr-Ausschau
Mittwoch, 20. Dezember 2023
Buchhalter sein für einen gemeinnützigen Verein
Das Berichtswesen
eines Vereins erfordert eine sorgfältige Buchführung, um den gesetzlichen
Verpflichtungen nachzukommen, darunter die Einnahme-Überschuss-Rechnung und
Vermögensübersicht. Freiberufliche Buchhalter sollten sich vor Beginn ihrer Tätigkeit
anmelden, Zuverlässigkeit zeigen und ihre Unabhängigkeit bewahren. Vereine
sollten die gesetzlichen Vorschriften beachten und bei Bedarf fachliche
Beratung in Anspruch nehmen, um die Einhaltung dieser Bestimmungen
sicherzustellen.
Samstag, 16. Dezember 2023
Wohnprojekt. Gemeinnütziger Verein.
Schnell kommt bei
solchen Dingen die Idee auf, man könnte als Verein gemeinnützig tätig sein. Was
das bedeutet, soll hier mal umrissen werden. Angesprochen wird folgendes:
Die Gründung eines
eingetragenen Vereins (e.V.) umfasst die Verabschiedung einer Satzung in einer
Gründungsversammlung, die Bestimmung eines Vorstands und die Anmeldung beim
Amtsgericht. Der Vorstand ist verpflichtet, nicht nur über Tätigkeiten, sondern
auch über Vermögenstransaktionen Rechenschaft abzulegen, einschließlich einer
geordneten Einnahme-Überschuss-Rechnung und einer Vermögensübersicht.
Sozial-tätige
Vereine unterliegen steuerlichen Erleichterungen, wenn die Geschäftsführung
ausschließlich bestimmten, steuerbegünstigten Zwecken dient. Allerdings ist
dabei die zeitnahe Verwendung von erhaltenen Mitteln für diese Zwecke erforderlich,
es sei denn, die Bruttoeinnahmen liegen bei höchstens 45 Tsd. Euro oder es
handelt sich z.B. um Erbschaften.
Montag, 11. Dezember 2023
Vergütungen 2024 besondere Wohnformen und mehr in Hamburg
Vorab dies: Es gibt zwei Beschlüsse zur pauschalen Anhebung 2024. Die Beschlüsse sind jedoch im Prinzip gleich, weil sie die Leistungen der Eingliederungshilfe-Leistungserbringer betreffen, aber nach unterschiedlichen Gesetzen ausfallen. Leistungserbringer, die eine Service-Wohnanlage betreiben (HmbWBG), erhalten eine Steigerung aus dem Beschluss der VK SGB XII. Was die EGH-Fachleistungen anbelangt, gilt das Ergebnis aus dem Beschluss der VK SGB IX.
Das Folgende ist
eine Zusammenfassung der Beschlüsse, angereichert mit eigenen Gedanken.
Mittwoch, 6. Dezember 2023
Wohnprojekt. Rechtsformen.
Im letzten Beitrag zu der Sache mit dem Wohnprojekt „ein Leben nach dem Elternhaus“ benannte ich die verschiedenen Akteure und Rollen sowie die Möglichkeiten zum Zusammenschluss als eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) wie auch die des eingetragenen Vereins (e.V.). Was dabei zu kurz kam, war die haftungsrechtliche Sicht auf die Dinge.
Das Problem wäre ja, dass Sie und die Kerngruppe, die da etwas kaufen oder finanzieren wollen, nicht nur klären müssen, wie das Zug-um-Zug-Geschäft mit dem Verkäufer vonstattengehen soll, sondern wie es da mit der Haftung aussieht. Also auch wenn im letzten Beitrag diese „juristischen Hüllen“ angesprochen wurden, das Folgende sozusagen als Wiederholung und Bestärkung.
Mittwoch, 29. November 2023
Wohnprojekt. Kerngruppe-Zusammenschluss.
In meinem ersten Beitrag zu der Sache mit dem Wohnprojekt „ein Leben nach dem Elternhaus“ ging
es noch um die ersten Schritte beziehungsweise die Gehversuche. Bei einem
kleinen Wohnprojekt im schönsten Bundesland der Welt Schleswig-Holstein durfte
ich nunmehr Mit-Macher sein und die Kerngruppe bei der Umsetzung aktiv
mit-begleiten.
Die Kerngruppe aus
engagierten Eltern hatte sich, wie angedeutet, bereits gefunden. Und damit wäre
die Findungsphase eigentlich abgeschlossen – aber nur „eigentlich“, weil es
trotzdem noch einiges zu klären gab, bevor es in die zweite Phase, der
Schaffensphase (d.h. Finanzierung der Anschaffung eines Wohnhauses), gehen
konnte. Welche Punkte anzusprechen waren, sind im Folgenden aufgeführt.
In dieser weiter
bestehenden Findungsphase sind zu unterscheiden die drei Arten von Akteuren
(Eltern, Kinder und Mitbewohner) sowie die drei Arten von Rollen (Eigentümer,
Mieter, Zugehörige). Akteure können die unterschiedlichsten Rollen einnehmen,
wichtig ist dann jedoch das Auftreten gegenüber Dritten (als interessierte
Zugehörige, als entscheidende Gesellschafter). Interessant sind zu diesem
Zeitpunkt die Bestimmungen zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und
die zu Vereinen. Was allerdings ebenfalls erstellt werden sollte, wäre ein
Konzept zu diesem Projekt.
Dienstag, 21. November 2023
Eltern organisieren sich zum Wohnprojekt
Wenn aus den Kindern endlich Erwachsene werden, werden sie flügge und ziehen aus. Kinder mit Behinderung möchten das vielleicht auch ganz gerne, aber das Wie stellt sich als eine sehr hohe Hürde dar – nicht nur für die Kinder selbst, die Eltern haben ebenfalls so ihre Bedenken.
Klar, da gibt es
zum einen die Eltern, die einfach nur klammern und nicht loslassen können. Sie
sehen in den Kindern noch die kleinen hilflosen Wesen, manche von ihnen haben
ja immerhin mit diversen Einschränkungen zu kämpfen, so dass sie stets als „hilflos“
gelten. Und dann wieder sind unter diesen Hilflosen sogar richtig „Wilde“, die
es kaum erwarten können, ihr Leben endlich selbstbestimmt anzupacken ohne die
nervigen Eltern.
Wie geht man also
vor? – Seit geraumer Zeit machen Wohnprojekte die Runde. Eltern und Zugehörige
der Herangewachsenen mit Einschränkungen organisieren sich und „ein Leben nach
dem Elternhaus“.
Und darum geht es
im folgenden Beitrag.
Montag, 6. November 2023
Notizen zu einem erneuten Treffen mit einem Finanzexperten
Alle
Jahre wieder, könnte ich sagen, kommt es zu einem Treffen mit Finanzexperten.
Vielleicht liegt das irgendwie an der Jahreszeit, dass es überall nach Geld „riecht“.
Vielleicht ist es auch nur reiner Zufall.
Auch
in einem sozialen Unternehmen geht es ums Geld. Die Mittel, die man bisher
angespart hat, sollten natürlich wieder zurück in das Gemeinwohl gehen, aber
wenn es keine gute Gelegenheiten dafür gibt, wie zum Beispiel ein neues
Wohnhaus für den besonderen Personenkreis, dann muss halt abgewartet werden.
Abwarten kostet Zeit, und Zeit ist Geld. Wohin damit? – Sparbuch? Tagesgeld,
Festgeld?? – Und da braucht man schon jemanden an der Seite, der sich ein wenig
besser damit auskennt.
Die
Geldanlage in Aktien wird es in den seltensten Fällen geben, die Anlage in
Aktienfonds vermutlich dagegen schon viel öfter. Doch bei diesem Treffen ging
es vornehmlich um Anleihen. Die werden nämlich sehr interessant und bieten
zugleich eine schöne Aussicht auf Gewinne (irgendwann in der Zukunft?).
Trotzdem sollten Anleger vorsichtig sein, so die Warnung. Und das klingt schon
wieder nach einem Wechselbad der Gefühle. Worum geht es also?
Dienstag, 31. Oktober 2023
Für 2024 müssten wieder Vergütungen vereinbart werden in Hamburg. Wie das so ist mit den Verhandlungen.
Für das Jahr 2024 müssen wieder in Hamburg die Vergütungen vereinbart werden. Welche Gedanken man sich dazu macht, ist im Folgenden für den Leistungsbereich der Eingliederungshilfe (Kapitel 8 SGB IX) mal beschrieben.
Im vergangenen Jahr
zeichnete sich mit der Inflation bei einigen Arbeitgebern, die dem TVöD
zuzurechnen sind, ein enormer Kostendruck bei den Tarifverhandlungen ab. Dass
das dann doch nicht so kam, wie man fürchtete, war zwar eine große Erleichterung,
führte nunmehr allerdings zu einem Korrekturbedarf bei eben diesen
Leistungserbringern (Basiskorrektur). Bei den Arbeitgebern, die einem anderen
Tarifwerk zuzurechnen sind, wie zum Beispiel dem TV-L, wird es jetzt zu hohen
Steigerungen kommen, die nicht unerheblich sind.
Angesichts der
hohen Steigerungsraten, könnte ein Fehler in den Verhandlungen erhebliche
Auswirkungen mit sich bringen. Aber das lässt sich momentan so gar nicht
erkennen. Die Parteien streiten nicht – noch nicht zumindest.
Donnerstag, 28. September 2023
Das könnten Hamburgensien sein
Wenn etwas für Hamburg einzigartig, unverwechselbar, ein typisches Hamburger Ding ist, dann kann man es als „Hamburgensie“ bezeichnen. So etwas gibt es nur in der Freien und Hansestadt.
Der
folgende Beitrag ist so eine Geschichte, die irgendwie an etwas erinnert, was
es schon mal vor ein paar Jahren speziell in Hamburg gab. Zuerst kommt man da
gar nicht so drauf, weil es um ein scheinbar sehr allgemeines Problem geht, was
in anderen Bereichen der Wirtschaft, Verwaltung und überhaupt ebenfalls so
gibt. Probleme spricht man an, damit Lösungen gefunden werden – soweit ist auch
alles richtig gemacht worden.
Es
geht in diesem Beitrag jedenfalls nicht um eine Erklärung oder einen
Lösungsvorschlag. Ich will einfach nur mal so eine Banalität loswerden…
Dienstag, 29. August 2023
Fristen im Rechtsbehelf
Kennen
Sie den?
„Gegen
diesen Bescheid/diese Verfügung/Anordnung/Entscheidung kann innerhalb eines
Monats nach Bekanntgabe Widerspruch bei (Bezeichnung und Sitz der Behörde, die
den Verwaltungsakt erlassen hat) erhoben werden.“
Und
wann ist wann?
Montag, 31. Juli 2023
Kürzungen kommen und verfolgen Verhandlungen
Zum Monatsende sozusagen ein kleiner Rundumschlag.
Am 19.7.2023 ging eine Pressemitteilung von den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege heraus mit dem Titel: Scharfe Kritik an Kürzungsplänen der Bundesregierung. Man zeigte sich alarmiert, und das zu Recht, wie man gleich danach in einer weiteren Rundmeldung lesen konnte. Die Bundesregierung will kürzen. Aber auch die Landesregierungen tun da was, und was es bedeutet.
Verhandlungen werden jedenfalls nicht einfacher. Es braucht ein Wissen, um was es da geht, und es braucht gute Vorbereitung, um die Grenzen zu kennen.
In Schleswig-Holstein gab es vor gar nicht so langer Zeit eine Haushaltssperre, die zwar nicht lange andauerte, allerdings entsetzte sie reihum. Nun sieht man aufgrund einer Ankündigung zur Vorlage eines Entwurfs zum neuen Haushalt erst Ende 2023 (den Beschluss darüber wird es somit erst Anfang 2024 geben können) weiteres Ungemach aufkommen. Ungemach offenbart sich allerdings schon, wenn man in laufenden Verhandlungen steckt und beispielsweise die Tarifeinigung des TVÖD verhandeln muss – auf welcher Rechtsgrundlage eigentlich?
Mittwoch, 19. Juli 2023
Was ist die Fachkraftquote in den bWF-Vereinbarungen für Schleswig-Holstein?
Das mit der
Fachkraftquote wäre eigentlich ganz einfach. Ist es aber nicht, weil man sich
klar werden muss, worauf sich das mit der Quote eigentlich bezieht.
Zuerst einmal geht
es vielmehr um die Frage, welche Assistenzleistungen gebraucht werden für diese
Sache mit der Eingliederungshilfe (§ 78 SGB IX). Da einige Tätigkeiten nicht
nur von sogenannten Assistenzfachkräften ausgeführt werden müssen, kommt so ein
Mix von verschiedenen beruflichen Qualifikationen und Eigenschaften zustande.
Eine solche Quote
wird üblicherweise in der Leistungsvereinbarung spezifisch festgelegt. Das
verlangt wiederum, dass sich Leistungsträger und Leistungserbringer darüber
besprechen, welche Leistungen von dieser Quote angesprochen werden. In
Schleswig-Holstein hatte man nun festgelegt, dass die besonderen Leistungen aus
§ 78 Abs. 6 herausgenommen werden --- weil es sich um Hintergrund- bzw.
Vorhalteleistungen handelt.
Derartige Leistungen
werden zwar für den zu betreuenden Personenkreis insgesamt erbracht, sie gehören
damit allerdings nicht zu den personenabhängigen Leistungen. Und demzufolge
lautet der Merksatz:
Vorhalteleistungen
zählen nicht zur Fachkraftquote.
Dienstag, 27. Juni 2023
Wer noch und überraschend ohne Inflationsausgleich auskommen soll
Das mit dem Inflationsausgleich ist wohl doch kein Gewinn. Am 8.5.2023 schrieb die Gewerkschaft VERDI an das Bundesfinanzministerium, am 22.3.2023 hatte sogar der GKV-Spitzenverband speziell zur Pflegevergütungsfähigkeit dieses Geldes das Bundesgesundheitsministerium kontaktiert. In Summe kam dabei nichts heraus. Nur das Problem deutete sich an, dass es mit der Refinanzierung dieser Personalkosten schwierig wird.
Die Sichtweise der Leistungsträger erscheint erst einmal plausibel und begründet. Man wird sich auf die gesetzlichen Regelungen besinnen und einen Nachweis fordern. Doch ob es wirklich eines Nachweises braucht, ist eigentlich sehr fraglich. Erst wenn die geforderten Vergütungen im oberen Zwei-Drittel der Vergleichsgruppe liegen würden, wäre eine Überprüfung erforderlich.
Leistungsträger und Leistungserbringer machen es sich jedenfalls sehr schwer momentan. Und das wird damit zu einer Belastung bei den Beschäftigten führen.
Dienstag, 30. Mai 2023
Corona zum Letzten Mal?
Vor kurzem erklärten wohl alle Regierungen und öffentliche Institutionen, dass es mit der Pandemie vorbei sei. Eine Pandemie soll nämlich eine „neu, aber zeitlich begrenzt in Erscheinung tretende, weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. auch mit schweren Krankheitsverläufen“ sein (vgl. dazu die Erklärungen in der Wikipedia, letzter Aufruf am 28.5.2023). Im Gegensatz dazu ist die Epidemie ein örtlich beschränktes Ausbruchsgeschehen. Im Prinzip handelt es sich in beiden Fällen jedoch um die Ausbreitung einer Krankheit, die von den lokalen Gesundheitsdiensten nicht aufgehalten werden kann.
Über das Ausbruchsgeschehen konnte man gut im RKI Dashboard die Entwicklungen ablesen. Mit dem Dashboard ist jedenfalls am 2.6.2023 Schluss. Die Daten werden zwar an anderer Stelle bereitgestellt, ich werde allerdings nun ebenfalls Schlussmachen mit dem Datensammeln, dem Aufbereiten und dem Analysieren. Es gibt andere Themen, die beschaut werden müssen.
Mittwoch, 24. Mai 2023
Inflationsausgleich für die Beschäftigten im TVÖD
Die letzte Tarifrunde endete zwar nicht mit einem Sieg der Gewerkschaften auf ganzer Linie, beide Seiten schafften es aber, dass ein Teil der Forderungen per Inflationsausgleich erstattet werden können – die Bundesregierung hatte hierzu ja schließlich den § 3 Nr. 11 c EStG ins Leben gerufen.
Durchführungshinweise wurden erstellt. Die Gehaltsabrechner
sind drauf und dran es umzusetzen, wenn es nicht doch noch eine Reihe an
Besonderheiten geben würde. Und dann auch noch eine, die wirklich ganz
besonders ist, weil so einige Begriffe manchmal ganz anders zu verstehen sind.
Was sich bei dem Ganzen jetzt zeigt: „kein Weg ist
selbstverständlich“.
Montag, 22. Mai 2023
Ein Update zum Streit um die Landesverordnung
Nun
aber formiert sich ein breiterer Widerstand – sozusagen über alle Fraktionen
hinweg.
Montag, 8. Mai 2023
Regenerationstage für die SuE-Beschäftigten
Das Jahr 2022 war gerade mal ein halbes Jahr alt, da gab es eine kleine Tarifrunde so mittendrin, die zu einigen Überraschungen führte. Man stelle sich nur kurz vor, wie sozialen Unternehmen, die als Leistungserbringer gerade dabei waren, die Vergütungen für das Kalenderjahr 2022 zu fixieren, mit diesem Ereignis konfrontiert wurden in der letzten Minute. Man stelle sich ebenfalls mal vor, wie die Leistungsträger in den Verhandlungsrunden darauf reagierten.
Weil noch vieles gar nicht wirklich vertraglich vereinbart
worden war, sondern nur als eine Art Absichtserklärung im Raum stand, wurden
die “vermuteten Auswirkungen” schlichtweg ignoriert und auf die nächsten Vergütungsverhandlungen
2023 verschoben (wie sich dann ein halbes Jahr später jedoch zeigte, wurde
sogar die Nachholung von manchen Leistungsträgern mit dem Hinweis auf diese Sache
mit der Prospektivität bestritten – aber das wäre ein anderes Thema).
Mittwoch, 3. Mai 2023
Jobticket
Mit dem Jobticket bewegt man wohl tatsächlich was. Aber inwiefern wirklich Pendler davon abgehalten werden können, statt mit dem Auto viel lieber mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in die Arbeit zu fahren, muss sich noch zeigen. Gerade diejenigen, die aus den entfernteren Randgebieten kommen, werden vielleicht dennoch das Auto brauchen. Braucht es vielleicht mehr Park&Ride-Plätze?!
Das Jobticket wird vieles vereinfachen, kann man denken. Im
Gegenteil, konstatieren einige: Das mit dem Jobticket macht die Verwaltungsmenschen keinesfalls
arbeitslos.
Mittwoch, 26. April 2023
Eine kurze Nachlese zur vergangenen Tarifrunde im Öffentlichen Dienst
Am Tag danach reibt man sich schon ganz erstaunt die Augen. Was da passiert ist, steht irgendwie nicht im Einklang mit dem, was man eigentlich so erwartet hatte. War es das oder kommt da noch was? Die Gewerkschaften einigten sich jedenfalls mit den Arbeitgebern, weil man vielleicht mit der Befürchtung umgehen musste, hohe Steigerungen würden sich auf die Preise durchschlagen – die Inflation würde nicht zum Stillstand kommen, sozusagen.
Eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale ist durchaus denkbar.
Aber lässt sie sich aus den vorhandenen Daten irgendwie ableiten? Oder muss man
vielleicht sogar eingestehen, dass es nicht wirklich eine Kopplung dieser
beiden Dinge gibt?
Montag, 24. April 2023
Die Tarifrunde 2023 beendet
Beide Tarifparteien folgten dem Schlichterspruch, was mich
schon ein wenig erstaunt hat, weil man seitens der Gewerkschaft einen echten „Inflationsausgleich"
herausholen wollte. Die Kampfansagen zu Beginn mussten kleinlauter ausfallen.
Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit TV-FlexAZ wird jedenfalls
nicht mehr neu aufgelegt. Die Arbeitgeber sehen im Fachkräftemangel eine enorme
Herausforderung, die nicht mehr belohnt werden soll. Man verzichtet zwar nun
auf die Anspruchsquote, weil das Altersteilzeitgesetz nach wie vor gelten wird.
Wenn sich jemand dafür interessiert, muss man sich mit dem Arbeitgeber
verständigen.
Im Folgenden setze ich mich mit dem Ergebnis speziell für
den SuE-Dienst auseinander.
Freitag, 31. März 2023
Die Tarifrunde 2023 ist diesmal was ganz anderes
Für mich kam der Entschluss dann doch unerwartet: Abbruch
der Verhandlungen seitens der Gewerkschaften. Damit hatte ich zumindest nicht
gerechnet; vielleicht ein paar andere schon.
Woran es gescheitert ist, ist angesichts der vielen Zahlen
so gar nicht mal eben nachvollziehbar. Es muss ein wenig gerechnet werden, um
einmal die Verhältnisse besser zu verstehen. Das letzte Angebot der Arbeitgeber
war von daher gesehen vielleicht gar nicht so schlecht. Das aber, was
vielleicht den Ausschlag gab für die Ablehnung der Gewerkschaften, bleibt
vorerst im Dunkeln.
+++ Nachtrag vom 14.4.2023 +++
In die Schlichtung eingegangen ist das letzte, verbindliche Angebot der Arbeitgeber. Die „8-300“, die da am letzten Tag genannt wurden, waren das Ergebnis einer „Sondierung“. Und somit gänzlich unverbindlich.
Das Thema Altersteilzeit wird dagegen auch innerhalb der Arbeitgeber differenziert betrachtet. Angesichts des Fachkräftemangels will man den vorzeitigen Ausstieg von (Extrem-wichtigen) Fachkräften ganz und gar nicht, und schon gar nicht per Aufstockungsleistungen belohnen. Andererseits würde es jetzt wieder sehr kompliziert werden mit ATZ-Verträgen; denn die könnte es sowieso geben, verhindert wäre diese Möglichkeit des frühen Gehens überhaupt nicht und das Interesse ist nach wie vor groß.
+++ Nachtrag vom 5.4.2023 +++
Die Zukunft des Tarifvertrags zur Altersteilzeit ist vielleicht sogar ein gewichtiger Grund für das Scheitern gewesen: TV-FlexAZ. Beschäftigte, die bis zum 31.12.2022 die jeweiligen tariflichen Voraussetzungen erfüllen und deren Altersteilzeitarbeitsverhältnis oder deren flexible Altersarbeitszeit vor dem 1. Januar 2023 begonnen hat, werden vom Bedingungswerk erfasst. Das gilt umgekehrt auch für die Arbeitgeber, die eine Überforderung geltend machen wollten.
Donnerstag, 2. März 2023
Nachträge zur (eigenen) Datenanalyse, Corona-Krise
https://eingegliedert.blogspot.com/p/corona-krise-in-deutschland-landkreise.html
Mittwoch, 1. Februar 2023
Die Tarifrunde 2023 ist keine Fortsetzung des Tarifabschlusses 2022
Eine Frage stand noch aus: die SuE-Zulage.
Weil zeitgleich ein wenig Wissen von den Tarif-Experten die
Runde macht, gibt es zuvor eine Wissensweitergabe.
An meiner bisherigen Auffassung hat sich zwar nichts geändert. Trotzdem bekommt das Ganze ein wenig mehr Aufmerksamkeit, weil sich vielleicht andere Themen ergeben könnten; angefangen beim mickrigen 13. Gehalt bis hin zu einem neuen Tarifvertrag über die Bedingungen zu einer Altersteilzeitarbeit.
Wie gesagt, Themen gibt es reichlich. Zwar wollten die Gewerkschaften keine spartenspezifischen Forderungen aufstellen, vielleicht werden diese vielen anderen Fragen dann eben allgemein verbindlich geklärt.
Montag, 30. Januar 2023
Die Tarifverhandlungen im TVöD haben ihren ersten Tag
Die Termine stehen schon seit einiger Zeit fest. Am 24.1.2023 gab es das erste Treffen und die Parteien kamen – erwartungsgemäß – zu keiner Lösung. Ein Scheitern ist sozusagen schon eingepreist, denn man wird sich noch zweimal treffen und sehr wahrscheinlich Ende März die Lösung präsentieren.
Die Forderungen der Gewerkschaften sind durchaus
verständlich. Die Ablehnung der Arbeitgeber allerdings auch. Man muss sich zwar
damit auseinandersetzen, aber es geht mir dabei weniger um die Berechtigung
oder sinnvolle Begründung des Ganzen, als vielmehr um die weiteren
Konsequenzen. So ein Abschluss begünstigt zwar die Arbeitnehmer, er belastet
die Arbeitgeber, die sich das Geld irgendwie wiederholen müssen.
Und wenn sie es geschafft haben, wie geht es dann weiter? –
ein kleiner Blick in die Zukunft.
Montag, 23. Januar 2023
Grundsteuern
Gemeinnützige Körperschaften sind nicht zwingend von der Steuer
befreit, das hatte schon mal ein BFH so festgestellt. Im Gesetz findet sich
dazu eine Ausnahme von der Ausnahme. Gerade dann nämlich, wenn es um besondere
Wohnformen geht, wird die Klassifizierung Mietwohngrundstück greifen und das
Ertragswertverfahren zum Zuge kommen. Wohnformen mit einem relativ hohen
Fachleistungsflächen-Anteil werden sich vermutlich als gemischt genutzte
Grundstücke wiederfinden, was das Sachwertverfahren heraufbeschwört. So
verschieden werden die Rechenwege im Grunde genommen jedoch nicht sein.
Zu bedenken ist bei dem Ganzen allerdings noch, dass der
Widerstand gegen diese Änderungen schon sehr groß geworden ist. Mit einer Reform
der Reform könnte man durchaus rechnen. Nichtsdestotrotz sind
Grundsteuerbescheide zu beachten und Abgaben fristgemäß zu leisten, damit es am
Ende für den Steuerpflichtigen nicht zu teuer wird.
Samstag, 7. Januar 2023
Ein neues Jahr
Was im alten Jahr noch so passiert ist, gerade in Bezug auf
das Thema Vergütungen, hat nun seine Brisanz verloren. Einige Erkenntnisse
mussten schmerzlich wahrgenommen werden, in einigen anderen Fällen machte sich
Erleichterung breit. Auch wenn die Entwicklungen bei den Kosten nach wie vor
sehr kritisch zu sehen sind, es hat jetzt eher den Anschein, als ob es sich um
technische Fragen handelt.
Die Vergütungen konnten jedenfalls gesteigert werden, die
Energie- und Sachkosten werden sich erwartungsgemäß verteuern, ebenso wird es
einen sehr politisch geprägten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst / TVÖD geben.